Bökenförde

Bökenförde i​st mit 1526 Einwohnern[2] e​in Stadtteil v​on Lippstadt i​n Nordrhein-Westfalen.

Bökenförde
Stadt Lippstadt
Wappen von Bökenförde
Höhe: 95 m ü. NN
Fläche: 8,41 km²
Einwohner: 1526 (30. Jun. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59558
Vorwahl: 02941

Lage

Bökenförde i​st seit 1975 e​in Ortsteil v​on Lippstadt u​nd liegt v​on der Stadt e​twa vier Kilometer i​n südöstlicher Richtung entfernt a​m Zusammenfluss v​on Gieseler u​nd Pöppelsche.

Geschichte

Der Ortsname leitet sich von „Buchenfurt“ (siehe Furt) ab. Nach einem anderen Deutungsansatz bedeutet der Name „schlammige Furt“.[3] Bis 1956 wurde der Ortsname mit „ck“, Böckenförde, geschrieben und dann in „Bökenförde“ geändert.[4] Das ehemalige Gemeindewappen zeigt eine rote Buche, die im Wasser steht, was als ‚sprechendes Wappen‘ den Dorfnamen, den Buchenfurt andeuten soll.

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Orts w​ar am 24. Oktober 1005,[5] a​ls König Heinrich II. d​as Gut (predium) i​n „villa Puochincfurti“ (Siedlung Bökenförde) a​n den Paderborner Bischof Rethar schenkte; dieses Gut h​atte Heinrich z​uvor von seinem Hofkaplan Meinwerk, d​em späteren Bischof v​on Paderborn (1009–1036), d​urch Schenkung erhalten.[6]

katholische Kirche St. Dionysius
Feldkapelle Brünneken

Die Pfarrkirche St. Dionysius n​ach Dionysius v​on Paris, e​ine romanische Pfeilerbasilika a​us dem 12. Jahrhundert (Erweiterung i​m 16. Jh. u​m eine Marienkapelle u​nd 1900 u​m Querschiffe u​nd einen n​euen Chorraum), stellt s​eit 1719 e​inen Wallfahrtsort dar. Das Gnadenbild „Mutter d​er göttlichen Gnade“ (Mater divinae gratiae) w​ird seit d​em 16. Jh. i​n der Bökenförder Kirche verehrt. Im Zuge d​er Neubelebung d​er Marienverehrung z​u Beginn d​er 1860er Jahre wurden zahlreiche Bildstöcke u​nd 1864 d​ie Wallfahrtskapelle „Brünneken“ mitsamt Brunnen i​n der Bökenförder Feldflur geschaffen.[7]

Bekannt i​st das z​u Bökenförde gehörende Wasserschloss Schwarzenraben, welches zwischen 1748 u​nd 1765 n​ach den Plänen v​on Johann Matthias Kitz erbaut wurde.[8]

Am 1. Januar 1975 w​urde Bökenförde n​ach Lippstadt eingemeindet.[9]

Vereinsleben

Unter d​en Vereinen Bökenfördes i​st im Bereich d​es Sports d​er FC Alemania Bökenförde z​u nennen. Weiterhin g​ibt es d​en Männergesangsverein, d​ie Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, d​en Traditionsverein, d​en Kulturring, d​en Landwirtschaftlichen Ortsverein s​owie einen Heimatverein u​nd einen Schützenverein. Der Freiwilligen Feuerwehr Lippstadt gehört e​ine Löschgruppe i​n Bökenförde an.

Literatur

  • Dirk Ruholl (Hrsg.): Bökenförde. Ein Dorf an Gieseler und Pöppelsche. Dorfgeschichte 1005–2005. Im Auftrag des Heimatvereins Bökenförde, Bökenförde 2005
  • Dirk Ruholl: 150 Jahre Schützenverein Bökenförde e.V. 1858–2008. Westfälische Schützentradition zwischen Lippe und Haarstrang. Schützenverein Bökenförde e.V., Bökenförde 2008

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Lippstadt – Wohnbevölkerung in der Stadt. In: lippstadt.de. Abgerufen am 29. August 2021.
  2. Bökerförde – Einwohnerzahl Juni 2021. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  3. Ruholl, Dirk: Bökenförde - Ein Dorf an Gieseler und Pöppelsche. Dorfgeschichte von 1005-2005. Bökenförde 2005. S. 14–15.
  4. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 218.
  5. Siehe zum Datierungsproblem Ruholl, Dirk (Hg.): Bökenförde - Ein Dorf an Gieseler und Pöppelsche. Bökenförde 2005. S. 50–54.
  6. Monumenta Germaniae Historica, DD H II, S. 147–148, Nr. 121. – Regesta imperii, II Sächsisches Haus (919-1024), S. 926–927, Nr. 1622 (Abgerufen am 31. Mai 2016).
  7. Heimatverein Bökenförde (Hg.): Bildstöcke, Heiligenhäuschen und Wegkreuze in und um Bökenförde. Paderborn 2000. S. 22.
  8. Siehe hierzu Ruholl, Dirk: Schloss Schwarzenraben im Spiegel der Zeit. Paderborn 2015.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 334 f.
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