Alexander Fest
Alexander Fest (* 25. Januar 1960 in West-Berlin) ist ein deutscher Verleger.
Leben
Alexander Fests Vater Joachim Fest (1926–2006) war ein bekannter Journalist und Historiker.
Nach dem Abitur am Hamburger Christianeum 1978 studierte Alexander Fest in Tübingen, München und Zürich Klassische Philologie und Philosophie. 1986 bestand er das Staatsexamen. Im Anschluss daran arbeitete er ab 1986 zunächst als Lektor beim Deutschen Taschenbuch Verlag. 1991 wurde er Cheflektor beim Siedler Verlag in Berlin.
1996 gründete Fest, mit Unterstützung des S. Fischer Verlags im Vertrieb, den Alexander Fest Verlag in Berlin, machte sich schnell einen Namen und konnte Bücher namhafter Autoren verlegen. Besonders profitierte er dabei von den auflagenstarken Werken seines Vaters. So konnte er im Jahre 1999 unter anderem die Speerbiographie seines Vaters veröffentlichen.[1] Im Jahr 2000 übernahm er zusätzlich die Leitung des Kindler Verlags. Ab 2002 war er verlegerischer Geschäftsführer des Rowohlt Verlags. Dieser gehört ebenso wie der S. Fischer Verlag und der Kindler Verlag zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Mit dem Wechsel zum Rowohlt Verlag beendete er sein eigenes Verlagsprojekt, blieb aber weiter Leiter des Kindler Verlags.
Fest entdeckte die amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides für den deutschen Buchmarkt, deren Romane Die Korrekturen beziehungsweise Middlesex in den Jahren 2002 und 2003 in deutscher Übersetzung erschienen sind. Eine 2011 geplante Veröffentlichung der Deutschland-Reportage Ich bin Deutschland von Tuvia Tenenbom, die im Dezember 2012 bei Suhrkamp unter dem Titel Allein unter Deutschen erschien, lehnte er nach eigenen Angaben aus juristischen Gründen ab.[2]
Nach 13 Jahren trat Fest am 14. September 2014 vom Amt des verlegerischen Geschäftsführers des Rowohlt Verlags zurück, blieb dem Verlag aber als Editor-at-Large beratend erhalten. Seine Nachfolgerin wurde die bisherige Verlagsleiterin rororo, Barbara Laugwitz.[3]
Am 6. August 2021 wurde bekannt, dass Fest den Rowohlt Verlag Ende Januar 2022 verlässt, um zur dtv Verlagsgesellschaft zu wechseln und einen Posten als Beratender Verleger anzutreten.[4][5][6]
Sein Bruder ist der Jurist und AfD-Politiker Nicolaus Fest.
Weblinks
- Alexander Fest im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Alexander Fest in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Joachim Fest: Speer. Eine Biographie. Alexander Fest Verlag, Berlin 1999, ISBN 978-3-8286-0063-8.
- Sebastian Hammelehle: Willkommen im Land der Täter. In Spiegel Online, 4. Dezember 2012
- dpa: Alexander Fest verlässt den Rowohlt-Verlag nach 13 Jahren. Hamburger Abendblatt, 11. September 2014, abgerufen am 12. September 2014.
- Literatur: Alexander Fest verlässt Rowohlt Anfang 2022. In: Die Zeit. 6. August 2021, abgerufen am 7. August 2021.
- Alexander Fest und Ulrike Schieder kommen. Abgerufen am 7. August 2021.
- Der Hamburger SV der Verlagsszene. Abgerufen am 7. August 2021.