Alois Hergouth

Alois Hergouth (* 31. Mai 1925 i​n Graz; † 17. Jänner 2002 ebenda) w​ar ein österreichischer Schriftsteller, Lyriker u​nd Übersetzer.

Leben

Alois Hergouth w​urde am 31. Mai 1925 a​ls elftes Kind e​ines Maurers u​nd einer Hausfrau i​n Graz geboren. Er maturierte 1943 u​nd war Soldat i​m Zweiten Weltkrieg i​n Dresden. Nach längerem Aufenthalt i​m Arbeitslager u​nd Kriegsgefangenschaft kehrte e​r im Herbst 1945 i​n seine Heimatstadt Graz zurück.

1946 veröffentlichte er Gedichte im Band Bekenntnis zu Österreich in Grazer Tageszeitungen und in Otto Basils Literaturzeitschrift Der Plan. Sieben Jahre später erschien sein erster Gedichtband Neon und Psyche (1953). Die Studien der Ethnologie, der Allgemeinen und Vergleichenden Sprachwissenschaft und der Religionsgeschichte hatte er von 1947 bis 1953 unterbrochen. In den folgenden Jahren arbeitete er als Assistent bei Viktor Geramb und engagierte sich hauptsächlich bei den Gründungen des Grazer Forum Stadtpark und der Literaturzeitschrift manuskripte.

Im slowenischen Sladka gora f​and er a​b 1959 e​ine zweite Heimat. Dort bewohnte Hergouth e​ine abgeschiedene Lehmhütte i​n den Weinbergen. Diese Zeit w​ird im 1965 entstandenen Gedichtband Sladka gora beschrieben u​nd verarbeitet.

Zwischen 1960 und 1963 arbeitete er nach seiner Promotion als Assistent bei Hanns Koren am Institut für Volkskunde an der Karl-Franzens-Universität Graz. Der Lyriker war Mitglied im P.E.N., in der IG Autoren und im Österreichischen Schriftstellerverband. Aus gesundheitlichen Gründen trat Alois Hergouth 1978 in den Ruhestand und widmete sich in den folgenden Jahren seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Neben diversen Gedichtbänden wurde auch der Prosaband Der Mond im Apfelgarten veröffentlicht. 1999 erhielt er den akademischen Berufstitel Professor. Hergouth starb am 17. Jänner 2002 im 77. Lebensjahr.

Werk

  • Neon und Psyche. Gedichte. Graz, Wien, München: Stiasny, 1953
  • Schwarzer Tribut. Gedichte. Graz: Leykam, 1958
  • Bilder einer Reise: Neusiedlersee August 1959. Privatdruck. Graz, 1959
  • Marginalien. 7 Gedichte zu 7 Radierungen von Mario Decleva. Graz: Forum Stadtpark, 1965
  • Sladka gora. Der süße Berg. Gedichte. Graphiken von Heinrich Pölzl. Graz: Leykam 1965
  • Zwölf Gedichte aus einem langen Winter. Graz: Privatdruck der Werkgruppe Graz, 1966
  • Schiffe, Inseln, Zikaden. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1969–1971
  • Menschlich, unmenschlich, menschlich. 93 Alltags-, Fest- & Gebrauchselegien. Hrsg.: Walter Laggner. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1973
  • Stationen im Wind. Gedichte 1953-1973. Graz, Wien, Köln: Styria, 1973
  • Flucht zu Odysseus. Gedichte. Radierung: Gregor Traversa. Graz, Wien, Köln: Styria, 1975
  • Im Süden notiert. Neue Gedichte. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1976
  • Nachtrag zu Sladka Gora. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1977
  • Notizen aus Rom. Privatdruck. (Mit Jean-Charles Lombard).
  • Der Mond im Apfelgarten. Aus meinem Leben. Sammlung. Illustrationen: Gerald Brettschuh. Graz, Wien, Köln: Styria, 1980
  • Zypern. Ende Jänner 1983. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1983.
  • Neuinszenierung. Gedichte aus den 50er Jahren. Auswahl aus den verschollenen Bänden „Neon und Psyche“, „Schwarzer Tribut“. Illustrationen: Gerald Brettschuh. Hrsg.: Manfred Kramer. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1985
  • Umkreisung der Nacht. Gedichte. Illustrationen: Hannes Schwarz. Graz, Wien, Köln: Styria, 1985
  • Aloys & Aloise. Exhumierte Galgenfragmente aus dem Nachlass von Christian Ringelbusch und Wilhelm Morgenatz. Illustrationen: Edwin Eder. Graz, Wien, Köln: Styria, 1987
  • Grenzgänger. Gedichte. Deutsch/Slowenisch, Slowenisch/Deutsch. Privatdruck. Graz: Grazer Druckerei, 1988.
  • Jahr um Jahr. Illustrationen: Gerald Brettschuh. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1991

Preise, Stipendien und Auszeichnungen

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