Ballonblume
Die Ballonblume (Platycodon grandiflorus, Syn.: Campanula glauca Thunb., Campanula grandiflora Jacq. (basionym), Platycodon glaucus (Thunb.) Nakai[1], Platycodon grandiflorum), auch Großblütige Ballonblume oder Chinesische Glockenblume genannt, ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Platycodon aus der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Der deutsche Name rührt daher, dass sich die Blütenknospen aufblähen, bevor sie aufgehen.
Ballonblume | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ballonblume (Platycodon grandiflorus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Platycodon | ||||||||||||
A.DC. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Platycodon grandiflorus | ||||||||||||
(Jacq.) A.DC. |
Beschreibung
Platycodon grandiflorus wächst als oben verzweigte, ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 70 cm. Es werden Pfahlwurzeln gebildet. Die blaugrünen, spitz gezähnten Laubblätter sind leicht weißlich bewachst und oval-lanzettlich; die unteren sind 2,5 bis 3,4 cm lang und 2 bis 3 cm breit.
Es werden zymöse Blütenstände gebildet. Die meist fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 5 bis 7 cm auf. Die blauen bis selten weißen Kronblätter sind breit glockenförmig verwachsen. Es ist nur ein Staubblattkreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Blütezeit ist von Juli bis August.
- dreizählige Blüten
- vierzählige Blüten
- fünfzählige Blüten
- sechszählige Blüte
Die eiförmige Kapselfrucht enthält eiförmige, zusammengedrückte, erst violette und später braune Samen.
Die Chromosomenzahl beträgt (n=18) 2n=36.
Vorkommen
Die Heimat der Ballonblume liegt in Nordostasien in China, Ostsibirien, der Mongolei, Korea und Japan.[2] In manchen weiteren Gebieten ist diese Art verwildert.
Bevorzugte Standorte sind Trockenrasen und steinige Böden zwischen Gebüsch oder auf Waldlichtungen.
Verwendung und pharmakologische Eigenschaften
Sorten dieser Art werden als bedingt winterharte Zierpflanzen verwendet. Es wurden eine Reihe Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben und -größen gezüchtet.
Ihre Wurzeln (radix platycodi) werden in der traditionellen chinesischen und koreanischen Medizin und in der koreanischen Küche (kor. doraji) zur Immunstimulation und gegen Krebs benutzt. Im Tierversuch verstärken Extrakte aus der Pflanze die Aktivität von B-Zellen und die Zytokin-Produktion.[3] Saponine aus der Wurzel (Platycodin A-E) zeigen im Labor entzündungshemmende Wirkung.[4] Außerdem wird sie als Zierpflanze angepflanzt.
Nur junge Blätter werden gegart gegessen; es wird gesagt, dass die älteren Blätter giftig sind. Ältere Blätter werden getrocknet und als Gewürz verwendet. Wurzeln werden gegart in Suppen als kräftigendes Gemüse gegessen. Die Wurzeln werden auch geschält gesäuert oder in Zucker haltbar gemacht.[5] Vor allem in der Koreanischen Küche kommen die Wurzeln als „bellflower roots“ oder doraji (도라지) vor.
Die Wurzeln werden im rohen Zustand oft als giftig bezeichnet.[6]
Weblinks
- Beschreibung der Art bei eFLORAS. (engl.)
- Steckbrief. (Memento vom 11. September 2004 im Internet Archive)
- Eintrag bei usda.gov
Einzelnachweise
- Platycodon grandiflorus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Platycodon. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 12. Februar 2018.
- C. Y. Choi et al.: Augmentation of macrophage functions by an aqueous extract isolated from Platycodon grandiflorum. Cancer Lett. 166/1/2001. S. 17–25. PMID 11295282
- Kwang Seok Ahn et al.: Inhibition of inducible nitric oxide synthase and cyclooxygenase II by Platycodon grandiflorum saponins via suppression of nuclear factor-KB activation in RAW 264.7 cells. Life Sciences. 2005/76/20. S. 2315–2328.
- Eintrag bei Plants for a Future.
- URBAN HERBS: Medicinal Plants at Georgetown University, Balloonflowers (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive)