Amt Blankenstein (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Das Amt Blankenstein war ein Amt im Kreis Bochum (von 1844 bis 1885), im Kreis Hattingen (von 1885 bis 1929) und im Ennepe-Ruhr-Kreis (von 1929 bis 1970).
Das Amt entstand als Bürgermeisterei Blankenstein 1817 in Nachfolge der Mairie Blankenstein im Kanton Hattingen im Arrondissement Hagen im Département Ruhr des französisch besetzten Großherzogtums Berg. Seine Wurzeln hatte es im seit dem Mittelalter bestehenden märkischen Amt Blankenstein.
Preußen verwaltete provisorisch das Großherzogtum nach Abzug der Franzosen im Generalgouvernement Berg, bevor es auf dem Wiener Kongress das Gebiet endgültig zugesprochen bekam. Nach Gründung der Provinz Westfalen führte Preußen seine Verwaltungsstrukturen ein. Die Bürgermeisterei Blankenstein wurde dem Kreis Bochum zugeordnet.
1844 wurde die Bürgermeisterei in ein Amt umgewandelt. Zu dem Amt gehörten anfänglich die Stadt Blankenstein sowie die teilweise aus alten Bauerschaften hervorgegangenen Landgemeinden Buchholz, Durchholz, Heven, Ostherbede, Stiepel, Vormholz und Westherbede.[1] Seit 1885 gehörte das Amt Blankenstein zum neuen Kreis Hattingen, der aus dem Kreis Bochum herausgelöst wurde. Im Kreis Hattingen wurde eine neue Amtsgliederung eingerichtet. Durchholz, Heven, Ostherbede, Vormholz und Westherbede bildeten das neue Amt Heven-Herbede, während nunmehr Blankenstein, Buchholz, Holthausen, Stiepel und Welper das Amt Blankenstein bildeten.[2]
1929 wurde der Kreis Hattingen aufgelöst. Gleichzeitig wurde Stiepel in die kreisfreie Stadt Bochum eingemeindet.[3] Das Amt Blankenstein, nunmehr aus Blankenstein, Buchholz, Holthausen und Welper bestehend, kam zum Nachfolger Ennepe-Ruhr-Kreis.
1937 wurden die beiden Gemeinden Obersprockhövel und Niedersprockhövel aus dem aufgelösten Amt Sprockhövel in das Amt Blankenstein eingegliedert. Am 1. September 1960 wurden Obersprockhövel und Niedersprockhövel zur Gemeinde Sprockhövel zusammengeschlossen.[4]
Am 1. April 1966 wurde die Stadt Blankenstein mit den Gemeinden Buchholz, Holthausen und Welper zu einer neuen Stadt Blankenstein zusammengeschlossen.[5]
Das Amt Blankenstein wurde zum 1. Januar 1970 aufgelöst. Die Stadt Blankenstein wurde mit Ausnahme des Ortsteiles Buchholz, der in Herbede eingegliedert wurde, in die Stadt Hattingen eingemeindet. Die Gemeinde Sprockhövel wurde amtsfreie Stadt.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Gold (Gelb) unter einem in drei Reihen zu je acht Feldern rot und silbern (weiß) geschachter Balken im Schildhaupt, eine gestürzte rote Rose mit grünem Stängel.“ | |
Wappenbegründung: Das von Waldemar Mallek entworfene Wappen wurde am 22. Dezember 1956 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es zeigt die Farben der Grafschaft Mark, ergänzt durch die Rose des Grafen Friedrich von Isenberg, welcher bis 1226 über das Gebiet herrschte. Im Vertrag von Essen hatten die Erben des Isenbergers am 1. Mai 1243 auf das Gebiet um Hattingen zu Gunsten des märkischen Grafen verzichten müssen.[7] |
Einzelnachweise
- Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1844, S. 103
- Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885, Ämter und Gemeinden des Kreises Hattingen
- Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets vom 29. Juli 1929
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 284.
- Gesetz über den Zusammenschluß der Stadt Blankenstein und der Gemeinden Buchholz, Holthausen und Welper, Ennepe-Ruhr-Kreis
- Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises vom 16. Dezember 1969
- Wappen des Amtes Blankenstein