Alfred Seiland

Alfred Seiland (* 1952 in St. Michael, Österreich[1]) ist ein österreichischer Fotograf und emeritierter Professor für Fotografie im Studiengang Kommunikationsdesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Er ist vor allem bekannt durch sein Langzeitprojekt Imperium Romanum, für das er seit 2006 den erweiterten Mittelmeerraum bereist und dabei architektonische und landschaftliche Spuren der römischen Antike in ihrer Beziehung zur Gegenwart fotografisch dokumentiert.

Alfred Seiland 2018 am Pont du Gard

Leben und Werk

Seiland w​urde 1952 i​n der Steiermark geboren. Als Autodidakt arbeitet e​r seit Mitte d​er 1970er a​ls freier Fotograf,[2] w​obei er s​ich als e​iner der ersten österreichischen Kamerakünstler v​on Beginn a​n für Farbfotografie entschied, Vorbildern w​ie etwa Joel Meyerowitz, Stephen Shore u​nd William Eggleston a​uf der Spur.[3] In dieser Zeit entstehen Arbeiten für d​ie Zeitschriften GEO, Merian, d​en Stern u​nd das New York Times Magazine.[4] Aus d​em Material mehrerer Reisen d​urch die Vereinigten Staaten i​n den Jahren 1979 b​is 1986 entstand s​ein erstes Buch East Coast – West Coast. In d​en Jahren 1995 b​is 2001 fotografierte e​r zahlreiche Personen für d​ie bekannte Werbekampagne d​er FAZ, Dahinter steckt i​mmer ein kluger Kopf[2], w​omit er „international Aufsehen […] erregte“[3] u​nd mit Preisen ausgezeichnet wurde.[5]

Von 1997 b​is 2019 w​ar Seiland Professor für Fotografie a​n der Staatlichen Akademie d​er Bildenden Künste Stuttgart.[1] Die Arbeiten seines Projektes Imperium Romanum, d​as er s​eit 2006 kontinuierlich weiterentwickelt, flossen i​n mehrere Publikationen u​nd eine international gezeigte Ausstellung ein.

Das Museum of Modern Art in New York hat seine Aufnahme Winter Landscape, Proleb, Austria von 1981 in seine Sammlung aufgenommen.[6] 2018 dokumentierte der Kölner Filmemacher Wilm Huygen die fotografische Arbeit Seilands für die fünfteiligen Arte-Dokuserie „Das Erbe der Römer – Mit dem Fotografen Alfred Seiland der römischen Antike auf der Spur“.[7]

Seilands farbige Fotografien entstehen i​m analogen Großformat. Der Fotograf l​ebt und arbeitet i​n Leoben (Steiermark).[8]

Ausstellungen

  • Imperium Romanum
  • Alfred Seiland. Retrospektive. Albertina, Wien, Juni bis Oktober 2018[3]
  • Iran. Between the times. Nationalmuseum für Geschichte und Kunst, Luxemburg, November 2021 bis September 2022

Publikationen

  • East Coast – West Coast. Photographien. Edition Stemmle, Kilchberg/Zürich 1986, ISBN 3-7231-0355-3.
  • Prag. Photographien. Ivan Klíma, Erna Lackner (Texte). Edition Stemmle, Kilchberg/Zürich 1994, ISBN 3-905514-30-3.
  • Bilder aus Österreich. Christian Brandstätter Verlag, Wien 1995, ISBN 3854475993.
  • Imperium Romanum. Opus Extractum. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-96070-006-7.
  • Imperium Romanum. Opus Extractum II[11]. Hartmann Books, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-96070-002-9.

Auszeichnungen

  • Rupertinum-Preis für Fotokunst 1983[12]
  • World Press Photo 2005, 2. Preis in der Kategorie Kategorie Kunst und Kultur/Einzelfotos für das Motiv Hängende Gärten[13]
Commons: Alfred Seiland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Prof. Alfred Seiland. In: abk-stuttgart.de. Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, abgerufen am 11. Juni 2018.
  2. Alfred Seiland Biographie. In: hartmannprojects.com. Hartmann Projects, abgerufen am 11. Juni 2018.
  3. Alfred Seiland. Retrospektive. In: albertina.at. Albertina Wien, abgerufen am 11. Juni 2018.
  4. Alfred Seiland. In: kicken-gallery.com. Kicken Berlin, abgerufen am 12. Juni 2018 (englisch).
  5. Alfred Seiland – Dahinter steckt immer ein kluger Kopf 1995–2001. (PDF) In: grisebach.com. Villa Grisebach, 2015, abgerufen am 11. Juni 2018.
  6. Alfred Seiland Winter Landscape, Proleb, Austria 1981. In: moma.org. The Museum of Modern Art, abgerufen am 12. Juni 2018 (englisch).
  7. Filme. In: Wilm Huygen. Abgerufen am 9. Januar 2019 (deutsch).
  8. Fotoprojekt "Imperium Romanum" dokumentiert römische Spuren. In: derstandard.at. Standard, 15. März 2018, abgerufen am 11. Juni 2018.
  9. Alfred Seiland. Imperium Romanum Opus Extractum. In: hatjecantz.de. Hatje Cantz Verlag, abgerufen am 11. Juni 2018.
  10. Gabriele Spindler: Bereich Landesgalerie. Landesgalerie Linz des Oberösterreichischen Landesmuseums. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 164, Linz 2019, S. 491 (zobodat.at [PDF]).
  11. Imperium Romanum Opus Extractum II, abgerufen 3. Juli 2021
  12. Otto-Breicha-Preis für Fotokunst. (Nicht mehr online verfügbar.) In: museumdermoderne.at. Museum der Moderne Salzburg, archiviert vom Original am 2. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2018.
  13. 2005 photo contest, Arts and Entertainment, second prize singles. In: worldpressphoto.org. World Press Photo Foundation, abgerufen am 11. Juni 2018 (englisch).
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