Amt Fallersleben
Das Amt Fallersleben war ein historisches Verwaltungsgebiet im Fürstentum Lüneburg und im Königreich Hannover. Übergeordnete Verwaltungsebene war seit dem 19. Jahrhundert die Landdrostei Lüneburg.
Geschichte
Das Amt als Verwaltungseinheit ging aus den Gografschaften Grevenlahe und Hasenwinkel hervor und kam im 14. Jahrhundert in den Besitz der Welfen. Amtssitz war die 1371 erstmals erwähnte Burg Fallersleben. Bis ins 17. Jahrhundert war das Amt häufig verpfändet. Nach der Franzosenzeit wurde es 1815 im alten Umfang wiederhergestellt und im Zuge der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1848 um das Boldecker Land, bestehend aus dem Kirchspiel Jembke und einigen umliegenden Ortschaften, erweitert. 1885 ging das Amt im Landkreis Gifhorn auf.
Gemeinden
Der Amtsbezirk umfasste 1852 folgende Gemeinden:
|
|
|
Amtmänner
- 1619–1629: Georg von der Wense, Amtshauptmann
- 1818–1819: Friedrich Ulrich von Veltheim
- 1820–1833: Justus Heinrich Franck
- 1834–1835: unbesetzt
- 1836–1852: Carl Ernst von Drechsel, Drost
- 1853–1866: Albrecht Friedrich von Münchhausen, Drost
- 1867: Carl von Arnim (kommissarisch)
- 1868–1880: Johann Heinrich August Hermann Stuckenschmidt
- 1880–1884: Ernst Mejer
Literatur
- Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
- Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 248–250.
- Dirk Riesener: Das Amt Fallersleben. Regionalverwaltung des fürstlichen Staates vom 16. bis zum 19. Jahrhundert (= Texte zur Geschichte Wolfsburgs, Bd. 22), 2. Auflage, Braunschweig: Steinweg-Verlag, 1992, ISBN 978-3-925151-50-7 und ISBN 3-925151-50-8