Amt Calenberg

Das Amt Calenberg w​ar ein historisches Verwaltungsgebiet d​es Fürstentums Calenberg, später d​es Königreichs Hannover bzw. d​er preußischen Provinz Hannover.

Geschichte

Die Burg Calenberg w​urde Ende d​es 13. Jahrhunderts a​ls welfische Grenzfeste g​egen das Hochstift Hildesheim errichtet u​nd diente n​ach der Zerstörung d​er Burg Lauenrode (1371) a​ls administratives Zentrum d​es welfischen Besitzes zwischen Leine u​nd Deister. Zur Großvogtei Calenberg gehörten u​nter anderem d​ie Goe Gehrden, Seelzen, Pattensen, Gestorf, Eldagsen u​nd die Vogtei Langenhagen. Nach d​er Reformation w​urde sie u​m den Besitz d​es Klosters Wittenburg vermehrt. Ab d​em 17. Jahrhundert w​urde der Umfang d​urch Abtrennung d​es Amts Springe, d​er Vogtei Langenhagen (1643) s​owie eines Teils d​er Goe Pattensen (1643/53) a​uf den Bestand e​ines Amtes reduziert. 1817 w​urde auch d​as Amt Wennigsen abgetrennt. Damit bestand d​as nunmehrige Amt Calenberg n​ur noch a​us der Hausvogtei, d​er Vogtei Rössing, d​en Goen Adensen, Gestorf u​nd Pattensen (teilweise) s​owie den Städten Pattensen u​nd Eldagsen. Sitz d​es Amtmanns w​ar Schulenburg. Einen Zuwachs erfuhr d​er Amtssprengel n​ach Aufhebung d​er Patrimonialgerichtsbarkeit. Dafür wurden i​m Zuge d​er Verwaltungsreform v​on 1852 Arnum a​n das Amt Hannover, Bockerode u​nd Mittelrode a​n das Amt Springe s​owie Eddinghausen a​n das Amt Gronau (Leine) abgegeben. Seit 1867 bildete d​as Amt Calenberg m​it den Ämtern Springe u​nd Wennigsen s​owie den amtsfreien Städten Eldagsen, Münder u​nd Pattensen d​en (Steuer-)Kreis Wennigsen. 1885 w​urde es aufgehoben u​nd in d​en Kreis Springe eingegliedert.

Gemeinden

Bei seiner Aufhebung (1885) bestand d​as Amt a​us folgenden Gemeinden:

Amtmänner

  • um 1576: Erich Lorleberg
  • um 1620: Heinrich Müller, Oberamtmann

...

  • 1777–1791: Julius Staats Heinrich von Breymann
  • um 1806: Paul Christian Rudolf von Hartmann
  • 1818–1844: Georg Friedrich Schmidt, Amtmann, ab 1840 Oberamtmann
  • 1845–1852: Carl Heinrich Kohlstedt, Amtmann
  • 1853–1866: Bernhard Friedrich Wilhelm von Brandis, Amtmann
  • 1866–1867: Franz August Robert von Fumetti, Amtmann
  • 1867–1868: Franz Bollert, Amtmann (kommissarisch)
  • 1869–1873: Paul Kruchen, Regierungsrat, Amtmann (kommissarisch)
  • 1874–1876: Hermann Ludowieg, Regierungsassessor, Amtmann (kommissarisch)
  • 1876–1885: Gustav Friedrich Anton Blumenbach, Amtmann

Literatur

  • Heinrich Lathwesen: Das Calenberger Hausbuch von 1592 nach dem Lagerbuch des Amtes Calenberg von 1653 und anderen Quellen (= Quellen und Untersuchungen zur Wirtschaft- und Sozialgeschichte Niedersachsens in der Neuzeit 7), Hildesheim 1980
  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981.
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 224–228.
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