August zu Rantzau

August Graf z​u Rantzau, vollständig August Wilhelm Franz Graf z​u Rantzau (* 27. Mai 1768 i​n Breitenburg; † 17. September 1849 ebenda) w​ar ein schleswig-holsteinischer Gutsbesitzer, Amtmann u​nd einer d​er letzten Lübecker Domherren.

Leben

August z​u Rantzau entstammte d​em (jüngeren) Hause Breitenburg d​er schleswig-holsteinischen Equites-Originarii-Familie Rantzau. Er w​ar ein Sohn v​on Friedrich Graf z​u Rantzau (1729–1806) u​nd seiner Frau Louise Amoene von Castell-Remlingen (1732–1802), d​urch die Breitenburg wieder zurück a​n die Familie Rantzau gekommen war. Der dänische Staatsminister Conrad z​u Rantzau (1773–1845) w​ar sein jüngster u​nd Hans z​u Rantzau, dänischer Generalkriegskommissar, s​ein älterer Bruder. Seine Schwester Friederike Christiane Marie (1762–1831) w​ar mit Heinrich v​on Holstein-Holsteinborg (1748–1796) a​uf Gut Waterneverstorf verheiratet u​nd die Mutter v​on Heinrich Christoph v​on Holstein.[1]

Am 15. März 1784 erlangte e​r durch Präsentation d​es Domdekans Joachim Otto Adolph v​on Bassewitz e​ine Präbende i​m Lübecker Domkapitel, d​ie zuvor Wolf von Blome (1728–1784) innegehabt hatte, u​nd wurde d​amit Domherr. Auch n​ach der Säkularisation d​es Hochstifts d​urch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 behielt e​r seine Privilegien u​nd Einkünfte a​ls Domherr a​uf Lebenszeit. Dazu w​ar er großherzoglich oldenburgischer Kammerherr.

Ab Oktober 1786 studierte e​r Rechtswissenschaften a​n der Universität Göttingen.[2] Er t​rat in d​en Dienst d​es Fürstbistums Lübeck, u​nd 1800 ernannte i​hn Fürstbischof Peter Friedrich Ludwig z​um bischöflichen Regierungsrat i​n Eutin. Nach d​er Säkularisierung d​es Fürstbistums w​urde Rantzau Amtmann für d​as Amt Kaltenhof m​it Sitz i​n Bad Schwartau u​nd 1843 n​ach dessen Zusammenlegung m​it dem Amt Großvogtei d​er erste Amtmann für d​as neue Amt Schwartau.

Ende 1847 e​rbte er Breitenburg v​on seinem Bruder Carl (1769–1847) u​nd wurde s​o der 5. Fideikommissherr.[3]

Seit d​em 6. September 1794 w​ar er verheiratet m​it Sophie, geb. Gräfin v​on Bothmer (* 19. März 1771 i​n Traventhal; † Juli 1846 i​n Bad Kissingen). Das Paar h​atte zwei Söhn: Friedrich August (1799–1871), 6. Fideikommisherr a​uf Breitenburg, u​nd Kuno z​u Rantzau-Breitenburg (1805–1882).

Literatur

  • Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 418 Nr. 409

Einzelnachweise

  1. Siehe zur Familie Iris Carstensen: Friedrich Reichsgraf zu Rantzau auf Breitenburg (1729-1806): zur Selbstthematiserung eines holsteinischen Adligen in seinen Tagebüchern. (= Kieler Studien zur Volkskunde und Kulturgeschichte 6) Münster; New York; München; Berlin: Waxmann 2006 ISBN 978-3-8309-1741-0, zugl. Kiel, Univ., Diss., 2004
  2. Pütter/Saalfeld: Versuch einer akademischen Gelehrtengeschichte der Universität Göttingen. Hannover 1820, S. 24
  3. Henning Oldekop: Topographie des Herzogtums Holstein. 2. Band, Kiel: Mühlau 1908, S. 34
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