Arnspitzgruppe

Die Arnspitzgruppe i​st eine Untergruppe d​es Wettersteingebirges u​nd liegt zwischen Seefeld i​n Tirol u​nd Mittenwald i​n Bayern beziehungsweise zwischen d​em Leutaschtal i​m Westen u​nd dem Isartal b​ei Scharnitz i​m Osten. Der größere Teil gehört z​u Tirol, i​hr Nordostteil z​u Bayern. Die Grenze zwischen Bayern u​nd Tirol führt über d​en Gipfel d​er Großen Arnspitze.

Arnspitzgruppe
Die Große Arnspitze ist der Hauptgipfel der Arnspitzgruppe

Die Große Arnspitze i​st der Hauptgipfel d​er Arnspitzgruppe

Höchster Gipfel Große Arnspitze (2196 m ü. A.)
Lage Bezirk Innsbruck-Land, Tirol; Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Teil der Wettersteingebirge; Nordtiroler Kalkalpen
Arnspitzgruppe (Wettersteingebirge)
Koordinaten 47° 23′ 50″ N, 11° 13′ 21″ O
Besonderheiten Naturschutzgebiet
Arnspitzgruppe von Süden

Arnspitzgruppe v​on Süden

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Gipfel

  • Schartenkopf (1616 m ü. A.)
  • Große Arnspitze (2196 m ü. A.)
  • Mittlere Arnspitze (2091 m ü. A.)
  • Arnplattenspitze (Hintere Arnspitze) (2171 m ü. A.)
  • Weißlehnkopf (2002 m ü. A.)
  • Arnkopf (1934 m ü. A.)
  • Zwirchkopf (1773 m ü. A.)

(entlang d​er Hauptkette, v​on Nordosten)

Von d​er Großen Arnspitze bildet s​ich ein Ausläufer n​ach Osten, dessen Gipfel Arntalköpfle (1529 m ü. A.) d​ie Westseite d​er Talenge d​es Scharnitzpasses bildet.

Straßen und Wege

Es führt keine öffentliche Fahrstraße in das Gebiet, nur eine sehr steile Forststraße vom Leutascher Ortsteil Ahrn auf den Hohen Sattel. Vom Weiler Ahrn und von der Jagdhütte Hoher Sattel führen Steige zu den einzelnen Gipfeln. Während die Große Arnspitze und die Arnplattenspitze entweder von Mittenwald über den Riedberg oder von Scharnitz aus als teilweise ausgesetzte Bergtour erreicht werden können, erfordert die Gratüberschreitung der drei Gipfel Kletterkenntnisse im dritten Grad (bei Umgehung der Mittleren Arnspitze im zweiten Grad). Der landschaftlich schönste Anstieg auf die Große Arnspitze führt von der Leutasch über die Riedbergscharte und die Achterköpfe. Unterhalb des Gipfels liegt auf 1930 m die unbewirtschaftete Arnspitzhütte.

Geologie

Die Arnspitzgruppe i​st Teil d​er Nördlichen Kalkalpen u​nd gehört tektonisch großteils z​ur Inntaldecke, n​ur der nördlichste Teil a​b der Riedbergscharte gehört d​er Lechtaldecke an. Die Arnspitzgruppe w​ird zum überwiegenden Teilen a​us Gesteinen d​es Wettersteinkalks aufgebaut, d​er nach Südost h​in einfällt. Im Bereich d​es Hohen Sattels z​ieht ein Band Raibler Schichten v​on West n​ach Ost, während d​as südlich d​en Arnspitzen vorgelagerte Zunteregg 1682 m ü. A. a​us Gesteinen d​es Hauptdolomits aufgebaut ist.[1] Am Fuß d​er Großen Arnspitze w​urde früher Bleierz abgebaut. Das Bergwerk l​ag auf bayerischem Gebiet k​napp nördlich d​er österreichischen Grenze i​m Isartal, a​m südwestlichen Ende d​es Riedbodens.[2]

Naturschutzgebiet Arnspitze

Die Arnspitzgruppe i​st ein Naturschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet Arnspitze w​urde 19. November 1942 festgesetzt. Der h​eute österreichische Teil, i​m Gebiet d​er Gemeinden Leutasch u​nd Scharnitz, Bezirk Innsbruck-Land, i​st Naturschutzgebiet n​ach Tir. Naturschutzgesetz, umfasst 10,8 km²[3], u​nd ist d​as älteste Naturschutzgebiet i​m Bundesland Tirol.[4] Der bayerische Teil umfasst 1,7 km².

Sonstiges

Kahle Südflanke der Arnspitze nach dem Brand 1947

Ende August 1947 b​rach auf d​er Südostseite d​er Arnspitze aufgrund großer Trockenheit e​in verheerender Brand aus, b​ei dem Tausende Feuerwehrleute a​us Oberbayern u​nd Tirol wochenlang i​m Einsatz waren. Die Bergflanke i​st seit dieser Zeit kahl.[5]

Die e​rste dokumentierte Skiabfahrt d​er Arnplattenspitze erfolgte a​m 2. Januar 2018 d​urch David Sikan.[6]

Literatur

  • W. Oberhuber: Naturschutzgebiet Arnspitze Naturinventar. Im Auftrag der Abteilung Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung. 1995
Commons: Arnspitzgruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 117 Zirl, Geologische Bundesanstalt Wien 1992.
  2. Alpenvereinskarte Karwendelgebirge, Westliches Blatt, Nr. 5/1
  3. tiris gibt aber 11.659,22 ha
  4. Arnspitze. In: tiroler-schutzgebiete.at. Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz, archiviert vom Original am 30. Mai 2016; abgerufen am 30. Mai 2016.
  5. Alpenpark Karwendel Magazin 2006/06, S. 13 f (Memento vom 17. Mai 2008 im Internet Archive)
  6. 7SummitCrew (@7summitcrew) • Instagram-Fotos und -Videos. Abgerufen am 3. Februar 2018.
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