August Ortwein
August Ortwein (* 30. Juni 1836 auf Schloss Kornberg in der Steiermark; † 22. September 1900 in Graz) war ein österreichischer Architekt. Er war ab 1876 bis 1879 der erste Direktor der k.u.k. Staatsgewerbeschule in Graz, die später mit Ortweinschule nach ihm benannt wurde.
Leben und Werk
In Graz finden sich Werke von Ortwein am Haus Sporgasse 3, wo er die Jugendstilfassade schuf, in den Pfarrkirchen St. Andrä in Gries (Graz), in St. Leonhard[1] und St. Veit, in der die Malerei an der Decke 1884 nach seinen Entwürfen ausgeführt wurde.[2] August Ortwein gab über 17 Jahre lang, von 1871 bis 1888, in Einzellieferungen ein neunbändiges Tafelwerk zur Kunst der deutschen Renaissance heraus, das neben kunstgewerblichen Arbeiten auch Werke der Architektur dokumentiert. "Ohne erkennbare chronologische Systematik wurden die Gebäudedarstellungen topographisch geordnet als Aufmaßtafeln veröffentlicht und von verschiedenen Autoren mit kurzen Texten versehen. Das Tafelwerk hat weniger historischanalytischen als dokumentarischen Charakter und wurde, wegen der großen Detailgenauigkeit, gerne als Kompendium zur Rekonstruktion von Gebäuden und zur Ergänzung von Bauteilen verwendet."[3]
Ehrungen
Nach August Ortwein sind in Graz die Ortweinschule, der Ortweinplatz und die Ortweingasse benannt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Ortwein, August. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 21. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 112 (Digitalisat).
- mit August Scheffers: Deutsche Renaissance. Eine Sammlung von Gegenständen der Architektur, Decoration und Kunstgewerbe in Originalaufnahmen, Leipzig 1871–1888.
Weblinks
Einzelnachweise
- Archivlink (Memento vom 19. März 2008 im Internet Archive) Pfarre Leonhard
- Walter Brunner im Auftrag der Stadt Graz, Kulturamt (Hrsg.): Geschichte der Stadt Graz (in 4 Bänden), Eigenverlag der Stadt Graz 2003, ISBN 3-902234-02-4; (Band 4, S. 356)
- Werner Broda, Hof: Spurensuche Nickel Hoffmann - Ein Baumeister der ‚Deutschen Renaissance‘ (~ 1515 - 1592), Diss. Philipps - Universität Marburg, Marburg 1998.