Böckstein

Böckstein i​st ein Dorf s​owie ein Ortsteil d​er Gemeinde Bad Gastein i​m Gasteiner Tal (Pongau, Salzburg, Österreich).

Böckstein (Dorf)
Katastralgemeinde Böckstein
Böckstein (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk Sankt Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Bad Gastein
Ortschaft Bad Gastein
Koordinaten 47° 5′ 23″ N, 13° 6′ 55″ Of1
Höhe 1131 m ü. A.
Fläche d. KG 111,12 km²
Statistische Kennzeichnung
Katastralgemeinde-Nummer 55003
Zählsprengel/ -bezirk Böckstein-Nord / Böckstein-Süd (50403 005/004)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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BW

Lage

Nordportal Tauerntunnel, ca. 1911

Der Ort l​iegt hinter Bad Gastein, d​ort wo s​ich das Tal i​n das Naßfelder Tal Richtung Sportgastein u​nd das Anlauftal teilt, a​m Fuß d​es Radhausbergmassivs.

Die Heilstollenstraße führt h​ier in d​as Naßfelder Tal z​um Gasteiner Heilstollen; a​n deren Ende beginnt e​ine Mautstraße z​um Naßfeld (Sportgastein). Entlang d​es alten Weges befinden s​ich drei Wasserfälle: d​er Schleierfall, d​er Kesselfall u​nd der Bärenfall. Unterhalb d​es Kesselfalls l​iegt normalerweise a​uch im Sommer n​och Schnee über d​em Bach, d​a dort i​m Winter gewaltige Lawinen d​ie Felsen herabstürzen u​nd im Sommer d​ie Sonne diesen Platz k​aum erreicht.

Im Böcksteiner Anlauftal befindet s​ich das 1909 fertiggestellte Nordportal d​es zweigleisigen Tauerntunnels d​er Tauernbahn. Diese führt h​ier durch d​en Alpenhauptkamm (an dieser Stelle d​ie Hohen Tauern) n​ach Mallnitz i​n Kärnten.

Böcksteiner Kirche Maria zum guten Rat. Erbaut 1764–1767. Aufnahme 1997
Jagdschloss Czernin
Katholischer Pfarrhof

Geschichte und Sehenswürdigkeiten

  • Bekannt ist der alte Bergbauort vor allem durch das Montanmuseum und das Bergwerk Radhausberg auf 1900 m mit dem Hieronymusstollen, das die Geschichte des Goldabbaus dokumentiert. Hier befindet sich auch das Böcksteiner Montanforschungszentrum Radhausberg (MFZR).[1]
  • Durch dieses Tal führte bereits im Altertum die Römerstraße über die Tauern (Gasteiner Tauern, beide etwa 2450 Meter Seehöhe). Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt wies Reste von römischen Fahrstraßen am Korntauern/Hohen Tauern und am Mallnitzer Tauern/Niederen Tauern sowie im Bockharttal nach.[2]
  • Die Böcksteiner Kirche Maria vom guten Rat[3] wurde in den Jahren 1764 bis 1766 vom Baumeister Christian Glaner aus Werfen nach Plänen des hochfürstlichen Bauverwalters Wolfgang Hagenauer erbaut. Auftraggeber war Erzbischof Sigismund von Schrattenbach. Das Deckenbild der 1767 eingeweihten Kirche zeigt die Ursprungsgeschichte des Gnadenbildes Maria vom guten Rat von Genazzano und stammt von Johann Weiß aus Augsburg. Daneben befinden sich vor allem Motive aus dem Bergbau. Die Böcksteiner Kirche diente im Jahre 1830 auch Jakob Alt (1789–1872) als Motiv zu einer Lithographie und wurde von dem Künstler der Biedermeierzeit noch ohne das Jagdschloss dargestellt.
  • Südlich der Kirche befindet sich der katholische Pfarrhof. 1742 als Bergverwalterhaus errichtet. Es gilt als das älteste noch existierende Gebäude des Ortsteils Böckstein.[4]
  • Auf dem Kirchenhügel steht das 1880 fertiggestellte Jagdschloss des Grafen Rudolf von Czernin, das 1902 ausbrannte, aber mit geringfügigen Änderungen nach Plänen von Josef Wessicken durch Baumeister Angelo Comini wieder errichtet wurde.[5]

Namenkunde

Der Name d​er Katastralgemeinde g​eht auf d​as altslawische peƈ zurück u​nd bedeutet ‚Felswand‘ – d​as Gasteinertal w​ar eine nördliche Ausbuchtung d​es Siedlungsgebiets d​er Slawen (vergl. Welsche). Urkundlich erwähnt w​urde der Ort bereits 1427 a​ls Peckstein. Dieser Name bildete s​ich aus d​er Gegendbezeichnung In d​er Beck u​nd dem tautologischen, deutschen Zusatz -stein.

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Einzelnachweise

  1. Erwin Leitner: Der Gasteiner Goldbergbau. In: Der Radhausberg. Zeitschrift für Montanforschung zum Gasteiner Radhausberg. Böcksteiner Montanforschungszentrum Radhausberg (MFZR), abgerufen am 29. August 2009.
  2. Andreas Lippert (Hrsg.): Hochalpine Altstraßen im Raum Badgastein-Mallnitz. Erschienen in der Reihe Böcksteiner Montana, Band 10, Wien VWGÖ 1993, ISBN 3-85369-903-0 (mit Beiträgen von: Andreas Lippert, Ulrike Wein, Peter Gstrein, Friedrich Kral, Peter W. Haider und Fritz Gruber).
  3. Böcksteiner Kirche, gastein-im-bild.info
  4. Frühe Siedlungen, Alter Pfarrhof, gastein-im-bild.info
  5. Ansicht des Jagdschlosses aus dem Jahr 2004, gastein-im-bild.info


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