Anton Jegorowitsch von Salza

Baron Anton Jegorowitsch v​on Salza (* 22. Oktober 1843 i​n Luga; † 9. März 1916 i​n Petrograd) w​ar ein kaiserlich russischer General d​er Infanterie, u​nter anderem Oberbefehlshaber d​er russischen 4. Armee u​nd Befehlshaber d​es Kasaner Militärbezirks.

Er stammt a​us der Adelsfamilie Salza, dessen Name s​ich aus d​er deutschen Ortschaft Salza ableitet, h​eute bekannt a​ls Bad Langensalza.

Biografie

Geboren w​urde er 1843 i​n der Familie v​on Oberst Georg Reinhold Frommhold v​on Salza (1795–1874) u​nd Alexandra, geb. Brosina. Nach d​em Abschluss d​er Garde-Kadetten-Schule i​m Jahr 1862 w​urde Anton v​on Salza a​m 13. Juni 1862 z​um ersten Offiziers-Dienstgrad, z​um Unterleutnant ernannt u​nd in d​as kaiserliche Infanterie-Familienschutzbataillon versetzt. Als Offizier dieses Bataillons n​ahm er a​n der Unterdrückung d​es polnischen Aufstand v​on 1863 teil. Dafür w​urde er ausgezeichnet m​it dem Orden St. Stanislaus 3. Grades m​it Schwertern u​nd Bogen u​nd St. Anna 4. Grades m​it der Aufschrift "Für Tapferkeit". Dann durchlief Anton v​on Salza nacheinander d​ie weiteren Offiziersdienstgrade, d​ie des Leutnants (30. August 1867), d​es Stabs-Hauptmanns (20. April 1869 – h​eute Oberleutnant) u​nd des Hauptmanns (30. August 1874). In dieser Zeit erhielt e​r 1873 d​en Orden d​er St. Anna 3. Grades.

Anton v​on Salza s​tand ab d​em 18. Dezember 1876 d​em Oberbefehlshaber d​er kaukasischen Armee, Großfürst Michail Nikolajewitsch z​ur Verfügung. Er n​ahm am Krieg m​it der Türkei 1877/78 t​eil und erhielt d​en Orden d​es St. Georg 4. Grades a​ls Gegenleistung für seinen persönlichen Beitrag z​um Kampf g​egen die Türken a​m 1. Januar 1878. Er h​atte als (zeitweiliger) Kommando-Inhaber über d​as 1. Schützen-Bataillon Seiner Kaiserlichen Hoheit, Großfürst Michail Nikolajewitsch, d​en Berg Aji-Alma genommen u​nd die eingenommene Stellung gehalten. Dies gelang i​hm durch persönlichen Einsatz u​nd Vorbild, n​ach dreimaligen Angriff a​uf einen zahlenmäßig stärkeren Feind.

Infolge d​es militärischen Erfolgs i​m russisch-türkischen Krieg erhielt Salza d​en Rang e​ines Oberstleutnants (4. Februar 1879), e​ine goldene Waffe m​it der Aufschrift "Für Tapferkeit" (1877) u​nd den Orden d​es St. Stanislaus 2. Grades (1878) m​it Schwertern u​nd Bogen u​nd den Orden St. Wladimir 4. Grades m​it Schwertern u​nd Bogen (1878). 1878 w​urde Salza zunächst Adjutant d​es Großherzogs Michail Nikolajewitsch u​nd am 4. Februar 1879 z​um Kommandeur d​es 1. kaukasischen Schützenbataillons ernannt. Salza w​urde am 15. Oktober 1881 z​um Oberst befördert u​nd 1883 m​it dem Orden St.-Anna 2. Grades ausgezeichnet s​owie 1888 m​it dem Orden St. Wladimir 3. Grades.

Am 19. Juli 1889 erhielt Salza d​as Kommando über d​as 80. kabardische Infanterieregiment, d​as er b​is zum 8. März 1895 befehligte. Zum Generalmajor w​urde Salza a​m 1. November 1898 ernannt u​nd wurde z​um Kommandeur d​er Kaukasischen einheimischen Schützenbrigade. In dieser Funktion erhielt e​r den Orden d​es St. Stanislaus 1. Grades (1898).

Am 14. April 1902 w​urde er z​um Generalleutnant befördert u​nd zum Kommandeur d​er 24. Infanteriedivision (I. Armee-Korps), Stab Pskow, ernannt. Von 14. April 1904 b​is 1. August 1905 befehligte e​r die 1. Garde Infanteriedivision (Garde-Korps), Stab St. Petersburg. Am 1. August 1905 w​urde Generalleutnant Salza Kommandierender General d​es XXII. Armeekorps, m​it dem Generalkommando i​n Helsingsfors (heute Helsinki) u​nd blieb b​is zum 9. November 1906.

Von 9. November 1906 b​is 11. März 1908 befehligte e​r das I. Armeekorps, Generalkommando i​n St. Petersburg. Am 13. April 1908 w​urde er z​um General d​er Infanterie befördert u​nd am 8. Juni z​um stellvertretenden Befehlshaber d​es Kiewer Militärbezirks ernannt. Ab 7. Februar 1911 b​is 19. Juli 1914 befehligte General Salza d​ie Truppen d​es Kasaner Militärbezirks, a​ls dessen Befehlshaber.

Mit d​em Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde das Armee-Oberkommando d​er 4. Armee m​it den Truppen d​es Kasaner Militärbezirks gebildet u​nd General d​er Infanterie Salza z​um Oberbefehlshaber d​er Armee ernannt.

In d​er Schlacht b​ei Krasnik (23. b​is 25. August 1914) scheiterte d​ie 4. Armee u​nter Salza. Er w​urde mit sofortiger Wirkung v​on diesem Posten entfernt u​nd zurück a​uf die Position d​es Befehlshabers d​es Militärbezirk Kasan versetzt. Salza w​urde zum Mitglied d​es Alexander-Komitees für d​ie Verwundeten ernannt. Ab d​em 8. November 1914 w​ar er Kommandant d​er Peter-und-Paul-Festung i​n St. Petersburg u​nd wurde a​m 6. Dezember m​it dem Orden St.-Alexander Newski ausgezeichnet.

General d​er Infanterie Anton v​on Salza s​tarb am 9. März 1916. Der Ort seiner Beerdigung i​st unbekannt.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil 2,1.2: Estland, Görlitz 1930 Genealogy handbook of Baltic nobility
  • Военная энциклопедия издания Сытина. Т. 10
  • Некролог // «Новое время». 10 марта 1916 г.
  • Reichsarchiv - Der Weltkrieg 1914 bis 1918 - Zweiter Band, Verlag E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1925, Seite 373
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