Alexander Felizianowitsch Meisner
Alexander Felizianowitsch Meisner (russisch Александр Фелицианович Мейснер; * 25. Oktoberjul. / 6. November 1859greg. in Nowgorod; † 1935 in Moskau) war ein russisch-sowjetischer Architekt des Eklektizismus, des Jugendstils und des Konstruktivismus, Restaurator und Hochschullehrer.[1][2][3]
Leben
Meisner, Sohn eines Beamten, studierte an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur (kurz MUSchWS) mit Abschluss 1883.[1][3]
Nach dem Studium war Meisner Assistent Alexander Popows beim Bau des Moskauer Historischen Museums, Assistent Konstantin Bykowskis bei der Projektierung und dem Bau des Moskauer Universitätsklinik-Städtchens auf dem Dewitschje Pole an der Moskwa nördlich des Nowodewitschi-Klosters an der heutigen Großen Pirogowskaja-Straße und Architekt des Moskauer Lasarjew-Instituts für Orientalische Sprachen (ab 1890)[1] und des Krönungsobdachlosenheims in Sokolniki (jetzt Krankenhaus Nr. 14). Er erstellte Konstruktionsberechnungen für andere Architekten. Ab 1894 lehrte Meisner an der MUSchWS, an der Stroganow-Zeichenschule und an der Landwirtschaftsschule.[2][3] Ab 1903 war er Mitglied der Moskauer Architektur-Gesellschaft (MAO).
In der Mitte der 1890er Jahre wurde Meisner Hausarchitekt der Scheremetews.[1][3] Er projektierte Wohnhäuser und restaurierte die Kirche der Muttergottes vom Zeichen auf dem Scheremetew-Hof und Schlösser und Kirchen außerhalb Moskaus. Er war Architekt des Hospizes des Grafen Alexander Scheremetew. Ab 1900 wandte er sich dem Jugendstil der französisch-belgischen Art zu, wobei er die horizontalen Linien betonte.[4]
Nach der Oktoberrevolution 1917 arbeitete Meisner weiter in Moskau, lehrte und baute für verschiedene medizinische Einrichtungen.[2] 1919–1921 beteiligte er sich mit Nikolai Markownikow, Iwan Maschkow, Ilja Bondarenko, Sergei Rodionow und Iwan Rylski an der Restaurierung der Kitai-Gorod-Schutzmauer.[3][5] Themen seiner Veröffentlichungen in dieser Zeit waren Verfahren des kostengünstigen Bauens einschließlich der Verwendung von Stampflehm und Lehmziegeln und der Schutz von Gebäuden vor natürlicher Zerstörung.[2][3] Meisner wohnte im Haus des Bauingenieurs Nikolai Falejew am Moskauer Miljutinski Pereulok 3.[6]
Der Architekt Iwan Felizianowitsch Meisner war Meisners älterer Bruder.[7]
Ehrungen
- Held der Arbeit (1934)
Werke
- Wohnhaus A. D. Scheremetews (1895–1898, seit den 1920er Jahren 5. Haus der Sowjets), Romanow Pereulok 3, Moskau
- Peter-Alexander-Pensionsheim des Adels des Gouvernements Moskau (1900–1902 mit Max Hoeppener, seit 1945 Burdenko-Neurochirurgie-Institut), Uliza Fadejewa 5, Moskau
- Wohnhaus Gräfin N. A. Scheremetewas (1901, 1936–1937 umgebaut von dem Architekten Jewgeni Iocheles als Haus der Arktisfahrer der Hauptverwaltung der Nordmeer-Verkehrswege), Nikitski Bulwar 9, Moskau[8]
- Korobkowa-Wohnhaus (1901–1903), Twerskoi Bulwar 6, Moskau
- Sokolniki-Umspannwerk der Städtischen Eisenbahn (1905–1910 mit Max Hoeppener), 2. Bojewskaja Uliza 15–17, Moskau
- Kirche der Smolensker Muttergottes-Ikone des Krönungsobdachlosenheims (1907), Uliza Korolenko 3, Moskau
- Städtisches M.-I.-Ljubimow-Krankenhaus (1912), Leninski Prospekt 17, Moskau
- Wohnhaus W. W. Kisseljows (1913), Uliza Pljuschtschicha 26, Moskau
- Medizinisch-Biologisches Institut (1928–1934), Leninski Prospekt 19, Moskau[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Sowjetskaja Architektura: Мейснер Александр Фелицианович (abgerufen am 4. August 2021).
- Progulkipomoskve.Ru: Архитектор Мейснер Александр Фелицианович (abgerufen am 4. August 2021).
- Usnai Moskwu: Мейснер А.Ф. (abgerufen am 4. August 2021).
- Naschtschokina M. W.: Архитекторы московского модерна. Творческие портреты. 3. Auflage. Жираф, Moskau 2005, ISBN 5-89832-043-1, S. 346–347.
- Бранденбург Т., Татаржинская Я. В., Щенков А. С.: Архитектор Иван Машков. Русская книга, Moskau 2001, ISBN 5-268-00413-1, S. 86.
- Вся Москва: адресная и справочная книга на 1914 год. Genossenschaft A. S. Suworins, Moskau 1914, S. 406.
- Зодчие Москвы времени эклектики, модерна и неоклассицизма (1830-е — 1917 годы): илл. биогр. словарь (Schtschussew-Architektur-Museum). S. 173.
- Naschtschokina M. W.: Московский модерн. 3. Auflage. Коло, St. Petersburg 2005, ISBN 978-5-901841-65-5, S. 181.