Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad

Der Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad ist ein ehemaliger Fürstenbahnhof und heute Haltepunkt an der Bahnstrecke Frankfurt–Hanau in Hanau.

Hanau-Wilhelmsbad
Empfangsgebäude Gleisseite
Empfangsgebäude Gleisseite
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung FHWB
IBNR 8002574
Preisklasse 5
Eröffnung 10. September 1848
Profil auf Bahnhof.de Hanau-Wilhelmsbad-1030184
Architektonische Daten
Architekt Julius Eugen Ruhl
Lage
Stadt/Gemeinde Hanau
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 8′ 38″ N,  53′ 1″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen
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Funktion

Empfangsgebäude, Straßenseite

Er wurde in unmittelbarer Nähe und unter Bezug auf die Badeanlage Wilhelmsbad errichtet und bediente den Ausflugsverkehr nach dort. Schon kurz nach der Eröffnung sollen bei gutem Wetter an Feiertagen bis zu 16.000 Menschen mit der Bahn angereist sein.[3] Heute wird der Bahnhof aufgrund eines großen Parkplatzes in unmittelbarer Nähe von zahlreichen Pendlern genutzt. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten ist dieser Haltepunkt allerdings eher schwach frequentiert. Er verfügt über zwei Außenbahnsteige, die nur durch den benachbarten Bahnübergang der Burgallee miteinander verbunden sind. Des Weiteren bindet der Bahnhof das nahegelegene Herbert-Dröse-Stadion an den Bahnverkehr an.

Empfangsgebäude

Regionalbahn im Bhf Wilhelmsbad

Das Empfangsgebäude ist eines der ältesten erhalten gebliebenen in Hessen. Es wurde am 10. September 1848 in Betrieb genommen. Architekt war Julius Eugen Ruhl.[4] Er platzierte es unmittelbar an der Kreuzung der Hochstädter Landstraße mit der Burgallee, der Verbindung zwischen dem Park Wilhelmsbad und Schloss Philippsruhe, das zur Errichtungszeit des Bahnhofs kurfürstliche Residenz war. Das Empfangsgebäude wies deshalb ursprünglich einen außergewöhnlichen Grundriss auf: Der Empfangsbereich für den Kurfürsten lag in der Mitte und zerschnitt so die Bereiche für die „normalen“ Reisenden. Die eine Seite war für die Reisenden der 1. und 2. Klasse, die andere für Reisende der 3. Klasse vorgesehen. Einen Fahrkartenschalter gab es aber nur im Bereich der 3. Klasse.[5] In den 1990er Jahren wurde das Bauwerk privatisiert und wird seitdem gastronomisch genutzt. Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Es kann heute zum baulichen Ensemble des Parks von Wilhelmsbad gerechnet werden.[6]

Planungen

Niveaugleicher Bahnübergang und Empfangsgebäude

Der schon erwähnte Bahnübergang, mit dem die Burgallee die Bahnstrecke kreuzt, ist auch heute noch niveaugleich und auf der viel befahrenen Hauptstrecke ein Hindernis sowohl im Bahnbetrieb als auch für den Straßenverkehr. Im Zuge der Nordmainischen S-Bahn soll er beseitigt werden. Wann es zu diesem Ausbau kommen wird, ist jedoch nicht bekannt. Planungen hierfür reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Auffällig ist auch die kurvenbedingte starke Neigung der Gleise, welche zu zahlreichen Schleifkontakten mit Kraftfahrzeugen geführt hat, und deren Spuren im Übergangsbereich sichtbar sind.

Linien
Maintal Ost RB 58, RE 54
Frankfurt–Maintal–Hanau
Hanau West

Literatur

  • Gerhard Bott: Heilübung und Amüsement. Das Wilhelmsbad des Erbprinzen. CoCon-Verlag, Hanau 2007, ISBN 3-937774-36-X.
  • Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahngeschichte und -baugattungen 1839–1999 / Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 126.
  • Rolf Reutter: Der Fürstenbahnhof. Ein abgeschlossenes Kapitel der Architekturgeschichte. In: Denkmalpflege und Kulturgeschichte, Ausgabe 4/2008, S. 27–30.
Commons: Bahnhof Hanau-Wilhelmsbad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bott, S. 237.
  2. Reproduktion der Baupläne in: Bott, S. 236.
  3. Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 357–359.
  4. Bott, S. 234ff.
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