Baldersheim (Aub)
Baldersheim ist ein Stadtteil von Aub im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Baldersheim Stadt Aub | |
---|---|
Höhe: | 291 m |
Fläche: | 1,8 km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Eingemeindet nach: | Aub |
Postleitzahl: | 97239 |
Vorwahl: | 09335 |
Geografische Lage
Baldersheim liegt zentral im Auber Gemeindegebiet am Stelzenbach. Nördlich beginnt in einiger Entfernung die Gemarkung des Marktes Gelchsheim. Im Nordwesten liegt die unbebaute Fläche der Auber Gemarkung, während die Stadt Aub selbst im Westen zu finden ist. Baldersheim und Aub sind bereits fast zusammengewachsen. Südwestlich erhebt sich Waldmannshofen, ein Ortsteil von Creglingen im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Burgerroth liegt dagegen im Süden.
Geschichte
Das Gebiet von Baldersheim war wohl bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. In den Flurlagen Kauberstatt und Staffelsbrunn wurden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg archäologische Entdeckungen gemacht. Erstmals erwähnt wurde das heutige Dorf im Jahr 961 in einer Urkunde König Ottos I. Durch König Heinrich II. erhielt das neu gegründete Bistum Bamberg im Jahr 1009 das Dorf Baldersheim.[1]
Mit der Reichelsburg, die in unmittelbarer Nähe zum Dorf liegt, etablierten sich Ministeriale, die zwischen 1230 und 1803 die Dorfherrschaft innehatten. Die Vogtei blieb allerdings in den Händen der Hohenlohe und der Herren von Weinsberg. Die aufständischen Bauern zerstörten 1525 im Deutschen Bauernkrieg die Reichelsburg, sodass heute nur noch der alte Bergfried erkennbar ist. Im Jahr 1602 starben die Truchseß von Baldersheim aus, die ebenfalls um das Dorf begütert gewesen waren.
Nachdem die kleinen Adelsgeschlechter durch die Mediatisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Herrschaftsgebiete verloren hatten, kam Baldersheim an Bayern. Nach einer Zwischenzeit im Großherzogtum Würzburg wurde das Dorf als Ruralgemeinde im Jahr 1814 endgültig bayrisch. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Bayern verlor Baldersheim seine Unabhängigkeit und wurde am 1. Mai 1978 nach Aub eingegliedert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Den Mittelpunkt des Dorfes bildet noch heute die katholische Pfarrkirche St. Georg. Sie erhielt zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn den typischen Turm. Allerdings bestand das Gotteshaus bereits im 14. Jahrhundert, hierauf verweisen auch die spätgotischen Figuren der Frankenapostel um den heiligen Kilian. Das Langhaus wurde im Jahr 1901 erneuert. Unmittelbar neben der Kirche ist eine Ölbergkapelle des 15. Jahrhunderts und ein Beinhäuschen zu finden.
Im Friedhof ist die Laurentiuskapelle gelegen. Von der ehemaligen dörflichen Selbstverwaltung zeugt noch heute der sogenannte Wartturm und das ehemalige Rathaus des 18. Jahrhunderts. Die Zehntscheune weist auf die feudale Ordnung des 17. Jahrhunderts hin. Im Dorf und in der Flur haben sich viele Bildstöcke der verschiedenen Jahrhunderte erhalten. Älteste dieser Martern ist das Relief der Kreuzigung im Beinhäuschen, das auf 1450 datiert.[2]
Literatur
- Christian Will: Herzliche Grüße aus den Gemeinden rund um Würzburg. Würzburg 1983.
Weblinks
- Baldersheim: Startseite
Einzelnachweise
- Baldersheim: Geschichte, abgerufen am 24. Mai 2018.
- Will, Christian: Herzliche Grüße aus den Gemeinden rund um Würzburg. S. 6 f.