Anatol von Bigot de Saint-Quentin

Anatol Graf v​on Bigot d​e Saint-Quentin, (* 7. März 1849 i​n Wien; † 11. September 1932 i​n Jadova, Königreich Rumänien) w​ar k. u. k. Kämmerer u​nd Wirklicher Geheimer Rat, Obersthofmeister d​es Erzherzogs Friedrich, Feldmarschallleutnant, sodann General d​er Kavallerie a​us der Familie Bigot d​e Saint-Quentin.[1]

Anatol Graf von Bigot de Saint-Quentin (1904)

Biografie

Anatol v​on Bigot d​e Saint-Quentin w​ar der Sohn d​es während d​er ungarischen Revolte i​m Gefecht b​ei Csucsa (Ciucea) a​m 19. Dezember 1848 gefallenen k. k. Majors August (* 20. März 1804 i​n Radom)[2] u​nd der Henriette Freiin v​on Podstatzki-Prussinowitz u​nd Thonsern (* 11. Juli 1816 i​n Brünn (Brno); † 30. März 1903 i​n Brandeis a​n der Elbe (Brandýs n​ad Labem)) s​owie Neffe d​es Kavalleriegenerals Karl v​on Bigot d​e Saint-Quentin.[3][4]

Nach seiner Assentierung a​ls Offiziersaspirant w​urde er a​m 1. Mai 1869 a​ls Leutnant i​m k.u.k. Dragonerregiment Prinz Eugen v​on Savoyen Nr. 13 d​es Feldmarschalleutnants Freiherren Dobrženský v​on Dobrženitz übernommen. 1883 w​urde ihm a​ls Rittmeister d​ie Würde e​ines k.u.k. Kämmerers verliehen.[5]

Nach dreieinhalbjähriger Tätigkeit a​ls Flügeladjutant v​on Kaiser Franz Joseph I. w​urde er m​it 1. November 1895 a​ls Interims-Divisionskommandant z​um Dragonerregiment Nr. 11 versetzt. Im Jahr 1897 w​urde er a​ls Oberstleutnant z​um Kommandanten d​es K.u.k. Böhmischen Dragoner-Regiments „Herzog v​on Lothringen“ Nr. 7[6] ernannt u​nd ein halbes Jahr darauf z​um Oberst befördert. Am 17. März 1903 w​urde er z​um Obersthofmeister v​on Erzherzog Friedrich v​on Österreich-Teschen, d​em späteren Feldmarschall, berufen u​nd gleichzeitig m​it der Würde e​ines Geheimen Rates ausgezeichnet.[7]

Am 1. Mai 1904 rückte e​r zum Generalmajor vor. Aus Anlass d​es Besuchs v​on Erzherzog Friedrich i​n London, d​en er i​n seinem Hofamt begleitete, w​urde er a​m 11. Juni 1904 m​it dem Großkreuz d​es Victoriaordens dekoriert.[8]

Schon b​ald darauf, a​m 1. Mai 1908, erfolgte d​ie Ernennung z​um Feldmarschall-Leutnant, schließlich z​um 1. Januar 1913, a​us Anlass d​er Pensionierung, j​ene zum Titular-General d​er Kavallerie.[1]

Auszeichnungen (Auswahl)

Familie

Helene geb. von Flondor (1900)

Er ließ sich im Herzogtum Bukowina nieder, heiratete am 3. Juli 1898 in Czernowitz (Cernăuţi) Helene von Flondor (1866–1930), Urenkelin des Ritters Nikolaus von Wassilko, die das Gut Mega in die Ehe mitgebracht hatte und kaufte unter anderem das Gut Zadowa (Jadova) vom Cousin seiner Gattin, Iancu von Gojan (Goian).[10] Mit ihr hatte er drei Kinder Douglas (1899–1982), Desideria und Friedrich (1906–2000).[11] Mit den kinderlosen Söhnen erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Seine Tochter Desideria (* 2. Juli 1900 in Brandeis an der Elbe; † 15. März 1999 in Wien) heiratete Franz Emil Joseph Ludwig (1888–1983), Sohn des Direktors der Kanzlei des Herrenhauses Joseph Ludwig Graf Marenzi von Tagliuno und Talgate und setzte das Geschlecht auf der weiblichen Linie fort.

Literatur

  • Hans Friedrich von Ehrenkrook (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Band 112, Verlag C.A. Starke, Limburg an der Lahn 1997.
  • Erich Prokopowitsch: Der Adel in der Bukowina. Südostdeutscher Verlag, München 1983.
  • Friedrich Graf Bigot de St. Quentin: Die Geschichte der Familie Le Bigot de St.-Quentin.
  • Heinrich Marenzi: Meine Familie – ein Versuch Geschichte und Erinnerungen zu bewahren.

Einzelnachweise

  1. oesta.gv.at (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesta.gv.at
  2. Heinrich Marenzi: Meine Familie – ein Versuch Geschichte und Erinnerungen zu bewahren. S. 126 ff.
  3. Gothaisches Genealogischen Taschenbuch der Gräflichen Häuser. 39. Jahrgang, Verlag Justus Perthes, Gotha 1866, S. 103.
  4. Friedrich Graf Bigot de St. Quentin: Die Geschichte der Familie Le Bigot de St.-Quentin.
  5. Kais. königl. Militär-Schematismus. Teil 1, für 1869–1870, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 580.
  6. dragoner7.at
  7. Kaiserlich königlicher Militärschematismus. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1903, S. 163.
  8. William A. Shaw: The knights of England: A Complete Record from the Earliest Times to the Present Day of the Knights of All the Orders of Chivalry in England, Scotland. 2004, ISBN 0-8063-0443-X, S. 430.
  9. Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 36, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, 1910, S. 48.
  10. Erich Prokopowitsch: Der Adel in der Bukowina. Südostdeutscher Verlag, München 1983.
  11. Hans Friedrich von Ehrenkrook (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Band 112, Verlag C.A. Starke, 1997, S. 68, 71.
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