Anette Trettebergstuen
Anette Trettebergstuen (* 25. Mai 1981 in Hamar) ist eine norwegische Politikerin der Arbeiderpartiet (Ap). Seit 2005 ist sie Abgeordnete im Storting. Seit Oktober 2021 ist sie die Kultur- und Gleichstellungsministerin ihres Landes.
Leben
Trettebergstuen stammt aus Hamar. Politisch aktiv wurde sie nach rassistischen Ausschreitungen im nahe gelegenen Ort Brumunddal. So war sie mit 12 Jahren bereits Mitglied in der einen EU-Beitritt Norwegens befürwortenden Jugendorganisation Europeisk Ungdom und sie begann sich in der politischen Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) zu engagieren.[1] Von 1997 bis 2000 besuchte Trettebergstuen die Hamar Katedralskole. Im Jahr 1999 zog sie im Alter von 18 Jahren erstmals in das Kommunalparlament ihrer Heimatkommune Hamar ein. Dort verblieb sie bis 2005.[2]
Im Jahr 2001 studierte sie Staatswissenschaften als Grundfach an der Universität Oslo, anschließend von 2002 bis 2003 öffentliche Leitung an der Hochschule Oslo (Høgskolen i Oslo). Während ihres Studiums arbeitete sie unter anderem als Mitarbeiterin der Europeisk Ungdom und als Fylkessekretärin der Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) im damaligen Fylke Hedmark. Der Europeisk Ungdom stand sie in Hedmark von 1998 bis 2000 vor und sie gehörte von 2000 bis 2001 dessen Vorstand an. Des Weiteren war sie von 2002 bis 2004 Vorsitzende der AUF in ihrem Heimatfylke Hedmark. Trettebergstuen arbeitete zwischen 2003 und 2005 als politische Beraterin der Arbeiderpartiet-Fraktion im norwegischen Nationalparlament Storting. Im Jahr 2004 war sie unter anderem als Publizistin und als DJane tätig.[2]
Stortingsabgeordnete
Bei der Parlamentswahl 2005 zog Trettebergstuen im Alter von 24 Jahren erstmals in das Storting ein. Dort vertritt sie den Wahlkreis Hedmark und wurde zunächst Mitglied im Außenausschuss. Nach der Wahl 2009 nahm sie den Posten als stellvertretende Vorsitzende im Arbeits- und Sozialausschuss ein. Dort verblieb sie nach der Stortingswahl 2013 zunächst weiter als einfaches Mitglied, bevor sie im Juni 2015 während der laufenden Legislaturperiode in den Familien- und Kulturausschuss wechselte und dort den stellvertretenden Vorsitz übernahm. Auch nach ihrer Wiederwahl 2017 wurde sie erneut stellvertretende Vorsitzende in diesem Ausschuss. Von Oktober 2009 bis Juni 2015 sowie erneut von Oktober 2017 bis September 2021 war sie Mitglied im Fraktionsvorstand ihrer Partei.[2]
Ministerin
Am 14. Oktober 2021 wurde sie zur Kultur- und Gleichstellungsministerin in der neu gebildeten Regierung Støre ernannt. Als solche ist sie neben Kultur und Gleichstellung auch unter anderem für Sport sowie Glücksspiel zuständig.[3]
Privates
Trettebergstuen ist offen lesbisch.[4] Im Jahr 2016 thematisierte sie ihre Schwangerschaft, wobei sie gemeinsam mit einem schwulen Freund ein Kind bekam. In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass in diesem Fall das Private politisch sei.[5][6]
Weblinks
- Anette Trettebergstuen beim Storting (norwegisch, englisch)
- Anette Trettebergstuen im Store norske leksikon (norwegisch)
- Anette Trettebergstuen auf der Webseite der Regierung (norwegisch, englisch)
Einzelnachweise
- Vidar Kvalshaug: – «Hele Stortinget lurer på om dere har pult», sa hun. In: Dagsavisen. 23. April 2017, abgerufen am 30. Oktober 2021 (norwegisch).
- Biografi: Trettebergstuen, Anette. In: Stortinget. Abgerufen am 16. Oktober 2021 (norwegisch).
- Kultur- og likestillingsminister Anette Trettebergstuen. In: regjeringen.no. 14. Oktober 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021 (norwegisch).
- Heidi Schei Lilleås: Anette Trettebergstuen: - Jeg er singel, homofil og har barn med en venn. In: Nettavisen. 28. Januar 2019, abgerufen am 20. Dezember 2020 (norwegisch).
- Lars Joakim Skarvøy, Frode Hansen: Lesbiske Anette (35) og homofile Christian (33) venter barn sammen: Forteller sin historie. In: VG. 31. Dezember 2016, abgerufen am 30. Oktober 2021 (norwegisch (Bokmål)).
- Steinar Solås Suvatne: Raser mot Ernas kvinnepolitikk: - Jeg er singel, homofil, og har barn med en venn. In: Dagbladet. 28. Januar 2019, abgerufen am 30. Oktober 2021 (norwegisch).