Arthur Maillefer

Arthur Maillefer (* 25. Juli 1880 in Lausanne; † 21. November 1960 ebenda) war ein Schweizer Botaniker und Geobotaniker.[1] Sein botanisches Autorenkürzel lautet «Maill.»

Leben

Herkunft, Ausbildung und Promotion

Maillefer war Sohn des Tabakhändlers Louis-Auguste Maillefer und von Lina Maillefer, geborene Busam.[1] Er ging in Lausanne zur Schule, die er 1900 mit dem Bakkalaureat für Wissenschaften abschloss. Bereits seit seiner Kindheit interessierte er sich für Pflanzen.[2]

Er studierte an der Universität Lausanne Naturwissenschaften bei Ernest Wilczek (1867–1948). Zusammen mit Wilczek nahm er an zahlreichen Exkursionen teil: in die Dauphiné, in das Piemont, in das Tessin, in das Wallis und in alle Gegenden des Kantons Waadt. 1903 schloss er sein Studium mit dem Lizenziat ab.[2] Maillefer war Mitglied der Schweizerischen Studentenverbindung Helvetia.[1]

Maillefer ging nach Freiburg im Breisgau und studierte bei Friedrich Oltmanns, Spezialist in Algologie. Nach seiner Rückkehr wurde er wissenschaftlicher Assistent bei Wilczek. 1906 wurde er über das Thema Eine Studie über die Biometrie der Diatoma grande W.Am. promoviert.[2]

Beruf und Ämter

Maillefer lehrte einige Jahre an der höheren Schule und an der Wirtschaftshochschule, aber seine Neigungen gingen mehr zur Forschung.[2]

Von 1908 bis 1912 arbeitete Maillefer als Privatdozent an der Universität Lausanne. Dort erhielt er 1912 bis 1919 eine Stelle als Lehrbeauftragter und wurde 1919 zum ausserordentlichen Professor berufen.[1] Er hielt Vorlesungen über Genetik und Pflanzenphysiologie.[2] 1928 wurde er Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät und übte dieses Amt bis 1930 aus. Von 1949 bis 1950 war er ordentlicher Professor für Genetik, Pflanzenphysiologie und systematische und pharmazeutische Botanik.[1]

Maillefer übte die folgenden weiteren Ämter aus:

  • 1922 Präsident der Société vaudoise des sciences naturelles
  • von 1933 bis 1939 Präsident der Schweizer Botanischen Gesellschaft
  • von 1938 bis 1950 Direktor des Botanischen Museums des Kantons Waadt[1]

Arbeitsgebiete

Seit 1907 studierte Maillefer die Pflanzenbewegung mit mathematischen Methoden.[1] Er benutzte bei seinen Untersuchungen Methoden der Statistik und der Numerischen Analysis in der Biogeographie. Er verwendete zum Beispiel ein Nullmodell, um statistische Effekte auf den generischen Koeffizienten nach Paul Jaccard (1868–1944) nachzuweisen. Damit widersprach er Paul Jaccards Ansicht in dessen Disput mit Alvar Palmgren (1880–1960).[3] Maillefers statistische Lösung des Problems wurde 1930 durch den ungarischen Mathematiker George Pólya bestätigt.[4]

Ab 1914 dehnte er seine Untersuchungen auf den Saftaufstieg und die damit verbundenen Gewebestrukturen aus. Ausserdem erforschte er die Pflanzengattungen Frauenmantel, Baldrian und Schachtelhalm.[1]

Einige Pflanzen wurden nach Maillefer benannt, zum Beispiel Alchemilla buseri Maill., Alchemilla longinodis (Buser) Maill. und Allium nitens Sauzé & Maill.

Familie

Maillefer heiratete im Jahr 1912 Gabrielle-Alice Chevalley.[1]

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. Paul-Emile Pilet: Maillefer, Arthur. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Nachruf bei Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Wissenschaftlicher und administrativer Teil, Band 141, 1961. Abgerufen am 16. November 2018.
  3. Arthur Maillefer: Le coefficient générique de P. Jaccard et sa signification. In: Mémoires de la Société vaudoise des sciences naturelles. Société vaudoise des sciences naturelles, Band 3, Heft 4 1929.
  4. George Pólya: Eine Wahrscheinlichkeitsaufgabe in der Pflanzensoziologie. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Nr. 75, 1930, S. 211–219 (PDF; 633 kB).
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