Baurutitan
Baurutitan ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Titanosauria aus der späten Oberkreide (oberes Maastrichtium) Südamerikas. Bisher ist lediglich eine Schwanzwirbelserie bekannt, die in den Schichten der Marília-Formation (Bauru-Gruppe) im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais gefunden wurde. Einzige Art ist Baurutitan britoi.
Baurutitan | ||||||||||||
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Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide (spätes Maastrichtium)[1] | ||||||||||||
69,9 bis 66 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Baurutitan | ||||||||||||
Kellner et al., 2005 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Merkmale
Wie alle Sauropoden war Baurutitan ein großer, vierbeinig laufender Pflanzenfresser mit langem Hals und Schwanz und einem tonnenförmigen Körper. Die Schwanzwirbel zeigen verschiedene diagnostische Merkmale, die einzigartige Kombination dieser Merkmale dient zur Unterscheidung der Gattung von anderen Gattungen. Beispielsweise war der erste Schwanzwirbel beidseitig konvex. Die Dornfortsätze der vordersten Schwanzwirbel waren nach hinten geneigt, während sie ab dem fünften Schwanzwirbel eher vertikal ausgerichtet waren. Die Gattung lässt sich zudem durch zwei einzigartige Merkmale (Autapomorphien) an den Wirbelbögen von anderen Gattungen abgrenzen: So zeigt der erste Schwanzwirbel einen zugespitzten seitlich orientierten Kamm, welcher die Spinoprezygapophyseal-Lamina unterbricht. Des Weiteren war die Spinoprezygapophyseal-Lamina anterolateral ausgerichtet.
Systematik
Die Verwandtschaftsbeziehungen von Baurutitan innerhalb der Titanosauria sind unklar. Die Erstbeschreiber um Alexander Kellner haben die Gattung zu den Titanosauridae gestellt. Diese Familie wird von vielen Forschern als ungültig betrachtet, da sie auf Titanosaurus als nominotypisches Taxon basiert, welches jedoch keine diagnostischen Merkmale zeigt[2]. Baurutitan gehörte weder zu den ursprünglichsten (basalen) noch zu den modernsten (abgeleiteten) Titanosauria: So waren anders als bei ursprünglichen Titanosauria wie Andesaurus die mittleren Schwanzwirbel stark procoel, ein abgeleitetes Merkmal. Andererseits fehlten verschiedene Merkmale der sehr abgeleiteten Saltasaurinen, wie beispielsweise die vorderen Schwanzwirbel, die bei Saltasaurinen deutlich breiter als hoch sind. Baurutitan zeigt Ähnlichkeiten mit Aeolosaurus, Gondwanatitan sowie mit Alamosaurus.
Fund, Entdeckungsgeschichte und Namensgebung
Der einzige bisher bekannte Fund stammt aus dem Caieira-Steinbruch etwa zwei Kilometer nördlich von Peirópolis nahe Uberaba. Grabungen fanden in diesem Steinbruch von 1949 bis 1961 statt und brachten neben den Sauropoden-Überresten die Überreste von Schildkröten, Krokodilen, Theropoden, Fischen, Wirbellosen und Pflanzen hervor. Im Steinbruch sind fein- bis mittelkörnige Sandsteine von weißer bis gelber Farbe aufgeschlossen. Diese Gesteine gehören zum Serra-da-Galga-Member, einem Schichtglied der Marília-Formation, die auf der jüngsten Zeiteinheit der Oberkreide (spätes Maastrichtium) datiert wird. Die Marília-Formation ist die oberste der beiden Formationen der Bauru-Gruppe.
Der Fund (Holotyp, Exemplarnummer MCT 1490-R) besteht aus dem letzten Kreuzbeinwirbel sowie einer Serie von 18 Schwanzwirbeln, die artikuliert (im Verbund) vorgefunden wurden. Diese Wirbel sind gut erhalten, nahezu unverformt und fast vollständig. Die Fossilien werden heute im Naturkundemuseum (Museu de Ciências da Terra) des Departamento Nacional de Produção Mineral aufbewahrt. Baurutitan wurde 2005 von Alexander Kellner und Kollegen erstmals beschrieben. Der Name Baurutitan spielt auf die Bauru-Gruppe an, der Gesteinseinheit, aus welcher die Fossilien stammen. Die Endung titan leitet sich von den Titanen der griechischen Mythologie ab. Das Artepitheth britoi ehrt Ignacio Aureliano Machado Brito, einen wichtigen brasilianischen Paläontologen.
Belege
Hauptquelle
- Alexander Wilhelm Armin Kellner, Diogenes de Almeida Campos, Marcelo N. F. Trotta: Description of a titanosaurid caudal series from the Bauru Group, Late Cretaceous of Brazil. In: Arquivos do Museu Nacional. Rio de Janeiro. Bd. 63, Nr. 3, 2005, ISSN 0365-4508, S. 529–564, online (PDF; 1,59 MB).
Einzelnachweise
- Carlos Roberto A. Candeiro: Vertebrates of the Marilia Formation (Late Maastrichtian) from the Peirópolis Paleontological Site: Toward a better Understanding. In: Earth Sciences Research Journal. Bd. 13, Nr. 1, 2009, ISSN 1794-6190, S. 6–15, online.
- Jeffrey A. Wilson, Paul Upchurch: A revision of Titanosaurus Lydekker (dinosauria ‐ sauropoda), the first dinosaur genus with a „Gondwanan“ distribution. In: Journal of Systematic Palaeontology. Bd. 1, Nr. 3, 2003, ISSN 1477-2019, S. 125–160, doi:10.1017/S1477201903001044.