Bergwerk Sassjadko
Das Bergwerk Sassjadko (ukrainisch Шахта ім. Засядька) ist ein Steinkohlebergwerk in der ostukrainischen Stadt Donezk. Der Besitzer des Bergwerks war bis 2021 der einflussreiche Geschäftsmann und Politiker Juchym Swjahilskyj.[1] Zusätzlich zu seiner großen wirtschaftlichen Bedeutung ist das Bergwerk unrühmlich bekannt für seine wiederholten schweren Grubenunglücke mit einer hohen Zahl an Todesopfern. Das schlimmste Unglück, zugleich das schwerste in der Geschichte der Ukraine, ereignete sich am 18. November 2007. Bei diesem Unglück kamen durch eine Schlagwetterexplosion 101 Bergleute ums Leben.[2]
Bergwerk Sassjadko | |||
---|---|---|---|
Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Beschäftigte | 10000[1] | ||
Betriebsbeginn | 1958 | ||
Betriebsende | aktiv | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Größte Teufe | 1270 m | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 48° 3′ 14,4″ N, 37° 47′ 13,2″ O | ||
| |||
(NUTS3) | Donezk | ||
Oblast | Oblast Donezk | ||
Staat | Ukraine | ||
Revier | Donezbecken |
Geschichte
Die Förderung auf Sassjadko begann im Jahr 1958.[3] Das Bergwerk wurde nach Alexander Fjodorowitsch Sassjadko, einem sowjetischen Minister für die Kohleindustrie, benannt.
Im Jahr 1992 wurde es, zusammen mit weiterer Industrie privatisiert.[3] Juchym Swjahilskyj, damals Geschäftsführer des Bergwerks und einflussreicher lokaler Geschäftsmann, erlangte die Kontrolle über die privatisierte Firma.
Gefahren
Das Bergwerk Sassjadko ist, aufgrund der großen natürlichen Menge an Grubengas und hohen Mengen an Kohlenstaub, extrem explosionsgefährdet und damit eines der gefährlichsten Kohlebergwerke der Welt.[3][4] Zusätzlich ist das Bergwerk mit Teufen zwischen 529 m und 1270 m sehr tief.[3]
Unglücke
Auf Sassjadko ereigneten sich mehrfach schwere Unfälle. Seit dem Jahr 1999 gab es dabei über 200 Tote:
- 24. Mai 1999 – 50 Tote, 40 Verletzte.[4]
- 19. August 2001 – 55 Tote, 34 Verletzte.[5]
- 31. Juli 2002 – 20 Tote, 2 Verletzte.[6]
- 20. September 2006 – 13 Tote, 61 Verletzte.[7]
- 18. November 2007 – 101 Tote, Dutzende Verletzte. Schwerstes Unglück in der Geschichte des ukrainischen Bergbaus.[2]
- 1. Dezember 2007 – 52 Verletzte.[8][9]
- 2. Dezember 2007 – 5 Tote, 30 Verletzte.[10]
- 4. März 2015 - 33 Tote.[11]
Einzelnachweise
- Deutsche Welle: Ostukraine: Grubenunglück im Kriegsgebiet
- Four dead in Ukraine mine blast, BBC News, 2. Dezember 2007
- Гірничий енциклопедичний словник, т. 3. / За ред. В. С. Білецького. — Донецьк: Східний видавничий дім, 2004. — 752 с. ISBN 966-7804-78-X (Mining dictionary, Ukrainian language)
- Шахта им. А.Ф.Засядько в Донецке. Справка RIA Novosti, November 19, 2007
- Ukraine mine blast kills 36 BBC News
- At Least 19 Killed in Ukraine Mine Explosion New York Times
- Soviet Coal Mine Accidents Kill 45 Washington Post
- 4 killed in new explosion at coal mine that was site of Ukraine's worst mining disaster. In: International Herald Tribune. Archiviert vom Original am 25. Januar 2016; abgerufen am 13. August 2021 (englisch).
- Из шахты Засядько на поверхность выведены все горняки. Корреспондент.net, 1. Dezember 2007, abgerufen am 25. Januar 2016 (russisch).
- Число погибших на шахте им. Засядько возросло до 5 человек. Корреспондент.net, 3. Dezember 2007, abgerufen am 25. Januar 2016 (russisch).
- Victoria Butenko, Laura Smith-Spark: Ukraine mine explosion. 33 bodies recovered. In: cnn.com. CNN, 4. März 2015, abgerufen am 12. Mai 2015 (englisch).