Apsisaurus
Apsisaurus ist eine ausgestorbene Gattung früher Synapsiden („Pelycosaurier“) aus dem Frühen Perm von Nordamerika. In neuester Zeit wird Apsisaurus als basaler („primitiver“) Vertreter der Varanopidae klassifiziert.[1] Die Typusart und einziger Vertreter der Gattung ist Apsisaurus witteri, die aufgrund des dürftigen Erhaltungszustandes des Holotypus ursprünglich zu den frühen Diapsiden (Eosuchia) gestellt wurde.[2] Apsisaurus ist nur mit dem Holotypus bekannt, welcher aus einem in Teilen erhaltenen Skelett inklusive unvollständig erhaltenem Schädel und Unterkiefer, sowie Überresten des postkranialen Skeletts mit Wirbeln, Rippen und körpernahen (proximalen) Teilen der Vorder- und Hintergliedmaßen besteht.
Apsisaurus | ||||||||||||
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Kopfrekonstruktion von A. witteri | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
unteres Unterperm | ||||||||||||
298,9 bis 290,1 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Apsisaurus | ||||||||||||
Laurin, 1991 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Das Fossil stammt aus der Archer-City-Formation der Wichita-Gruppe in der Nähe von Archer City in Texas.
Beschreibung
Apsisaurus war ein früher, kleiner Vertreter der Varanopidae zu dessen Charakteristika längliche und hohe Dornfortsätze der Wirbel zählten. Die Gattung zeichnete sich außerdem durch sehr schlanke Oberarmknochen aus und unterschied sich durch das Fehlen einer starken Krümmung der seitliche Zähne eindeutig von anderen, abgeleiteteren Formen der Varanopiden wie Mesenosaurus, Mycterosaurus, Aerosaurus und Varanodon .[1]
Die ursprüngliche Interpretation des Fossils als früher Diapside ist auf die irrtümliche Identifizierung einer weiteren Öffnung unterhalb der Augenhöhle (Suborbitalfenster) zurückzuführen, da dieses als Synapomorphie dieser Unterklasse der Reptilien gilt. Ein Vergleich mit dem Gaumen von Mesenosaurus und Archaeovenator, bei denen dieser Teil des Schädels besonders gut erhalten ist, legt jedoch nahe, dass der versehentlich als Schädelöffnung identifizierte Bereich bei Apsisaurus lediglich beschädigt ist. Insbesondere die vorgeschlagene Lage der Öffnung – mittig an das Flügelbein und seitlich an den Gaumen und das Ectopterygoid angrenzend – unterscheidet sich von derjenigen bei den frühen Diapsiden, bei denen die Schädelöffnung seitlich von Oberkiefer oder Jochbein begrenzt wird.[1]
Apsisaurus besaß relativ große, spitze Zähne. Ein kleiner Höcker auf dem Jochbein des Tieres stellt ein weiteres typisches Merkmal der Varanopidae dar. Mycterosaurine Varanopiden besitzen ebenfalls einen kleinen lateralen Vorsprung auf dem Jochbein, direkt an der ventralen Kante der Orbita. Dieses Charakteristikum ist von keiner anderen Klade frühpermischer Amnioten bekannt.[1]
Auch das postkraniale Skelett von Apsisaurus weist überraschende Ähnlichkeiten zu dem von Archaeovenator auf.
Klassifikation
Stellung von Apsisaurus innerhalb der Varanopidae | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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nach Reisz et al. 2010[1] |
Zunächst wurde Apsisaurus in der Erstbeschreibung zu den Diapsiden gestellt.[2] Reisz et al. haben aber gezeigt, dass Apsisaurus witteri aufgrund der beschriebenen Ähnlichkeiten als basaler Varanopide einzuordnen ist. Nach Ansicht der Autoren hat dies einerseits eine Steigerung der Diversität der bekannten Varanopiden zur Folge, andererseits führt dies auch zu einer Verringerung der taxonomischen Vielfalt der frühen Diapsiden, so dass der Fossilbericht für diese Reptilien im Paläozoikum äußerst gering ist. Dies ist umso erstaunlicher, hält man sich vor Augen, dass die Diapsiden während des Mesozoikums die dominierende Unterklasse der Amnioten stellte.[1]
Einzelnachweise
- Robert R. Reisz, Michel Laurin and David Marjanović: Apsisaurus witteri from the Lower Permian of Texas: yet another small varanopid synapsid, not a diapsid. In: Journal of Vertebrate Paleontology. 30, Nr. 5, 2010, S. 1628–1631. doi:10.1080/02724634.2010.501441.
- Michel Laurin: The osteology of a Lower Permian eosuchian from Texas and a review of diapsid phylogeny. In: Zoological Journal of the Linnean Society. 101, Nr. 1, 1991, S. 59–95. doi:10.1111/j.1096-3642.1991.tb00886.x.