Benjamin Reiners
Benjamin Reiners (* 1983 in Duisburg) ist ein deutscher Dirigent. Er ist Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Kiel und Vorstandsmitglied der Theater Kiel AöR.
Leben und Ausbildung
Benjamin Reiners studierte Dirigieren an der Hochschule für Musik Detmold bei Karl–Heinz Bloemeke (Kapellmeisterklasse), Christoph Ulrich Meier, Fabio Vettraino (Opernschule) und bei Jean–Efflam Bavouzet (Klavier). Zuvor hatte er von 2003 bis 2007 Evangelische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln studiert, wo Johannes Geffert und Reiner Schuhenn zu seinen wichtigsten Lehrern zählten.[1]
Beruflicher Werdegang
Benjamin Reiners erhielt 2009 sein erstes Engagement als Solorepetitor und Kapellmeister am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. 2011 wurde er Zweiter Kapellmeister an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover. Dort stieg er nach zwei Spielzeiten zum Ersten Kapellmeister auf, bevor er 2016/17 zum stellvertretenden Generalmusikdirektor und Ersten Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim avancierte.[1]
2018 konnte sich Benjamin Reiners in einem Verfahren zur Neubesetzung der Position des Kieler Generalmusikdirektors gegen seine Mitbewerber durchsetzen.[2] Der Kinospot „Er ist der Neue*!“, der im Sommer 2019 zu seiner Amtseinführung in Kieler Programmkinos sowie auf den Social–Media–Plattformen des Theaters gezeigt wurde, ging »viral«[3]. Seinen Einstand in der Oper gab Benjamin Reiners im August 2019 mit einer mehr als 10.000 Besucher anziehenden, einwöchigen Open–Air–Produktion von Giuseppe Verdis »Aida« auf dem Kieler Rathausplatz.[4] Sein Antrittskonzert am 15. September 2019 mit der Uraufführung einer Auftragskomposition des späteren Hindemith–Preisträgers Stefan Johannes Hanke wurde sowohl von Deutschlandradio Kultur[5] als auch NDR Kultur mitgeschnitten und mehrfach ausgestrahlt.
Das Philharmonische Orchester Kiel spielt unter der Leitung von Benjamin Reiners neben den klassischen Philharmonischen Konzerten und der von Kieler Unternehmen getragenen Crossover–Reihe »Con spirito« im Konzertsaal am Kieler Schloss vielfach außerhalb des Konzertsaals, um neue Zuschauer zu gewinnen.[6] Schon nach kurzer Zeit verzeichneten die Publikumszahlen unter Benjamin Reiners im Konzertbereich zweistellige Zuwachsraten.[4]
Im März 2021 nahmen Benjamin Reiners und die Kieler Philharmoniker eigens für NDR Kultur das Konzertprogramm »Im Fokus: Solistinnen und Solisten aus Kiel« auf. Das Konzert wurde am 3. Mai 2021 auf NDR Kultur gesendet.[7] Ein Konzertprogramm des Philharmonischen Orchesters Kiel unter der Leitung von Benjamin Reiners mit Werken von Jessie Montgomery, Max Bruch, Tōru Takemitsu sowie Ludwig van Beethovens drittem Klavierkonzert mit dem Pianisten Fabian Müller wurde in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Konzertdokumentationsfilm im Frühjahr 2021 von der Kieler Medienproduktionsfirma »3KOMMA3« verfilmt.[8]
2018 leitete Benjamin Reiners die »Space Night in Concert« mit dem Münchner Rundfunkorchester. Das Konzert im Prinzregententheater wurde von ARD-alpha im TV übertragen (letzte Ausstrahlung am 31. Dezember 2020).[9] Im Mai desselben Jahres gab Benjamin Reiners sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin mit Giuseppe Verdis »Un ballo in maschera«.[10] In der Saison 2018/19 folgte, ebenfalls an der Deutschen Oper Berlin, die Musikalische Leitung einer konzertanten Aufführungsreihe von Giuseppe Verdis »Messa da Requiem« in einer Inszenierung von Achim Freyer.[11] Weitere Gastdirigate führten ihn u. a. zu den Duisburger Philharmonikern, zur Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, an die Oper Graz und die Staatstheater Nürnberg und Darmstadt. An der Deutschen Oper am Rhein leitete er die Produktionen »Die Fledermaus« und »Le nozze di Figaro«.[12] Sein Debüt beim Rheingau Musik Festival mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und den Solisten Bomsori Kim (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola) und Ana de la Vega (Flöte) im Sommer 2020 war bei Magenta TV zu sehen.[13]
Als erster Vorsitzender der Akademien am Theater Kiel e. V. sowie als Gastdirigent der Landesjugendorchester in Niedersachsen und Schleswig-Holstein setzt sich Reiners für die Förderung des musikalischen Nachwuchses ein.[14] Mit dem Landesjugendorchester Schleswig-Holstein realisierte Benjamin Reiners im Frühjahr 2021 in einer einwöchigen Arbeitsphase ein filmisch festgehaltenes Konzert mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Ludwig van Beethoven.[15]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Vita Benjamin Reiners, Website der Künstleragentur Seifert, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Benjamin Reiners wird neuer Generalmusikdirektor am Theater Kiel, in: NMZ, 29. März 2018, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Christian Strehk: Kino-Spot mit Benjamin Reiners geht viral, in: Kieler Nachrichten, 4. September 2019, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Konrad Bockemühl: Theater Kiel. Diese Stücke waren Besuchermagneten, in: Kieler Nachrichten, 30. Januar 2020, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Programmvorschau Deutschlandfunk Kultur 3. Oktober 2019, abgerufen am 6. Januar 2021
- »Kunst mich mal! Benjamin Reiners für mehr Musik in Brauerei«, in: »Kunst mich mal! – Kulturpodcast von NDR Schleswig-Holstein« von Benedikt Stubendorff, Sendung vom 10. Dezember 2020, abgerufen am 6. Januar 2021.
- »Das Konzert. Im Fokus: Solistinnen und Solisten aus Kiel«, NDR Kultur, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Christian Strehk: Ein Online-Konzert und seine Entstehung, in: Kieler Nachrichten, 18. April 2021, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Produktionsseite von ARD-alpha, auf: br.de, 31. Dezember 2020, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Yehya Alazem: Traumbesetzungen im Dreiecksdrama in Verdis »Un Ballo in Maschera«, auf: klassik-begeistert.de, abgerufen am 28. Mai 2021.
- Produktionsseite der Deutschen Oper Berlin, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Benjamin Reiners auf der Website der Deutschen Oper am Rhein, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Dietrich Stern: Rheingau Musik Festival sendet zwei Konzerte auf Magenta TV, in: Echo, 18. August 2020, abgerufen am 6. Januar 2021.
- Die Akademien am Theater Kiel e. V., abgerufen am 6. Januar 2021.
- LJO-Film Frühjahrsarbeitsphase 2021, abgerufen am 22. Mai 2021.