Bātinīya
Bātinīya (arabisch باطنية, DMG Bāṭinīya ‚Anhänger der bāṭin‘) ist ein von islamischen Autoren wie dem Perser al-Ghazālī[1] (1058–1111) verwendeter pejorativer Begriff zur Bezeichnung derjenigen religiösen Gruppierungen des Islam, die eine innere Bedeutungsebene (bāṭin) im Koran erkennen.[2] – einen die Wahrheit enthaltenden inneren Sinn (I. Goldziher)
Die bekannteste Gruppierung der Batiniyya bilden die Ismailiten. In dieser Verwendung wurde den Batiniten von sunnitischen Muslimen die Ablehnung der äußeren Ebene der Schrift (ẓāhir), Rituale und Vorschriften vorgeworfen (vgl. Zahiriten), obwohl fatimidische ismailitische Autoren wie al-Kirmani (gest. ca. 1020) und Nasir Chusrau (11. Jhd.) das Gegenteil behaupteten. Ein anderer sunnitischer Autor, Ibn Taimiya (1263–1328), vereinte unter dem Begriff bāṭiniyya einige schiitische Gruppen, Sufis und solche Philosophen wie Ibn Ruschd/Averroes (1126–1198).[3]
Literatur
- Madschlisi: Bihār al-Anwār
- al-Ghazali: Kitāb al-Mustaẓhirī fī faḍāʾil al-Bāṭinīya
- ad-Dailami: Qawāʿid ʿaqāʾid āl Muḥammad (Die Geheimlehre der Batiniten)
Weblinks
Einzelnachweise und Fußnoten
- In seinem Kitāb al-Mustaẓhirī fī faḍāʾil al-Bāṭinīya; vgl. Ignaz Goldziher: Streitschrift des Ġazālī gegen die Bāṭinijja-Sekte. Leiden: Brill 1916 (Online); ferner dmk-berlin.de: Imam al-Ghazali – Der Wiederbeleber des Islam (Memento des Originals vom 10. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 218 kB) & al-sakina.de: Die Auseinandersetzung mit der Bâtinîya
- "in the Qur’an and the universe at large" (iis.ac.uk)
- iis.ac.uk: Glossary of Ismaili terms