Armdrücken
Armdrücken, ursprünglich Baumfällen, ist ein zum Zwecke des Kräftemessens betriebenes Spiel und ein unter Wettkampfregeln ausgeübter Kraftsport.
Herkunft
Das heute überall in der Welt an Stammtischen im alpinen Raum, in Militärkreisen oder bei jugendlichen Partys verbreitete Gesellschaftsspiel stammt nach den Recherchen der Spielwissenschaftler Warwitz und Rudolf[1] ursprünglich aus der Spieltradition der sehr alten Berufsgruppe der Holzfäller. Getreu ihrem Ruf als „starke Männer“, entwickelten sie eine Reihe von Spielen, bei denen sie untereinander, aber auch bei öffentlichen Festen, eine Rangfolge der Stärksten untereinander auskämpften. Dazu gehörte neben dem beliebten Fingerhakeln auch das ‚Armdrücken’, dem sie, ihrem Handwerk entsprechend, bildlich/metaphorisch die Bezeichnung „Baumfällen“ gaben. Unter der Bezeichnung ‚Armwrestling’ avancierte das Spiel in neuerer Zeit zu einem international anerkannten und unter kodifizierten Regeln betriebenem Wettkampfsport, der bis zum Niveau von Weltmeisterschaften ausgetragen wird.
Ablauf
Dabei sitzen oder stehen sich zwei Kontrahenten an einem Tisch gegenüber. Beide setzen den Ellbogen eines Arms auf den Tisch, strecken die Hand nach oben und reichen sich die Hand. Auf ein Startkommando hin versuchen beide, den Arm des Gegners auf die Tischplatte zu drücken. Die Ellbogen beider Teilnehmer müssen dabei stets auf dem Tisch liegen bleiben. Sieger ist, wer den Arm des Gegners so weit niederdrückt, dass dessen Handrücken die Tischplatte berührt.
Armwrestling
Armdrücken, als Wettkampfsport Armwrestling genannt, machte Mitte der 80er Jahre vor allem in den Vereinigten Staaten auf sich aufmerksam. Verantwortlich hierfür war der Hollywood-Film Over the Top mit Sylvester Stallone, in welchem auch der ehemalige Weltmeister im Armdrücken, Rick Zumwalt, mitspielte.
Das auch in Deutschland sogenannte Armwrestling (englisch für Armdrücken, wörtlich Armringen) ist ein Versuch, das Armdrücken in eine geregelte, Wettkampf-kompatible Form zu bringen.
Bei diesem Sport ist jedoch nicht allein die Kraft der Kontrahenten ausschlaggebend, sondern auch die Technik.[2]
Gefahren
Armdrücken stellt, eine entsprechend kräftige Muskulatur vorausgesetzt, ein Risiko für Sehnen und Knochen dar, da diese der unüblichen Belastung gelegentlich nicht gewachsen sind und reißen bzw. brechen können. Durch die extrem hohen Kräfte, die beim Armdrücken entstehen können und durch die Belastung der Arme während einer Rotationsbewegung, besteht die Gefahr von komplizierten Splitter- oder Trümmerbrüchen, einhergehend mit vorübergehenden oder dauerhaften Nervenschäden.
Zudem besteht bei noch nicht gänzlich ausgebildeten Knochen die Gefahr, dass man sich die Wachstumsfuge verletzt.
Ähnliche Sportarten
Einzelnachweise
- Siegbert Warwitz, Anita Rudolf: Baumfällen. In: Dies.: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. 5. Auflage. Baltmannsweiler 2021, S. 63–64.
- Jürgen Bröker: Armdrücken: Es geht um Schnelligkeit, nicht um Stärke. In: DIE WELT. 21. Juni 2015 (welt.de [abgerufen am 22. Januar 2020]).