Ausdauernde Ochsenzunge
Die Ausdauernde Ochsenzunge (Pentaglottis sempervirens), auch Spanische Ochsenzunge oder Immergrüne Fünfzunge[1] genannt, ist die einzige Art der Pflanzengattung Pentaglottis innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie ist in Südwesteuropa verbreitet.
Ausdauernde Ochsenzunge | ||||||||||||
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Ausdauernde Ochsenzunge (Pentaglottis sempervirens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Pentaglottis | ||||||||||||
Tausch | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Pentaglottis sempervirens | ||||||||||||
(L.) L.H.Bailey |
Beschreibung
Die Ausdauernde Ochsenzunge wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von selten 10 bis, meist 40 bis 100 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist aufrecht, unverzweigt und behaart. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammen. Die Grundblätter sind in einen langen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist eiförmig bis länglich und in den Blattstiel verschmälert.[1]
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Der stechend borstig behaarte Blütenstandsschaft ist unverzweigt aufsteigend und er steht in den Achseln der Grundblätter. 5 bis 15 Blüten stehen über je einem großen Deckblatt in einem trugdoldigen Blütenstand zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchröhre ist 4 bis 6 Millimeter lang, der Kelch ist 2,5 bis 5 Millimeter lang, zur Fruchtzeit ist er bis 8 Millimeter lang. Die tiefblaue Blütenkrone weist einen Durchmesser von 8 bis 10 Millimetern auf.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Ökologie
Bei der Ausdauernden Ochsenzunge handelt es sich um einen Hemikryptophyten.[1] Die Wurzeln brechen leicht ab und treiben leicht wieder aus, dies führt zu einer vegetativen Vermehrung. Sie kann durch Selbstaussaat „lästig“ werden.[1]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Ausdauernden Ochsenzunge liegt in Südwesteuropa, vom zentralen Portugal über Spanien bis ins südwestliche Frankreich und bis Belgien[3]. Sie ist ein Neophyt in Großbritannien, Irland, Schweden, Deutschland, Italien, Kanada und in den westlichen Vereinigten Staaten.[4] Sie gedeiht auf Dünen sowie an Wald- und Wiesenrändern.
In Mitteleuropa wird sie selten als Zierpflanze angepflanzt und verwildert auch gelegentlich. In Deutschland kommt die Ausdauernde Ochsenzunge nur selten und an isolierten Fundorten vor: Baden-Württemberg bei Karlsruhe, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen bei Frankfurt, Sachsen-Anhalt bei Halle und Schleswig-Holstein.
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Anchusa sempervirens durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Pentaglottis sempervirens (L.) L.H.Bailey wurde 1949 durch Liberty Hyde Bailey veröffentlicht.
Pentaglottis sempervirens ist die einzige Art der Gattung Pentaglottis Tausch aus der Tribus Boragineae in der Unterfamilie Boraginoideae innerhalb der Familie Boraginaceae. Ein Synonym für Pentaglottis Tausch ist Caryolopha Fisch. ex Trautv.
Literatur
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 5: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Buddlejaceae bis Caprifoliaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3342-3
- Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
Einzelnachweise
- Immergrüne Fünfzunge. FloraWeb.de
- Pentaglottis sempervirens bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Benito Valdés, 2011: Boraginaceae.: Datenblatt Pentaglottis sempervirens In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Pentaglottis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. Juli 2020.
Weblinks
- Pentaglottis sempervirens bei Plants For A Future
- Pentaglottis sempervirens im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. Oktober 2014.
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Bilder: , , , ,