Albert Vietor
Albert Vietor (* 16. Mai 1922 in Kassel; † 26. November 1984 in Ronco sopra Ascona) war ein deutscher Gewerkschafter und langjähriger Vorsitzender des Wohnungsunternehmens Neue Heimat.
Werdegang
Vietor hatte ursprünglich den Beruf des Lebensmittelkaufmanns erlernt. 1945 kehrte er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Kassel zurück und wurde dort am 1. Dezember desselben Jahres Mitarbeiter der Neuen Heimat. Ebenfalls 1945 wurde er SPD-Mitglied und trat der DGB-Gewerkschaft Bau-Steine-Erden bei.[1]
1950 wechselte er zur Neuen Heimat Hamburg, wo er am 1. Mai den Posten des Prokuristen erhielt. 1954 wurde er kaufmännischer Geschäftsführer der Neuen Heimat und stieg 1958 weiter auf in die Position des stellvertretenden Vorsitzenden.
Seit 1963 war Albert Vietor Vorsitzender der Neuen Heimat und bekleidete diese Position 19 Jahre lang. 1982 wurde er wegen seiner Verstrickung in den Neue-Heimat-Skandal abgesetzt. Am 25. Januar 1983 veröffentlichte der Konzern Neue Heimat Auszüge aus einem unabhängigen Gutachten der Wirtschaftsprüfergesellschaft Treuarbeit, aus dem hervorging, dass Vietor durch Privatgeschäfte dem Unternehmen einen Verlust von 105 Millionen DM (heute umgerechnet rund 107.000.000 EUR) bereitet hatte. Vietor zog sich ins Privatleben zurück und starb zwei Jahre später.
Vietor hinterließ seine Ehefrau Gerda, mit der er seit April 1946 verheiratet gewesen war, sowie zwei Töchter.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gestorben: Albert Vietor, Nachruf in Der Spiegel 49/1984, abgerufen am 29. Oktober 2019.