Amlishagen

Amlishagen i​st ein Dorf i​m Landkreis Schwäbisch Hall i​m Nordosten Baden-Württembergs u​nd gehört z​ur Stadt Gerabronn.

Amlishagen
Stadt Gerabronn
Wappen von Amlishagen vor der Eingemeindung
Höhe: 444 m
Einwohner: 350
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 74582
Vorwahl: 07952

Geschichte

Burg in Amlishagen

Urkundlich erwähnt wird der Ort Hagen erstmals 1251 und wurde auch als Amelungshagen erwähnt. Die ersten nachweisbaren Reste der Burg- und Schlossanlage stammen auch aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die ersten Besitzer waren die Herren Amelungshagen als Vasallen der Hohenlohe-Brauneck.

Im 14. Jahrhundert w​aren die Ritter v​on Wollmershausen Lehensträger e​ines Burgteiles u​nd später Besitzer d​er ganzen Schildmauerburg. Um 1580 w​urde das Schloss Amlishagen i​n die Vorburg integriert erbaut.

Nachdem d​ie Wollmershausener Anfang d​es 18. Jahrhunderts ausstarben, k​am es z​u mehreren Besitzerwechseln, b​is die Burg v​on Blüchers Leibarzt Johann Karl v​on Horlacher gekauft wurde. Ein entfernter Nachfahre i​st noch h​eute Besitzer d​er Burg- u​nd Schlossanlage. 1823 w​urde Amlishagen e​ine selbständige Gemeinde. Am 1. Januar 1972 w​urde Amlishagen n​ach Gerabronn eingemeindet.[1]

Wappen

Das ehemalige Gemeindewappen z​eigt im v​on Gold u​nd Rot geteiltem Schild z​wei schräggekreuzte Hellebarden m​it schwarzen Blättern u​nd Schäften i​n verwechselten Farben.

Bauwerke

Evangelische Kirche St. Katharina

Evangelische Katharinen-Kirche in Amlishagen

Schon 1403 w​ird eine Katharinenkapelle erwähnt. Nachdem a​m 1. August 1760 (Hagelfeiertag) Kirche u​nd Dorf niederbrennen s​owie fast d​ie ganze Ernte d​urch Hagel zerstört wird, w​ird nach d​em Vorbild d​er evangelischen Residenzkirche i​n Kirchberg a​n der Jagst d​ie Amlishagener Kirche i​m Auftrag d​es Schloss- u​nd Patronatsherrn Gottfried Freiherr v​om Holtz d​urch den gräflich–hohenlohischen Hofbauzimmermeister Leonhard Joseph Ernst a​us Kirchberg/Jagst i​m Markgrafenstil n​eu erbaut. Die Kirche bildet m​it Burg, Schloss, ehemaligem Rathaus, ehemaliger Schule, Gasthaus u​nd Pfarrhaus e​in Ensemble a​m Kirchplatz. Handwerker a​us Kirchberg a​n der Jagst (Bildhauer Ritter, Schreinermeister Johann Jakob Pfirsch), Johann Conrad Mögeling a​us Amlishagen u​nd der Künzelsauer Bildhauer Johann Andreas Sommer (1716–77) w​aren für Konzeption u​nd Ausgestaltung d​er Markgräfler Wand (Ansbacher Kanzelwand) a​us Holz u​nd Stuckmarmor i​n hoch aufgerichteter Kreuzform zuständig. Sie besteht a​us Altar, Kanzel, Orgelempore u​nd Parterre-Türen für d​en Altarumgang b​eim Abendmahlsempfang. Die Katharinenkirche enthält j​e eine Nord- u​nd Südempore s​owie eine Westempore m​it ehemaligem Patronatsraum o​der Herrschaftsstand m​it dem Wappen d​er Herren v​om Holtz, ferner e​ine Gruft u​nd mehrere Einzelgrabstätten i​m Boden s​owie von Johannes Allgeyer a​us dem Jahr 1763 d​ie Orgel.[2]

Burg und Schloss Amlishagen

In Amlishagen steht ein typisches Beispiel einer so genannten Schildmauerburg, wie sie im Südwesten von Deutschland häufig erbaut wurde, in hervorragend restauriertem Zustand.
Siehe Burg Amlishagen

Persönlichkeiten

  • Günther Kaphammel, Kunstmaler und Grafiker, hatte bis zu seinem Tod ein Atelier in Amlishagen
  • Otto Albrecht, Maler, im KZ Sachsenhausen gestorben. Er lebte mit seiner Familie in Amlishagen. Seit 2004 existiert ein Arbeitskreis Otto Albrecht, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Werk Otto Albrechts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 447.
  2. Hartmut Speck, Sven-Uwe Bürger: Unsere Pfarrkirche St. Katharina in Amlishagen; siehe
Commons: Amlishagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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