BR-Klasse 40
Die Class 40 der British Rail(ways) waren ab 1958 eingesetzte Mehrzweck-Lokomotiven mit dieselelektrischem Antrieb. Die letzte der bis 1962 gebauten 200 Maschinen wurde Anfang 1985 aus dem aktiven Dienst ausgemustert. Sieben Lokomotiven sind erhalten.
BR-Class 40 | |
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40 128 mit Fronttür (1982) | |
Nummerierung: | D200 – D399, später 40 001–40 200 |
Anzahl: | 200 |
Hersteller: | English Electric und Robert Stephenson & Hawthorn |
Baujahr(e): | 1958–1962 |
Ausmusterung: | 1976–1984 |
Achsformel: | (1'Co)(Co1') |
Bauart: | dieselelektrische Mehrzweck-Lokomotive |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 21.190 mm |
Höhe: | 3.910 mm |
Breite: | 2.740 mm |
Gesamtradstand: | 18.670 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 90 m |
Dienstmasse: | 136 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h |
Installierte Leistung: | 1.490 kW (2.030 PS) |
Traktionsleistung: | 1.160 kW (1.580 PS) |
Anfahrzugkraft: | 230 kN |
Bremskraft: | 510 kN |
Treibraddurchmesser: | 1.145 mm |
Laufraddurchmesser: | 915 mm |
Motorbauart: | 16-Zylinder-V-Dieselmotor |
Leistungsübertragung: | elektrisch |
Tankinhalt: | 3.200 l |
Antrieb: | ein Sechzehnzylinder-Dieselmotor (V-Motor Typ English Electric 16SVT, Leistung 1.490 kW/2.000 PS) mit einem Gleichstromgenerator; je Achse ein Gleichstrom- motor (insges. sechs) |
Zugbremse: | Saugluftbremse, später zusätzlich Druckluftbremse |
Zugheizung: | Dampfheizung, elektrische Heizung |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
Besonderheiten: | jeweils unter der "Nase" an beiden Enden der Lokomotive für Dieselloks untypische Laufachse; immense Länge der Drehgestelle; Aufnahme der Puffer und des Zughakens an Stirnplatte der Drehgestelle, nicht wie gewöhnlich am Hauptrahmen |
Sie wurden anfangs Type 4 nach der Bezeichnung des Herstellers English Electric genannt und ab 1973 mit Einführung der TOPS-Fahrzeugverwaltung als Class 40 gelistet.
Bekannteste Lok der Baureihe war die beim Postzugraub vom 8. August 1963 beteiligte Nr. D326. Die später als 40 126 bezeichnete Maschine wurde 1984 im Eisenbahnwerk Doncaster verschrottet.
Geschichte und Technik
Die mechanische und elektrische Konstruktion der Class 40/Type 4-Baureihe erfolgte in enger Anlehnung an die der Diesellokomotive 10 203 der BR-Klasse D16/2. Die Drehgestelle, die Motoreinheit und das Antriebszubehör waren weitgehend identisch. Das ungewöhnliche Drehgestell besaß keinen Drehzapfen. Der Lokkasten ruhte auf geschmierten seitlichen Segment-Lagern.
Der Hauptunterschied lag im Design des Lokkastens. Die Seitenflächen des Lokkastens verliefen geradlinig, die Führerstände befanden sich hinter ausgeprägten Frontnasen, die die Hilfsausrüstung beinhalteten.
Im Personen- und schweren Güterzugdienst zeigte die Baureihe 40 gute Leistungen. Das hohe Gewicht der Lokomotive beschränkte ihre Einsatzmöglichkeiten auf Schnellzuglinien. Anfänglich in den Regionen Eastern, North Eastern und London Midland der BR beheimatet, zogen sie so bekannte Schnellzüge wie den Flying Scotsman, den Royal Scot, The Master Cutler, The Norfolkman und den Pullmanzug Queen of Scots. In ihren späteren Jahren wanderte die Baureihe 40 in minderwertigere Bereiche auf untergeordneten Strecken ab.
Verbleib
Nach einer unfallbedingten Beschädigung wurde die D322 als erste Lok im September 1967 abgestellt und im November 1967 in Crewe zerlegt.
Die eigentlichen Abstellungen begannen im Januar 1976. Die Ankunft der Hochgeschwindigkeitszüge der BR führten schließlich zu ihrer Ersetzung und alle Maschinen wurden bis Anfang 1985 abgestellt.
Sonstiges
Die Lokomotiven waren im so genannten „Brunswick-Grün“ lackiert, mit gelben Rechtecken an der Frontseite. Das Dach war silbergrau lackiert. Die Drehgestelle waren graubraun lackiert, die Pufferbohlen rot.[1]
Als „kleine Schwester“ der Class 40 entstand die Class 37, von der 308 Maschinen gebaut wurden.
Weblinks
Einzelnachweise
- David Ross: Die internationale Enzyklopädie – Züge und Lokomotiven. transpress Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 2005, S. 298 f.