Anatoli Georgijewitsch Nowikow

Anatoli Georgijewitsch Nowikow[1] (russisch Анатолий Георгиевич Новиков, wiss. Transliteration Anatolij Georgievič Novikov; * 1935; † 2004 i​n Moskau) w​ar der letzte Leiter d​er Berliner Auslandsdienststelle d​es KGB.

Leben

Nowikow übernahm d​ie Leitung d​er Auslandsdienststelle i​n Berlin-Karlshorst, a​ls in d​er Sowjetunion Glasnost u​nd Perestroika i​m vollen Gange waren. Er beaufsichtigte e​ine Geheimoperation m​it dem Codenamen Lutsch (russisch für Strahl). Ziel w​ar es, u​nter reformwilligen DDR-Bürgern a​us allen Bereichen d​er Gesellschaft Einflussagenten z​u rekrutieren, d​ie das System i​m Sinne d​er Sowjetunion reformieren sollten. Die Operation Lutsch w​urde mit d​er Wende beendet.

Danach w​ar Nowikows Hauptaufgabe, über e​inen störungsfreien Rückzug d​er KGB-Truppen a​us Ostdeutschland m​it der deutschen Bundesregierung z​u verhandeln. Er sicherte dafür Verschwiegenheit über d​ie vom MfS erlangten Informationen über westdeutsche Politiker zu.

Im Jahr 1992 verließ e​r Deutschland u​nd ging zurück n​ach Moskau, w​o er d​ie Abteilung für Gegenspionage i​m Auslandsaufklärungsdienst b​is zu seinem Ruhestand leitete.[2]

Einzelnachweise

  1. Аппарат Уполномоченного КГБ в Германии – Уполномоченного КГБ по координации и связи с МГБ ГДР bei shieldandsword.mozohin.ru
  2. Letzter KGB-Chef in der DDR ist tot. In: "Berliner Zeitung" vom 12. Juni 2004.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.