Alonso Messia Bedoya

Alonso Messia Bedoya SJ, a​uch Alphonsus Messia o​der Mesia (* 10. Januar 1655 i​n Pacaraos, Peru; † 5. Januar 1732 i​n Lima) w​ar ein peruanischer Jesuit u​nd Theologe.

Leben

Bedoya w​urde als Sohn v​on General Francisco Messia y Ramón u​nd Francisca Bedoya y Campusano i​n Pacaraos i​n der Provinz Huaral geboren. Er studierte a​m Colegio Real d​e San Martín u​nd am Colegio Máximo d​e San Pablo i​n Lima u​nd wurde n​ach der Weihe z​um Priester Professor d​er Theologie a​n der Universidad d​e San Marcos (ebenfalls i​n Lima).

Später lehrte e​r an d​er Jesuitenschule i​n Cuzco, w​o er selbst Quechua u​nd andere indigene Sprachen lernte. Hier erlangte e​r einen Ruf a​ls guter Prediger u​nd Theologe u​nd wurde b​ei seiner Rückkehr n​ach Lima z​um Rektor a​m Colegio d​el Príncipe i​n der indianischen Missionssiedlung i​n Cercado s​owie zum Calificador d​el Tribunal d​el Santo Oficio (‚Richter d​er Heiligen Inquisition‘) ernannt.

1705 w​urde Bedoyas zuvorige Ernennung z​um Provinzial v​on Quito annulliert, u​nd er übernahm d​as Amt d​es Priors d​er casa profesa d​e Nuestra Señora d​e Desamparados e​n Lima. 1708 gründete e​r das Kloster San Rosa d​e Lima. Zwischen 1711 u​nd 1714 amtierte e​r als Provinzial v​on Perú u​nd gründete d​ie Jesuitenschule v​on Moquegua. Darüber hinaus richtete e​r zwei Lehrstühle a​n der Universidad d​e San Marcos e​in und w​ar Beichtvater v​on Vizekönig José d​e Armendáriz.

Alonso Messia Bedoya g​ilt als verehrungswürdig (der ersten Stufe i​m Seligsprechungsverfahren).

Seine größte Nachwirkung hatte eine Broschüre, in der er eine dreistündige Andachtsform am Karfreitag vorstellte, die Devoción de las tres horas de la agonía de Cristo Nuestro Señor, Andacht der drei Stunden des Todeskampfes unseres Herrn Christus. Sie umfasste den Vortrag der sieben letzten Worte Jesu am Kreuz, jeweils mit Betrachtungen, Liedern und Gebeten in den drei Stunden von 12 Uhr mittags bis 15 Uhr, der traditionellen Todesstunde Jesu, am Karfreitag. Die Andacht erlangte schnell große Popularität und verbreitete sich über Spanien auch nach Europa. Joseph Haydn schuf Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze für eine solche Andacht in Cádiz. In Italien, wo Papst Pius VI. 1789 ihren Gebrauch erlaubte, hieß sie Tre ore di agonia. Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war diese Andachtsform als Three-hours service vor allem im englischsprachigen Raum auch in protestantischen Denominationen beliebt.[1]

Werke

  • Oración fúnebre a las reales exequias del Rey N. S. Don Luis I. 1725
  • Rosario de alabanza o gozo de Jesucristo.
  • Devoción de las tres horas de la agonía de Cristo Nuestro Señor y método con que se practicaba en el Colegio Máximo de San Pablo de la Compañía de Jesús de Lima y en toda la provincia del Perú.
Engl. Ausgabe: The Devotion Of The Three Hours Agony On Good Friday, with an introduction by Herbert Thurston (1899) Digitalisat im Internet Archive

Literatur

  • Alberto Tauro del Pino: Enciclopedia Ilustrada del Perú. Peisa, Lima 2001.

Einzelnachweise

  1. Siehe Three-hours service, in: J.G. Davies (Hrsg.): A Dictionary of Liturgy and Worship. London: SCM Press 1972, S. 355f, und James Monti: The week of salvation: history and traditions of Holy Week. Huntington, Ind.: Our Sunday Visitor 1993 ISBN 0879735325, S. 205ff
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