Behördendesktop
Der Behördendesktop war eine Debian-basierte, öffentliche Linux-Distribution des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die in Zusammenarbeit mit der Credativ GmbH aus Jülich entwickelt wurde.[2] Die Idee war es, öffentlichen Verwaltungen kostengünstige und sichere Softwarelösungen anzubieten.[2]
Behördendesktop (ERPOSS) | |
---|---|
Entwickler | Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) |
Lizenz(en) | |
Akt. Version | 4 (8. März 2006) |
Abstammung | \ Debian \ ERPOSS |
Architektur(en) | IA-32 |
www.bsi.bund.de[1] |
Im Wesentlichen wurde dabei Debian GNU/Linux|Debian Sarge um OpenOffice.org und KDE 3.3.2 erweitert. Die Installation war stark vereinfacht, und eine automatische Hardware-Erkennung ersetzte ein manuelles Editieren von vielen Konfigurationsdateien.
Andere Desktop-Oberflächen wie Gnome oder Windowmaker fehlten, um die Distribution für die leichte Einrichtung von einheitlichen PCs mit grafischer Benutzeroberfläche, Webbrowser (Firefox) und OpenOffice.org-Büro-Software anwendbar zu machen.[2][3]
Das Projekt wurde im Jahr 2008 vom BSI für „veraltet“ erklärt und wird nicht mehr weitergeführt.[4]
Linux in der öffentlichen Verwaltung
Die Gründe, warum Verwaltungen Linux einsetzen, sind vielseitig, im Vordergrund stehen vor allem finanzielle Aspekte, da keine Lizenzen erworben werden müssen, und Sicherheitsüberlegungen. Hierbei spielt die Überlegung eine Rolle, dass das häufig verwendete Windows nur begrenzte Zeit von Microsoft unterstützt wird, läuft diese Frist ab, entstehen Sicherheitslücken, wenn nicht für viel Geld neue Lizenzen aktuellerer Versionen erworben werden. Die Funktionalität der nicht mehr unterstützten Software ist im Rahmen des jeweiligen Bedarfs der Behörden häufig noch gegeben, allerdings wird aufgrund von wirtschaftlichen Erwägungen die Unterstützung eingestellt. Diese Gründe waren mit ausschlaggebend für die Entwicklung eines an die speziellen Bedürfnisse öffentlicher Verwaltungsstellen angepasster Software.
Systemvoraussetzungen des Behördendesktops ERPOSS3
- x86-kompatibler Prozessor der 486-Generation oder besser
- Mindestens 128 MB Arbeitsspeicher
- Bootfähiges CD-ROM-Laufwerk
- Serielle, PS/2- oder USB-Maus
Besonderheiten des Behördendesktops ERPOSS4
- Verschlüsselung des Dateisystems (nur Installations-CD)
- Vorkonfigurierte und aktivierte Personal-Firewall
- E-Mail-Software KMail mit integriertem Viren- und Spamschutz sowie Verschlüsselung
- Vorkonfiguration zur Teilnahme an der Verwaltungs-PKI
Einzelnachweise
- bsi.bund.de (Memento vom 29. April 2008 im Internet Archive)
- http://www.golem.de/0605/45105.html
- http://www.computerwoche.de/nachrichtenarchiv/575863/
- ERPOSS (Memento vom 29. April 2008 im Internet Archive)