BarthHaas
Das deutsche Unternehmen BarthHaas GmbH & Co. KG (bis 2019: Joh. Barth & Sohn GmbH & Co. KG) mit Sitz in Nürnberg ist der weltgrößte Hopfenhändler mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent.[2] Joh. Barth & Sohn ist die größte Gesellschaft innerhalb der Barth-Haas Group.
BarthHaas GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1794 |
Sitz | Nürnberg, Deutschland |
Leitung | Stephan J. Barth, Alexander W. Barth, Regine Barth |
Mitarbeiterzahl | 600 |
Umsatz | 220 Millionen Euro[1] |
Branche | Lebensmittelgroßhandel |
Website | www.barthhaas.com |
Stand: 2012 |
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1794 vom Kaufmann Johann Barth gemeinsam mit seinem Sohn Georg gegründet. 1859 zog das Unternehmen nach Nürnberg um, dem Zentrum des „Grünen Goldes“.[1] Dort stand das Unternehmen 1895 im Wettbewerb mit weiteren 363 Händlern.[3] In den 1870ern gibt Johannes Barth, als Inhaber in der Dritten Generation, erstmals den Bericht Hopfenbau und Hopfenhandel heraus.[4] Dieser erscheint aktuell unter dem Titel Der BarthHaas-Bericht. Ergänzt wird der Jahresbericht durch den im Jahr 1994 erschienenen Hopfenatlas, ein Nachschlagewerk rund um Züchtung, Anbau und Verarbeitung von Hopfen.
Die Anzahl der Hopfenhändler reduzierte sich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges auf rund 260.[3] In den folgenden Jahrzehnten schrumpfte die Anzahl weiter, bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nur noch 170 Hopfenhändler in Nürnberg ansässig waren. Mit der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben verloren die rund 120 jüdischen Hopfenhändler in Nürnberg 1939 die Grundlage für ihre Tätigkeit.
1997 beteiligt sich Joh. Barth & Sohn am US-amerikanischen Hopfenhändler John I. Haas und ist seitdem auch als Barth-Haas Group am Markt präsent.[5] Durch den Zusammenschluss von Hopunion Raiser, Scharrer KG, gegründet 1809,[6] und Joh. Barth & Sohn im Jahr 2000 entstand der weltgrößte Hopfenhändler.[7] Teil der Gruppe ist außerdem eine Hopfenveredlung in St. Johann mit Versuchsbrauerei.[8]
Unternehmensdaten
Nach der Fusion mit der Hopunion Raiser, Scharrer KG im Jahr 2000 setzte das Unternehmen mit knapp 470 Mitarbeitern rund 400 Millionen DM um und erreichte einen Weltmarktanteil von 40 Prozent.[6] Dabei betrug der Umsatzzuwachs durch die Hopunion rund 100 Millionen DM.[5] Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2006/2007 rund 100 Millionen Euro. Grund für den Umsatzrückgang war die Überkapazität beim Anbau von Hopfen.[2] Durch Stilllegungen von Produktionsflächen und als Resultat von ungünstigen Witterungsverhältnissen reduzierte sich die Produktionsmenge und führte zu einem Anstieg der Preise.[9] Somit konnte Joh. Barth & Sohn 2007 einen Umsatz von 200 Millionen Euro erzielen, das waren rund 30 Prozent des weltweiten Hopfenmarktes, der etwa 600 Millionen Euro umfasste.[10] In den folgenden Jahren stabilisierte sich der Umsatz und verharrte auch im Geschäftsjahr 2010/2011 bei rund 220 Millionen Euro.[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Das Erfolgsgeheimnis der besten Mittelständler. Der Hopfenhändler Joh. Barth&Sohn. In: Wirtschaftswoche. Abgerufen am 26. September 2016.
- Joachim Herr: Hopfen für China. Die sinkende Anbaufläche und der steigende Konsum treiben die Preise für den Biergrundstoff. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 165, 19. Juli 2007, S. 18.
- Robert Ehrenbacher: Die Geschichte des fränkischen Hopfenbaues nebst einer Betrachtung der Entwicklung und Organisation des Nürnberger Hopfenmarktes. Benedikt Hilz, Spezialdruckerei für Dissertationen, Nürnberg 1915, S. 142.
- Hopfenbau und Hopfenhandel. Joh. Barth & Sohn Hopfen-Handlung, abgerufen am 26. September 2016.
- Rüdiger Köhn: "Wir haben gelernt, was Demut ist". In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 278, 29. November 2010, S. 16.
- Eine Fusion als Antwort auf die Zusammenschlüsse von Brauereien. Die Hopfenverarbeiter Barth und Hopunion erhoffen sich als Weltmarktführer wieder Gewinne. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 174, 29. Juli 2000, S. 21.
- Hopfenmarkt Bittersüß-global. In: Handelsblatt. 6. Juni 2000, abgerufen am 6. Juni 2000.
- https://www.ihk-nuernberg.de/de/IHK-Magazin-WiM/WiM-Archiv/WIM-Daten/2006-11/Unternehmen-und-Personen/Hopfen-nicht-nur-fuer-Brauereien.jsp
- Joachim Herr: Schicksalsgemeinschaft mit Reinheitsgebot. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 165, 17. Juli 2008, S. 16.
- Bierbrauereien geht der Hopfen aus. In: Handelsblatt. 28. Januar 2008, abgerufen am 23. April 2017.
- Das schlechte Wetter vermiest Bierbrauern das Geschäft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 171, 5. August 2011, S. 12.