Böddenstedt (Adelsgeschlecht)

Böddenstedt (auch Bodenstedt, Bodenstede) i​st der Name e​ines erloschenen lüneburgisch-mecklenburgischen Adelsgeschlechts.

Wappen der Ritter von Böddenstedt
Wappen im oberen Teil eines Fensters im Kloster Lüne

Geschichte

Modifiziertes Wappen derer von Böddenstedt auf einem Findling in Böddenstedt

Das ritterliche Geschlecht derer von Böddenstedt war in der Lüneburger Heide, im Mecklenburgischen und in der Altmark ansässig. Im 13. und 14. Jahrhundert hatten die von Böddenstedt u. a. Besitzungen im gleichnamigen Dorf Böddenstedt im Landkreis Uelzen. Daneben wurden die Gebrüder Jordan und Heinrich von Bodenstede vom Michaeliskloster zu Lüneburg mit dem Dorf Michelsdorf in der Herrschaft Werle belehnt. Dieses war noch 1295 im Besitz der Erben. Die genannten Brüder waren Söhne des Ritters Burchard von Bodenstede. Im Lüneburgischen trugen sie von den Grafen von Schwerin belegene Besitzungen zu Lehen. Im Landbuch der Mark Brandenburg werden die Böddenstedt darüber hinaus als Besitzer der Neustädter Mühle (bei Salzwedel) und 1226 – im Lehnsregister derer von Meinersen – mit drei Höfen und einer Mühle in Sickte genannt. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der unterschiedlichen Namensträger sind unklar. Laut Siebmacher sind die Ritter von Böddenstedt eventuell gleichen Stammes mit denen von dem Knesebeck und bereits im 16. Jahrhundert erloschen.

Wappen

Boldwin v​on dem Knesebeck beschrieb d​as Wappen w​ie folgt: „Im silbernen Felde e​in springendes, halbes, r​otes Einhorn.“ Die ehemalige Gemeinde Böddenstedt führte m​it Genehmigung d​er Provinz-Regierung v​on Hannover i​n Anlehnung a​n dieses Wappen a​b 1937 d​as Einhorn d​erer von Böddenstedt i​n ihrem Siegel.

Persönlichkeiten

  • Burchard von Böddenstedt (* um 1220), Ritter und gräflich Schwerinscher Vasall in Lüneburg
  • Dietrich von Böddenstedt (* um 1240), gräflich Schwerinscher Vasall in Lüneburg
  • Heinrich von Böddenstedt, Burgmann in Salzwedel (1316)
  • Heinrich Bodenstede, Propst in Lüneburg (1412–1433)
  • Jordan von Böddenstedt (* um 1245), Ritter und Vasall des Klosters in Lüneburg

Literatur

  • Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Festschrift zum 1000-jährigen Jubiläum im Jahr 2004. Edition Anderweit, Suderburg-Hösseringen 2004, ISBN 3-931824-33-0.
  • Friedrich Wilhelm Boldwin Ferdinand von dem Knesebeck (Hrsg.): Regesten und Urkunden des uradeligen Geschlechts der Herren von dem Knesebeck. Huth, Göttingen 1866.
  • George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. VI. Band, Abgestorbener Adel: Mecklenburg Bauer & Raspe, Nürnberg 1858.
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