Alexander Friedrich von Hessen
Alexander Friedrich Wilhelm Albrecht Georg von Hessen (* 25. Januar 1863 in Kopenhagen; † 25. März 1945 in Fronhausen (Lahn)), auch Alexander Friedrich Landgraf von Hessen(-Kassel), aus der Linie Hessen-Kassel-Rumpenheim des Hauses Hessen war Titular-Landgraf von Hessen-Kassel und Komponist.
Leben
Er war der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1820–1884) und dessen zweiter Ehefrau Maria Anna Friederike von Preußen (1836–1918). Er war bereits mit einer Sehschwäche geboren worden, erhielt einen Teil seiner schulischen Ausbildung in einem englischen Internat, dem St. Joseph's College in Upper Norwood (London), studierte Geisteswissenschaften in Marburg und Leipzig und schloss das Studium mit der Promotion ab. Nach dem Tod seines älteren Bruders Friedrich Wilhelm 1888 war der von Geburt an stark sehbehinderte Alexander Friedrich bis zu seiner nicht standesgemäßen Heirat 1925, als er Verzicht leistete, Chef des Hauses Hessen-Kassel. Sein Bruder Friedrich Karl folgte ihm als Chef des Hauses. Alexander von Hessen heiratete am 25. März 1925 in Frankfurt Gisela Freiin Stockhorner von Starein.[1]
Alexander von Hessen liebte Musik und Kunst und war ein Förderer der Musik der Komponisten der Romantik und der Moderne. Sein eigenes musikalisches Schaffen begann schon sehr früh. In Frankfurt, wo Mutter und Sohn in den Wintermonaten lebten, verkehrten sie mit Künstlern wie Joachim Raff, Clara Schumann und Robert Schumann, Engelbert Humperdinck oder Johannes Brahms, förderten den Bau des Opernhauses und nahmen selbst aktiv am Musikgeschehen teil. Während seine Mutter eher der traditionellen Musikpflege verbunden blieb, wandte sich Alexander der Neudeutschen Schule zu und suchte die Nähe zu Franz Liszt, Edvard Grieg und Richard Wagner.[2] Alexander von Hessen, der wegen seiner starken Sehbehinderung seine Kompositionen in Braille-Musikschrift verfassen musste,[3] hinterließ ein teilweise noch unerschlossenes musikalisches Werk. Für die Schwesternschaft der Chirurgischen Klinik in München, wo der Landgraf Patient Sauerbruchs war, soll er eine Messe komponiert haben.[4] Ein noch unvollständiges Inventar seiner Kompositionen findet sich bei Klassika.[5]
Alexander Friedrich von Hessen war das letzte Familienmitglied, das das Schloss Philippsruhe bewohnte.
In Hanau-Kesselstadt ist die Alexanderstraße nach ihm benannt.
Vorfahren
Ahnentafel Alexander Friedrich von Hessen (1863–1945) | ||||||||
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Urgroßeltern |
Prinz |
Prinz |
König Friedrich Wilhelm III. (Preußen) (1770–1840) |
Großherzog Karl Friedrich (Sachsen-Weimar-Eisenach) (1783–1853) | ||||
Großeltern |
Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1787–1867) |
Prinz Carl von Preußen (1801–1883) | ||||||
Eltern |
Titular-Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1820–1884) | |||||||
Titular-Landgraf Alexander Friedrich von Hessen (1863–1945) |
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.): Haus Hessen. Biografisches Lexikon. (= Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N.F., Bd. 34) Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-88443-411-6, Nr. HK 84, S. 177–178 (Rainer von Hessen).
- Ralph Philipp Ziegler: Alexander Friedrich Landgraf von Hessen (1863–1945). Leben und Werk eines Komponisten zwischen Romantik und Moderne. (= Studien zur hessischen Musikgeschichte 6.) Merseburger, Berlin 2001, ISBN 978-3-87537-292-2.
Weblinks
- Hessen, Alexander Friedrich Landgraf von. Hessische Biografie. (Stand: 28. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Gisela Anna Caroline Amalia Ida Pauline Freiin Stockhorner von Starein, * 17. Januar 1884 in Mannheim, † 22. Juni 1965 in Freiburg im Breisgau (Gisela Anna Caroline Amalia Ida Pauline Freiin Stockhorner von Starein auf thepeerage.com, abgerufen am 10. September 2016. )
- Herzlich Willkommen bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen - Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlößchen. In: frankfurter-buergerstiftung.de.
- Lebensfacetten des Landgrafen Alexander Friedrich, Komponist zwischen Romantik und Moderne. In: www.taunus-nachrichten.de.
- Ferdinand Sauerbruch, Hans Rudolf Berndorff: Das war mein Leben. Kindler & Schiermeyer, Bad Wörishofen 1951; zitiert: Lizenzausgabe für Bertelsmann Lesering, Gütersloh 1956, S. 294.
- Klassika: Alexander Friedrich von Hessen (1863–1945): Werkverzeichnis. In: www.klassika.info.