Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg

Die Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn zwischen Ilsenburg im Nordharz und dem Goslarer Ortsteil Vienenburg.

Ilsenburg–Vienenburg
Bahnstrecke am Haltepunkt Stapelburg, Dezember 2020
Bahnstrecke am Haltepunkt Stapelburg, Dezember 2020
Streckennummer (DB):6393
Kursbuchstrecke (DB):330
Streckenlänge:15,29 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:(ehemals Vienenburg–Landesgrenze)
von Heudeber-Danstedt
18,439 Ilsenburg 237 m
18,930 Beginn Strecke 6393
≈ 21,400 nach Bad Harzburg
22,285 Stapelburg
Bundesautobahn 36
≈ 29,000 von Halle (Saale) Hbf
29,083 Landesgrenze Sachsen-Anhalt–Niedersachsen
Bk Abbenrode
Ecker
Bundesautobahn 36
von Braunschweig Hbf (seit 1924)
Vienenburg Gbf
nach Langelsheim
Bundesstraße 241
Radau
von Braunschweig Hbf
34,220 Vienenburg 137 m
nach Bad Harzburg
nach Goslar

Quellen: [1][2][3][4][5]

Sie entstand nach der Deutschen Wiedervereinigung als Verbindung der Bahnstrecken Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg und Vienenburg–Goslar neu, um eine Ost-West-Verbindung im Nordharz herzustellen.

Geschichte

Der heutige Trassenverlauf wurde nach der Wiedervereinigung als neue Variante in Betracht gezogen, als sich sowohl die vollständige Reaktivierung der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg (Fahrtrichtungswechsel in Bad Harzburg für Verkehr) als auch die vollständige Reaktivierung der Bahnstrecke Halle–Vienenburg (keine Anbindung von Wernigerode und Ilsenburg) nachteilig erwiesen und sich zeigte, dass Bundesregierung und Bahn maximal eine Verbindung zeitnah finanzieren würden. Der Aufbau in Niedersachsen konnte planungsrechtlich als Renovierung einer bestehenden Strecke definiert werden, was die Einrichtung von Bahnübergängen ermöglichte, während in Sachsen-Anhalt bis Stapelburg eine Neutrassierung ohne Bahnübergängen durchgeführt wurde.

Am 28. Dezember 1993 erging der Planfeststellungsbeschluss als letzter „hoheitlicher Akt“ der Deutschen Bundesbahn vor der Umwandlung in die Aktiengesellschaft. Am 12. April 1995 wurde der Abschnitt Ilsenburg–Stapelburg der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt−Bad Harzburg stillgelegt und zum 2. Juni 1996 die neue Verbindung in Betrieb genommen; Stapelburg erhielt mit dem neuen Haltepunkt an der Umgehungsstraße zum dritten Mal Bahnanschluss. Drei alte Naturstein-Gewölbebrücken aus dem Baujahr 1869 konnten dabei erhalten werden.

Betrieb

Bahnsteig in Vienenburg

Personennahverkehr

Das derzeitige Betriebskonzept besteht auf der Bahnstrecke aus zwei jeweils im Zwei-Stunden-Takt fahrenden Regional-Express-Linien, Magdeburg–Goslar und Halle (Saale)–Goslar, die sich zwischen Halberstadt und Goslar zu einem Ein-Stunden-Takt überlagern. Eingesetzt werden neue Dieseltriebwagen der Baureihe 648. Beide Linien werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben. An Wochenenden wird ein Zugpaar Richtung Magdeburg als Harz-Berlin-Express umsteigefrei nach Berlin verlängert. Diese Linien verkehren ab Ilsenburg weiter über die Bahnstrecken Ilsenburg−Vienenburg und Vienenburg−Goslar.

Güterverkehr

Die Strecke dient als Verbindung zwischen den Stahlwerken der Salzgitter AG in Salzgitter und Ilsenburg. Daneben findet Güterverkehr anderer Anbieter statt.

Zukunft

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen forderte in einer im Juni 2019 veröffentlichten Maßnahmenliste die Elektrifizierung der Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg als Teil eines großen Elektrifizierungsprojekts im Nordharz.[6]

Unfälle

Am 21. Juli 2021 ereignete sich am Bahnübergang der K 28 in Wennerode eine Kollision zwischen dem Fahrzeug eines Kurierdienstes und dem Triebkopf eines Regionalexpresses von abellio.[7]

Commons: Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DB Netz AG: DB Netze Infrastrukturregister. Abgerufen am 28. August 2021.
  2. Europa im 19. Jahrhundert. In: www.arcanum.com. Abgerufen am 28. August 2021.
  3. OpenStreetMap + Historische Messtischblätter (TK25). In: www.susudata.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  4. Deutsche Reichsbahn: Übersichtskarte des Reichsbahndirektionsbezirks Magdeburg. In: www.blocksignal.de. Februar 1988, abgerufen am 28. August 2021.
  5. Klaus Erbeck: Heudeber-Danstedt 0,0 – Bad Harzburg 32,19 – Oker 39,07 (1938). In: www.klauserbeck.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  6. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen: Investitionsbedarf für das Bundesschienenwegenetz aus Sicht der Nutzer. Neunte VDV-Maßnahmenliste. Juni 2019. Abgerufen am 1. November 2021.
  7. Zugunglück: Haarscharf an Katastrophe vorbei. In: Goslarsche Zeitung (Hrsg.): Goslarsche Zeitung. Vienenburg 22. Juli 2021 (Online [abgerufen am 24. Juli 2021]).
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