Anke Schäfer
Anke Schäfer (* 1962 in Krefeld) ist eine deutsche Video- und Performancekünstlerin und Filmemacherin.
Leben
Anke Schäfer studierte Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf in der Videoklasse von Nam June Paik und Nan Hoover, anschließend im Postgraduierten-Programm an der Jan van Eyck-Akademie in Maastricht, Niederlande. 1997 wurde sie in den Niederlanden mit ihrem Kunstprojekt "Candy TV und Anna Key" für den Prix de Rome "Art and public space" nominiert. Sie initiierte und kuratierte im Jahr 1999 das internationale Kunstprojekt "SmokkelSchmuggelSmuggle 19992000" und 2006 den "Videopool Körpereinsatz", eine reisende Video-Bibliothek mit Video-Performance-Arbeiten von den 70ern bis heute.
Während einer Artist-in-Residence 2007 in Johannesburg erarbeitete sie mit jungen Schauspielern die slapstick-artigen Videoarbeit "Rehearsal Last Supper". Eine Videoinstallation zur Gewalt in der Sprache, die zuletzt im Jahr 2008 beim European Media Art Festival in der Ausstellung "Young Identities - Global Youth" präsentiert wurde.
Von 2008 bis 2010 begleitete sie im Auftrag des Goethe-Instituts über hundert Jugendliche aus 14 afrikanischen Ländern während eines theaterpädagogischen Projektes nach Namibia, Ghana, Togo, Uganda, Kenia und Südafrika. Hieraus entstand u. a. die filmische Dokumentation "Sprachfluss" und das Video "Loreley in Afrika".
Von 2008 bis 2011 ließ sie sich zur systemorientierten Drama- und Theatertherapeutin bei der DGfT (Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie) ausbilden.
In 2010 nominierte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ihr Videokonzept "Happy for no Reason" für das "Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen".
Für 2010 und 2011 wurde sie von dem Niederländischen Fonds für Bildende Kunst mit ihrer künstlerischen, performativen Untersuchung "Looking & Seeing" für eine Artist-In-Residence bei dem Kunst- und Atelierzentrum Kuona Trust in Nairobi ausgewählt. Die abschließende Solo-Ausstellung "Move Slowly - To avoid accidents" fand in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Künstler Kota Otieno statt. Sie umfasste Aufzeichnungen aus über 25 Workshop-Stunden, Skizzierungen der gemeinsam mit anderen Künstlern von Kuona durchgeführten Untersuchung zum unterschiedlichen Umgang mit dem eigenen Blick. Hierbei vereinte Anke Schäfer zum ersten Mal Methoden aus der systemorientierten Dramatherapie mit ihren künstlerischen Ansätzen.
Ende 2011 setzte sie diese Arbeitsweise bei einer Zusammenarbeit mit Bea Matthys Crepain fort, der Witwe des bekannten Architekten Jo Crepain. Für 5 Tage verpflichtete sich die Gastgeberin und Kunstsammlerin das von ihrem Ehemann gebaute Haus nur für das Allernötigste zu verlassen und von morgens bis abends gemeinsam mit der Künstlerin das Verhältnis von ihrem Körper, ihren täglichen Bewegungen und den sie umgebenden Raum zu untersuchen. Zum Abschluss fand die gemeinsame Performance "I AM WALL, I AM FLOOR, I AM DOOR" vor geladenen Gästen statt.
Auszeichnungen und Stipendien (Auswahl)
- 1995 Nominierung Prix de Rome "art & public space", Niederlande
- 1996 Basistipendia der Niederlande
- 1996 Imaginary Reality, Hauptpreis World Wide Video Center, Den Haag
- 1997 Atelierhaus des Ministeriums, Wien, Stipendium mit Artist-In-Residence
- 2001 Künstlerdorf Schöppingen, Stipendium mit Artist-In-Residence
- 2002 Nominierung zum Videokunstpreis der Stadt Marl
- 2004 Nominierung für den "Deutschen Kurzfilmpreis für Animation" durch das EMAF, (European Media Art Festival), Osnabrück
- 2006 Nominierung Videokunstpreis der Stadt Marl
- 2007 Bagfactory Johannesburg, Stipendium mit Artist-In-Residence
- 2010 Nominierung durch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin
- 2010 Kuona Trust Art Center (i.Zsa. mit Fonds BKVB), Stipendium mit Artist-In-Residence
Ausstellungen (Auswahl)
- 1996 M.O. - Met Ondertitel, Museum Koenig, Bonn
- 1997 Sylvia Plaid & Jane Blond, Kunsthalle Exnergasse, Wien
- 1998 Entropie zu Haus, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen
- 1999 Jane Blond in Hotel New York, P.S.1-Museum, New York
- 2002 10. Videokunstpreis Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten
- 2002 Candy TV / The Always Invited Guest Neues Museum Weserburg, Bremen
- 2003 Museum-Kunst-Palast Düsseldorf
- 2006 "Videopool Körperein/satz", Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
- 2006 "VideoDictionary", Impakt Festival und Gemeentemuseum Utrecht
- 2007 „Being Here“ (solo), Bag Factory Johannesburg, „Armed Response II“, Goethe-Institut Johannesburg
- 2008 „Be Welcome“ (solo), Kunsthalle Lophem, Belgium, „Young Identities - Global Youth“, EMAF 2008
- 2009 "ILUSIONISMO", Kurator: Jorge Bravo, Fundación La Caixa, Barcelona/Madrid/Lleida/Palma de Mallorca
- 2010 „Angst hat grosse Augen“, Werkleitz 2010; Kunstfilmtag "Un_schärfen des Dokumentarischen", Düsseldorf
- 2011 „Move Slowly - To Avoid Accidents“ (solo), Kuona Trust Art Center, Nairobi
- 2011 „I AM WALL, I AM FLOOR, I AM DOOR“, performance, bei Bea Crepain, Antwerpen
- 2012 „Pas de deux - A tribute to Yvonne Rainer“, Smokkel-Performance, Museum Ludwig, Köln
Weblinks
- Anke Schäfer. Abgerufen am 2. Dezember 2009.
- Anke Schäfer auf kunstaspekte.de
- Biografie und anderes auf Kulturserver NRW