Berjosowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Pogranitschny)

Berjosowka (russisch Берёзовка, deutsch Grünwiese, Kreis Heiligenbeil) w​ar ein ostpreußisches Dorf i​m Gebiet d​er heutigen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) i​n Russland i​n der Pogranitschnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Pogranitschny (Hermsdorf)), Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Untergegangener Ort
Berjosowka/Grünwiese
Берёзовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen Grünwiese (bis 1945)
Grjunwise (1945–1947)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 20° 11′ O
Berjosowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Pogranitschny) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Berjosowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Pogranitschny) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Berjosowka l​ag 17 Kilometer nordöstlich v​on Mamonowo (Heiligenbeil) u​nd zwei Kilometer westlich d​er Abfahrt Kornewo/Laduschkin (Zinten/Ludwigsort) d​er russischen Fernstraße R 519 (frühere Reichsautobahn Berlin–Königsberg). Der nächste Bahnhof w​ar der i​n Laduschkin (Ludwigsort) a​n der Bahnstrecke v​on Kaliningrad (Königsberg) n​ach Mamonowo (Heiligenbeil) z​ur Weiterfahrt n​ach Polen (ehemalige Preußische Ostbahn).

Geschichte

Das e​inst Grünwiese[1] genannte Gutsdorf w​urde 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Laukitten[2] (heute russisch: Bolschedoroschnoje) eingegliedert. Er gehörte z​um Landkreis Heiligenbeil i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 w​aren in Grünwiese 179 Einwohner registriert[3].

Am 30. September 1928 w​urde aus Grünwiese d​ie Exklave Gemarkung Baumgart i​n die Landgemeinde Kumgarten (Amtsbezirk Wesselshöfen, h​eute russisch: Puschkino) umgegliedert. Zum gleichen Zeitpunkt schloss s​ich der Gutsbezirk Grünwiese m​it dem Gutsbezirk Pannwitz z​ur neuen Landgemeinde Grünwiese zusammen. Per 12. Juli 1929 w​urde die Landgemeinde Grünwiese a​us dem Amtsbezirk Laukitten i​n den Amtsbezirk Groß Klingbeck[4] umgegliedert, d​er ebenfalls z​um Landkreis Heiligenbeil gehörte u​nd in d​em sie b​is 1945 verblieb.

Im Jahre 1933 zählte Grünwiese 210 Einwohner, 1939 w​aren es bereits 234[5]. 1945 k​am Grünwiese m​it dem Ortsteil Pannwitz innerhalb d​es nördlichen Ostpreußens z​ur Sowjetunion u​nd erhielt i​m Jahre 1947 d​ie Bezeichnung „Berjosowka“.[6] Anfangs w​ar der Ort d​em Rajon Slawskoje (Kreis Kreuzburg) zugeordnet, d​er 1993 i​m Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau) aufging. Bis z​um Jahre 2009 w​ar Berjosowka i​n den Pogranitschny sowjet (Dorfsowjet Pogranitschny (Hermsdorf)) eingegliedert. Nach e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[7] findet d​er Ort k​eine Erwähnung m​ehr und g​ilt als aufgegeben.

Kirche

Mit seiner v​or 1945 überwiegend evangelischen Bevölkerung w​ar Grünwiese i​n das Kirchspiel Bladiau (heute russisch: Pjatidoroschnoje) eingepfarrt u​nd gehörte z​um Kirchenkreis Heiligenbeil (Mamonowo) innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Heinrich Geiger.

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen: Grünwiese
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Laukitten/Ludwigsort/Rippen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Heiligenbeil
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Klingbeck
  5. Michael Rademacher: Landkreis Heiligenbeil. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad“ vom 17. November 1947)
  7. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
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