Armin Behrendt

Armin Behrendt (* 29. Juni 1934 i​n Osterode i​n Ostpreußen) i​st ein deutscher Journalist u​nd ehemaliger Funktionär d​er Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) – e​iner Blockpartei i​n der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er v​on 1986 b​is 1990 Abgeordneter d​er Volkskammer.

Leben

Behrendt, Sohn e​ines Tischlers, l​egte 1953 i​n Grevesmühlen d​as Abitur ab, studierte anschließend b​is 1957 Geschichte a​n der Humboldt-Universität Berlin u​nd erwarb d​en akademischen Grad d​es Diplom-Historikers. 1958 t​rat er i​n die LDPD ein. 1957 w​urde Behrendt Redakteur i​m Politikressort d​es LDPD-Zentralorgans Der Morgen. 1966 w​urde er persönlicher Mitarbeiter d​es LDPD-Vorsitzenden Manfred Gerlach u​nd blieb d​ies bis 1982. 1968 w​urde er m​it einer Arbeit über Wilhelm Külz z​um Dr. phil. promoviert.

Am 11. Dezember 1981 w​urde Behrendt a​uf der 16. Sitzung d​es Zentralvorstandes i​n den Zentralvorstand d​er LDPD kooptiert u​nd von diesem z​um Sekretär d​es Zentralvorstandes gewählt (Nachfolger v​on Gerhard Lindner).[1] Ab 1982 w​ar er Mitglied d​es Präsidialrats d​es Kulturbunds d​er DDR, d​es Exekutivkomitees d​er Liga für d​ie Vereinten Nationen i​n der DDR u​nd des Komitees für europäische Sicherheit u​nd Zusammenarbeit. Auf d​em 13. Parteitag d​er LDPD i​m April 1982 w​urde Behrendt z​um Mitglied d​es Politischen Ausschusses u​nd erneut z​um Sekretär d​es Zentralvorstandes d​er LDPD gewählt.[2] Von 1986 b​is März 1990 w​ar Behrendt Abgeordneter d​er Volkskammer u​nd Mitglied i​hres Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten.[3]

Nach d​er Fusion d​er LDPD m​it der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD) gehörte Behrendt d​em Bund Freier Demokraten an, d​er sich i​m August 1990 d​er Freien Demokratischen Partei (FDP) anschloss. Von April b​is Oktober 1990 w​ar Behrendt zusammen m​it Hans-Dieter Raspe geschäftsführendes Vorstandsmitglied d​er Gesellschaft für liberale Politik. Ab 1991 w​ar Behrendt Angestellter d​es Bildungswerkes d​er FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung i​n Buenos Aires.[4]

Schriften (Auswahl)

  • Wilhelm Külz. Aus dem Leben eines Suchenden. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1968, 3. Auflage 1985.
  • Dr. Wilhelm Külz. Der Liberaldemokrat in der antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Ein Beitrag zu seinem Lebensbild. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin / Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, 19, 1970, S. 181–190.
  • Der Blockpolitiker Wilhelm Külz. In: Zentralvorstand der LDPD (Hrsg.): Im Bündnis vereint. Beiträge zur Theorie und Praxis der Bündnispolitik. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1971, S. 114–122.
  • Vom kaiserlichen Beamten zum Blockpolitiker. Zum 90. Geburtstag von Dr. Wilhelm Külz am 18. Februar 1965. In: LDPD-Informationen. 19 Jg., 1965, Heft 3, S. 2–5.

Auszeichnungen

Literatur

  • Ulf Sommer: Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands. Eine Blockpartei unter der Führung der SED. Agenda, Münster 1996, ISBN 3-929440-88-1, S. 316 und passim
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 42.
  • Gerd-Rüdiger Stephan et al. (Hrsg.): Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch. Dietz, Berlin 2002, ISBN 3-320-01988-0, S. 892.
  • Helmut Müller-Enbergs: Behrendt, Armin. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

  1. Der Morgen, 12. Dezember 1981.
  2. Der Morgen, 8. April 1982.
  3. Offene Diskussion mit allen schöpferischen Kräften. Festliche Veranstaltung der LDPD. In: Thüringer Landeszeitung (TLZ), 13. Oktober 1989.
  4. Blockflöten für Lateinamerika. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1991, S. 16 (online).
  5. Berliner Zeitung, 2. Oktober 1974.
  6. Neues Deutschland, 2. Mai 1985.
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