Anne Marie Heiler
Anne Marie Heiler, geborene Ostermann, (* 21. März 1889 in Brackwede, heute Bielefeld; † 17. Dezember 1979 in Marburg) war eine deutsche Politikerin (CDU).
Leben und Beruf
Heiler war seit 1921 mit dem Theologen und Religionswissenschaftler Friedrich Heiler verheiratet, der sie auch in ihrer Politikerkarriere unterstützte. Sie arbeitete zunächst als Volksschul- und später als Gymnasiallehrerin. Nach der Hochzeit war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Zeitschrift Die Hochkirche ihres Mannes. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Leiterin des Jugendamtes der Stadt Marburg.
Politik
Bereits im Umfeld der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung engagierte sich Heiler politisch im Sinne der Aufklärung von Frauen über ihr neues Wahlrecht. 1946 wurde sie, die 1945 Mitbegründerin der Marburger CDU war, in den Stadtrat von Marburg gewählt, in dem sie bis 1951 verblieb.[1] 1949 wurde sie über die Landesliste der hessischen CDU Abgeordnete im ersten Bundestag. Sie galt als emanzipierte und selbstbewusste Frau, die in der CDU mit viel Widerstand konfrontiert wurde.
Bei der darauf folgenden Bundestagswahl 1953 kandidierte sie erneut, wurde aber wenige Wochen vor der Wahl von Platz drei auf Platz 13 der Landesliste zurückgedrängt, ohne dass ihr dafür ein Grund genannt wurde. Ihr Mann schrieb dazu in einem Brief: „Anne Marie hat es zur Zeit auch sehr schwer in der CDU, da man sie wegen ihrer Gegnerschaft gegen das Patriarchat an die Wand zu drücken sucht.“[2]
Literatur
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 320.
Weblinks
- Literatur von und über Anne Marie Heiler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heiler, Anne Marie. Hessische Biografie. (Stand: 13. November 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Hessische Bibliographie
- Leserbriefe. In: Die Zeit, Nr. 7/2002. Zu Nina Grunenberg: Kerle, wollt ihr ewig kungeln? Nr. 5/2002.