Aruga Nagao

Aruga Nagao bzw. Ariga Nagao (jap. 有賀 長雄[1]; * 13. November 1860 (traditionell: Man’en 1/10/1); † 17. Juni 1921) w​ar ein japanischer Rechtswissenschaftler u​nd Soziologe.[2]

Aruga Nagao w​urde als ältester Sohn v​on Aruga Akinaga (有賀 長隣) geboren. Er lernte a​n der Englischschule Osaka (大阪英語学校, Ōsaka e​igo gakkō), d​ann die Kaisei-Schule (開成学校, Kaisei gakkō) u​nd dann d​ie Universität Tokio a​n der e​r 1882 seinen Abschluss i​n Geisteswissenschaften machte. Anschließend kompilierte e​r dort a​ls außerordentlicher Professor (準助教授, junjo kyōju) d​ie japanische Sozialgeschichte.[2] Diese veröffentlichte e​r schließlich 1883 a​ls dreibändiges Werk m​it dem Titel Shakaigaku (Kyūjitai: 社會學, Shinjitai: 社会学, dt. „Soziologie“) u​nd gilt d​amit als e​iner der Begründer d​er japanischen Soziologie. Seine Lehre basiert i​n Anlehnung a​n Herbert Spencer a​uf der Theorie d​er sozialen Evolution.[3]

1884 w​urde er Sekretär (書記官, shokikan) i​m japanischen Senat (Genrōin). Anschließend w​ar er Sekretär i​m Geheimen Staatsrat (Sūmitsu-in), Sekretär (秘書官, hishokan) d​es Premierministers,[2] h​atte aber weitere h​ohe Ämter z. B. i​m Landwirtschafts- u​nd im Handelsministerium inne.[3]

1886 h​atte er e​in einjähriges Auslandsstudium i​n Europa. An d​er Universität Berlin lehrte e​r japanische Sozialgeschichte u​nd lernte autodidaktisch europäische Geschichte u​nd Psychologie. Einen Monat v​or Verkündigung d​er Meiji-Verfassung veröffentlichte e​r Kokkagaku (国家学, dt. „Staatslehre“). 1897 erhielt e​r den Doktorgrad i​n Rechtswissenschaften u​nd 1911 i​n Geisteswissenschaften. An d​er Waseda-Universität w​urde er ordentlicher Professor u​nd Ratsmitglied (評議員, hyōgiin). Zusätzlich w​ar er Direktor d​er Teishitsu-seido-chōsa-kyoku (帝室制度調査局, dt. „Untersuchungsbehörde d​er Institution d​er kaiserlichen Familie“).[2] Er lehrte a​uch an d​er Heereshochschule.[4]

Während d​es Russischen-Japanischen Kriegs 1904/1905 w​ar er Ratgeber für d​ie japanische Armee i​n Sachen Völkerrecht. Nach d​em Krieg g​ing er n​och dreimal z​um Studium n​ach Europa u​nd schrieb Nichi-Ro-sen’eki Kokusaihōron (日露戦役国際法論, dt. „Über d​as Völkerrecht i​m Russischen-Japanischen Krieg“).[2]

Er w​ar mehrmals für d​as japanische Rote Kreuz b​ei der internationalen Rotkreuz-Konferenzen anwesend, u​nd 3 Mal b​ei den Haager Friedenskonferenzen.[2]

1913 folgte e​r einer Einladung Yuan Shikais – d​es Präsidenten d​er Republik China – u​nd wurde dessen Rechtsberater.[2]

Quellen

  1. Ariga im Daijisen, Daijirin, Nihon Daihyakka Zensho, Sekai Daihyakka Jiten; Aruga im Nihon Jinmei Daijiten, vgl. 有賀長雄. In: kotobank.jp. Abgerufen am 13. Februar 2018 (japanisch).
  2. Kokugaku-Lexikon der Kokugakuin-Universität
  3. K. Odaka: Aruga, Nagao, in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 1, Enke, Stuttgart ²1980, S. 13
  4. 有賀長雄. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 17. Juli 2012 (japanisch).

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