Anna Tieke

Anna Tieke, geborene Wittenburg (* 11. November 1898; † 15. Januar 1938 in Leningrad, UdSSR), war eine deutsche Kommunistin, die Opfer der Stalinschen Säuberungen wurde.

Tieke war eine Kontoristin. Ab 1911 war sie in der Arbeiterjugend, von 1917 bis 1922 Mitglied der USPD. Ab 1925 war sie Mitglied der KPD und im Roten Frauen- und Mädchenbund (RFMB) sowie im AM-Apparat eingesetzt.

Im Oktober 1931 siedelte sie mit ihrem Mann Rudolf und drei Kindern in die Sowjetunion über. Zunächst arbeitete sie in Chosta (heute Ortsteil von Sotschi) im Kaukasus, ab 1935 in Leningrad, zuletzt als Näherin in einem Kindergarten. Im Oktober 1937 wurde sie von den Nazi-Behörden ausgebürgert.

Am 5. November 1937 wurden Anna Tieke und ihr Sohn Rudi vom NKWD verhaftet, unter dem Vorwurf Gestapo-Agenten zu sein. Sie wurden der Mitgliedschaft in einer „faschistisch-terroristischen trotzkistischen konterrevolutionären Organisation“ beschuldigt, sowie „konterrevolutionäre und faschistische Propaganda unter deutschen und österreichischen Emigranten“ betrieben zu haben. Anna Tieke und ihr Sohn Rudi wurden am 15. Januar 1938 in Leningrad erschossen. Rudolf Tieke und die jüngeren Kinder Günter und Ursula verlebten schwere Jahre in der Verbannung und durften nach Stalins Tod im März 1956 in die DDR ausreisen. Im Juni 1956 wurden Anna und ihr Sohn Rudolf Tieke posthum sowie ihr Mann Rudolf durch die SED rehabilitiert. Anja Schindler veröffentlichte 1997 eine biographische Skizze über Anna Tieke und ihre Familie.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten Bundesstiftung Aufarbeitung, online, abgerufen am 10. Februar 2015
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