Alexander Borissowitsch Godunow
Alexander Boris Godunow (* 28. November 1949 auf Sachalin; † 18. Mai 1995 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein russisch-amerikanischer Balletttänzer und Schauspieler.
Leben
Godunow brillierte besonders in den klassischen Rollen des Balletts durch eine für seine Körpergröße (1,91 m) erstaunliche Anmut, eine raffinierte Technik und seine Sprungkraft. Er begann seine Ausbildung an der Ballettschule von Riga, bevor er zur Schule des Bolschoi-Balletts in Moskau wechselte. Seit 1971 als Solist am Bolschoi engagiert, nahm er an mehreren Tourneen auch durch die USA teil, von deren letzter er 1979 nicht wieder in die Sowjetunion zurückkehrte. Bereits 1975 nahm er auf seiner zweiten US-Tournee Kontakt zu seinem Jugendfreund auf, dem bereits 1974 nach einer Kanadatournee emigrierten Tänzer Mikhail Baryshnikov, der gerade als Choreograf debütiert hatte und nun zum Künstlerischen Leiter am American Ballet Theatre in New York avanciert war. Hier verschaffte dieser Godunow ein Engagement als erster Solist. Seine Frau, die ebenfalls für das Bolschoi-Ballett tanzte, entschied sich in die UdSSR zurückzukehren. Die Ehe wurde 1982 geschieden.
In den Rollen des Don José und des Othello sorgte Godunow für Begeisterung. 1982 endete die Zusammenarbeit mit Baryshnikov im Streit. Ab 1983 nahm Godunow dann internationale Gastengagements an, so in Berlin (Deutsche Oper, Ballett des 20. Jahrhunderts), Japan und Israel. Godunow gründete seine eigene Ballettkompanie.
Nachdem er schon in der UdSSR in einigen Filmen mitgewirkt hatte, gab er 1985 sein Hollywood-Debüt in Der einzige Zeuge an der Seite von Harrison Ford. 1988 war Godunow als deutscher Räuber Karl im Actionfilm Stirb langsam zu sehen.
Am 18. Mai 1995 wurde er in seiner Wohnung tot aufgefunden.
Filmografie
- 1974: Anna Karenina (Ballettverfilmung)
- 1978: 31 ijunja
- 1985: Der einzige Zeuge (Witness)
- 1986: Geschenkt ist noch zu teuer (The Money Pit)
- 1988: Stirb langsam
- 1990: The Runestone
- 1992: Spaceshift (Waxwork II: Lost in Time)
- 1994: North
- 1996: Zone 99 – The Nuclear Target (The Zone)
Literatur
- Alexander Godunow, in: Internationales Biographisches Archiv 35/1995 vom 21. August 1995, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)