Alexander Anatoljewitsch Chartschikow
Alexander Anatoljewitsch Chartschikow (russisch Александр Анатольевич Харчиков; * 21. Dezember 1949, im Dorf Kenscha, Rajon Nikolsk, Oblast Pensa[1]) ist ein russischer Liedermacher. Seine Lieder sind nationalistisch und kommunistisch ausgerichtet.
Leben
Chartschikow besuchte die Mittelschule in Saransk, Mordwinische ASSR, und anschließend die Mordwinische Staatsuniversität. Chartschikow arbeitete danach als Ingenieur in etlichen Betriebswerken.[1] Im Jahre 1968 war er als Soldat in Ägypten stationiert, wurde verwundet und erhielt die Medaille «За отвагу» (Für Tapferkeit).
In den 1990er-Jahren erlangte er überregionale Bekanntheit, nachdem einige seiner Werke in der nationalistischen Radiosendung 600 Sekunden (Moderator Alexander Newsorow) ausgestrahlt worden waren. Seine Lieder erschienen auf Kassetten und CDs, die in der UdSSR und im Ausland verkauft wurden. Die meisten Texte seiner Lieder schreibt er selbst. Seine Lieder werden mit denen von Ernst Busch verglichen.[2] Chartschikow hat bisher 31 Alben veröffentlicht. 28 davon befassen sich mit den Themen des Kommunismus, Nationalismus und Nationalkommunismus. Viele seiner Fans sind Gegner der russischen Regierung Putin. Er wohnt in Sankt Petersburg.[1]
Positionen
In seinem Lied Zum Andenken Stalins nennt er Stalin „unseren russischen Georgier und Vater“, die Sowjetmacht „unsere Schwester und Freundin“.[3] In seinem Lied Lenins Schutz (В защиту Ленина) nennt er Wladimir Lenin einen „großen Führer“, und den heutigen Präsidenten Russlands den „Feind Nr. 1“. Chartschikow kritisiert das heutige Russland als „liberales Joch“ und verurteilt den Liberalismus als „Tod, Seuche, Hunger und Angst, Peitsche und Schande“ und mit anderen schmähenden Begriffen.[4] Die Marktwirtschaft lehnt er ebenfalls ab, da „der Machthaber des Marktes der Satan“ sei.
Chartschikow kritisiert die Verehrung von Dissidenten aus der sowjetischen Zeit sowie das Gedenken an Arbeitslager und Persönlichkeiten wie Gorbatschow, Jelzin, Solschenizyn, Scharanski und Putin. Dagegen begeistert er sich für Juri Dmitrijewitsch Budanow[5] sowie für Alexander Grigorjewitsch Lukaschenko und ruft Letzteren in seinem ihm gewidmeten gleichnamigen Lied nach Moskau, um Russland durch die Smuta zu führen.[6] Auch lobt er die „wahren Soldaten des Reiches“, zu denen er Tscheslaw Mlynnik zählt, der sich im Jahre 1991 als Befehlshaber des lettischen OMON heftig der Abspaltung der sowjetischen Republik widersetzte und vom lettischen Staat gesucht und des Mordes beschuldigt wird.[7]
Alexander Chartschikow bringt seine Begeisterung für Muammar al-Gaddafi im von dem Aufstand in Libyen 2011 inspirierten Lied Dem libyschen Volke zum Ausdruck. Dort sagt er den Bösewichten des Globalismus einen Alptraum und der Koalition, dem Kolonial-Schwarm (russisch колониальное ято), der sich auf den Kreuzzug gemacht habe, einen Gegenangriff voraus. Die Wahrheit und der Ruhm seien, so Chartschikow, mit Gaddafi[8].
Einige Lieder, in denen Chartschikow zur „slawischen Einheit“ und zur Wiederherstellung der alten Grenzen aufruft, sind der Kaiserzeit gewidmet.[9]
Einzelnachweise
- Lebenslauf im Institut der russischen Zivilisation (Memento vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive)
- РУССКИЙ БАРД (Memento vom 6. Dezember 2011 im Internet Archive)
- Texte stalinistischer Lieder Chartschikows (Memento vom 28. Juli 2009 im Internet Archive)
- Text des Liedes Liberal (Либерал)
- Dem russischen Helden von einem Altersgenossen, Text des Liedes. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 21. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Text des Liedes Lukaschenko, komm (Лукашенко, приди)
- Tscheslaw Mlynniks Lebenslauf
- Поэт и бард Александр Харчиков откликнулся на события в Ливии, Der Dichter und Barde Alexander Chartschikow äußerte sich über die Ereignisse in Libyen, auf der Seite der KPRF, Text des Liedes Dem libyschen Volke, Ливийскому Народу (russisch)
- Ода Империи (Ode an das Reich) auf RuTube. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 21. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)