Alois Wünsche-Mitterecker
Alois Wünsche-Mitterecker (* 28. November 1903 in Gleisdorf; † 13. Dezember 1975 in Eichstätt) war ein österreichischer Maler und Bildhauer.
Biografie
Wünsche-Mitterecker studierte unter anderen bei Gebhard Fugel an der Akademie der Bildenden Künste München. Sein Hauptwerk ist das unvollendet gebliebene Mahnmal Figurenfeld bei Eichstätt, das er 1958 begann und an dem er bis zu seinem Tode arbeitete.
1936 erhielt er den Albrecht-Dürer-Preis. 1938 wurden in Salzburg-Itzling Fresken, die er Mitte der zwanziger Jahre geschaffen hatte, abgeschlagen mit Hinweis auf die psychische Unausgeglichenheit des Künstlers. Seine freizügige Bildersprache stieß bei den Nationalsozialisten auf Ablehnung.
Wünsche-Mitterecker war 1933 bereits Mitglied der Sturmabteilung (SA) und danach bei der SS-Division Wiking.[1] Er arbeitete ebenfalls als Pressezeichner in Frankreich und Osteuropa. Er geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er Weihnachten 1947 entlassen wurde. Er war der Vater von Raimund Wünsche.
Ausstellungen
- 1936: „Deutsche Wandmalerei der Gegenwart“. Städtische Ausstellungshalle Karlsruhe.
- 1943: „Junge Kunst im Deutschen Reich“ im Wiener Künstlerhaus.
- 1944: „Deutsche Künstler und die SS“ in Salzburg. Gezeigt: „Kämpfe von Dnepropetrowsk“.
Werke
Alois Wünsche-Mitterecker schuf 1954 ein monumentales Wandbild für die Schalterhalle des (damals) neuen Empfangsgebäudes des Würzburger Hauptbahnhofs. Es zeigt beherrschend eine Dampflokomotive, deren Inneres teilweise wie in einer technischen Zeichnung dargestellt ist. Die Lokomotive wird von mehreren Arbeiter-Figuren umgeben, die bei Tätigkeiten im Bereich der Bahn und der Schwerindustrie zu sehen sind. Die Kritik an dem Kunstwerk war vehement: Die Lokalpresse sprach von „Fratzengemälde“ und „Hohngebilden“[2] und störte sich an der Modernen Kunst. Die Deutsche Bundesbahn ließ das Bild deshalb bereits 1958 wieder abnehmen – angeblich weil sich durch Erschütterungen des Bahnverkehrs Platten gelöst hätten. Das Wandgemälde befindet sich seit 1973 im Verkehrsmuseum Nürnberg, wo es im Foyer zum Vortragssaal angebracht wurde. Der Platz ist hier geringer als in Würzburg. Die Lokomotive wird zwar vollständig gezeigt, allerdings nur ein Teil der sie ehemals umgebenden Figuren. Auch farbliche Veränderungen wurden vorgenommen[3] und das Bild füllt alle Wände des Raums, statt – wie ehemals in Würzburg – eine große Fläche einzunehmen.
Literatur
- Alois Wünsche-Mitterecker (1903-1975) – ein Künstler in Eichstätt. Kunstverlag Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-455-7.
- Myriam Wagner: Schlachtfeld Monument. Zu Alois Wünsche-MIttereckers Mahnmal (1958-1975), 2 Bände: 1.Text, 2. Abbildungen. Ars et Unitas, Neuried 2008, ISBN 978-3-936117-32-5. Ausstellungskatalog.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wilhelm Rüdiger (Hrsg.): Junge Kunst im Deutschen Reich. i. A. des Reichsstatthalters & Reichsleiters Baldur von Schirach. Ausstellung Februar – März 1943 im Künstlerhaus Wien. Ehrlich & Schmidt, Wien 1943, Kurzbiografie S. 55
- Zitiert aus der Beschriftung im Verkehrsmuseum Nürnberg.
- Beschriftung im Verkehrsmuseum Nürnberg.