Schloss Kornberg
Schloss Kornberg liegt bei Dörfl (Gemeinde Riegersburg), im Südosten Österreichs in der Steiermark.
Geschichte
Kornberger
Schloss Kornberg wurde erstmals 1284 urkundlich erwähnt. Es wurde von den Herren von Kornberg – im Auftrag der Ritter von Riegersburg-Wildon – zur Sicherung des Zuganges zur Riegersburg errichtet. Die strategisch günstig, erhöht gelegene Burg wurde zusätzliche durch eine Befestigungsmauer gesichert. Es diente ursprünglich nicht als Wohnschloss, sondern als befestigte Anlage. Im Zuge der Sicherung des Grenzlandes gegen Ungarn wurden im 12. Jahrhundert zahlreiche Kolonisten aus Niederösterreich angesiedelt und Burgen gegründet.
Herren von Graben
Die Burg musste aus finanziellen Gründen den Herren von Walsee verkauft werden. Diese vergaben die Burg 1328 als Afterlehen an die edelfreien Herren und Ritter von Graben weiter. Durch den Kauf von Kornberg aus dem Besitz von Friedrich Kornberger samt Wappen und Zugehör[1] erfolgte eben die Übernahme eines neuen Familienwappens, das mit der Schaufel, dem Spaten; dies könnte die Erklärung des abweichenden Geschlechterwappens der Kornberger Linie der Herren von Graben und deren Abstammungen in Niederösterreich, Tirol und den Niederlanden (aber nicht in Kärnten und Osttirol) zu dem Stammwappen mit dem Schrägbalken liefern.
In weiterer Folge ist Kornberg als Allod in ihren Besitz gekommen und begründete somit die Kornberger Linie des Geschlechts. Die Von Graben, hierfür sei stellvertretend Friedrich I. von Graben genannt, konnten in weiterer Folge die Befestigungsanlagen weiter ausbauen. 1377 stiftete er die Schlosskapelle zu Kornberg,[2] die dem Heiligen Andreas geweiht wurde. In weiterer Folge diente Kornberg als Verwaltungssitz des in der Oststeiermark verstreuten Besitzes. Nach dem Tod des Andrä von Graben im Jahre 1556 und dem Aussterben dieser Linie fiel die Burg nach langjährigen Erbstreitigkeiten an die Söhne von Andräs Schwester Anna von Graben, den Herren von Stadl.
Herren von Stadl
Im Zuge der Erbstreitigkeiten fehlten die finanziellen Mittel, um den Baubestand zu erhalten. Erst nachdem der 25-jährige Hans Rudolf von Stadl die 66-jährige Besitzerin der Riegersburg, Katharina Elisabeth Freifrau von Galler, ehelichte, konnte der Ausbau der Zitadelle zum Wohnschloss im 16. und 17. Jahrhundert erfolgen. Im Zuge dieses Ausbaus wurde auch die Andreaskapelle prunkvoll neu errichtet, die im 16. Jahrhundert zerstört worden war. Die von Stadl besaßen das Schloss bis 1825.
Bardeau
Nach kurzem Besitz durch das Haus Liechtenstein (auf Riegersburg) ging der Besitz 1871 an Charles François Bardeau. Der aus Frankreich stammende Bardeau war mit Handelsgesellschaften und Werften in Triest reich geworden. 1911 wurde seine Familie durch Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Grafenstand erhoben. Bardeau ließ das Schloss wohnlich einrichten und im Stil der Zeit restaurieren. Die Grafen von Bardeau sind bis dato Besitzer der Anlage.
Die heute zweigeschoßige Schlossanlage mit Nebengebäuden enthält einen sehenswerten Renaissance-Innenhof, der mit vier Türmen verstärkt ist.
Heutige Nutzung
Schlossanlage und Nebengebäude sind Privatbesitz und werden heute vor allem kulturell und touristisch genutzt. Das Schloss beherbergt ein Restaurant und einen Kunsthandwerksladen und verfügt über circa 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche im Erdgeschoß, die jährlich für eine Orientteppich-Ausstellung sowie für eine große Oster- und Weihnachtsausstellung genutzt werden. Das in einem Nebengebäude untergebrachte Haus der Region dient als Veranstaltungsort für Kurse und Seminare.
Schloss Kornberg ist Teil der Schlösserstraße.
Einzelnachweise
Weblinks
- Website des Schlosses
- Website Kunsthandwerk, Oster- und Weihnachtsausstellung
- Schloss Kornberg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- Eintrag zu Schloss Kornberg im Austria-Forum (im Heimatlexikon)
- Steiermark360, 360°-Panorama Schloss Kornberg (Luftaufnahme)