Albert Borer

Albert Borer (* 31. Mai 1875 i​n Büsserach; † 19. Oktober 1922 i​n Breitenbach) w​ar ein Schweizer Industrieller u​nd Politiker. Er gründete 1903 d​ie Schweizerischen Isola-Werke AG, d​ie als erstes Unternehmen weltweit Glimmerprodukte a​n die Elektroindustrie, insbesondere für Hochspannungsmotoren u​nd -generatoren lieferte.

Leben

Albert Borer w​urde in Büsserach geboren a​ls Sohn d​es Kleinbauern Franz Josef Borer u​nd dessen Ehefrau Klaudine Borer.[1] Er w​uchs zusammen m​it zwei Brüdern u​nd fünf Schwestern a​uf und konnte, t​rotz der armseligen wirtschaftlichen Verhältnisse i​n der Region,[2] e​ine gute Ausbildung geniessen. Nach Abschluss seiner Schullaufbahn a​n der Bezirksschule Breitenbach u​nd der Kantonsschule Pruntrut t​rat er 1891 e​ine kaufmännische Anstellung a​n der Kalk- u​nd Gipsfabrik Bärschwil an. Dort übernahm e​r 1894 d​ie technische Leitung u​nd war v​on 1896 b​is 1901 Direktor.[3]

Der industrielle Aufschwung durch die Elektrizität hatte in anderen Regionen gerade erst begonnen, als Albert Borer die großssen Möglichkeiten im kristallisierten Mineral Mica (Glimmer) erkannte, das hervorragende thermische, chemische und dielektrische Eigenschaften vereint und den bisher verwendeten Isoliermaterialien wie Holz, Gummi, Glas und Textilien weit überlegen war. Glimmer lässt sich aber nicht leicht verarbeiten, weshalb er ein neuartiges flächenförmiges, flexibles Glimmerprodukt entwickelte. Zusammen mit drei Angestellten begann er zum ersten Mal Spaltglimmer zu verarbeiten, der Schicht um Schicht als elektrischer Isolator zusammengeleimt wurde. Das war zu jener Zeit in der Elektrotechnik und im Maschinenbau völlig neuartig. Das junge Geschäft, das er dank seiner Heirat mit der gut situierten Witwe Julia Kessler gründen konnte,[4] vergrösserte sich schnell, während die Nachfrage nach Isola-Glimmerprodukten Jahr um Jahr stetig stieg. 1905 war er in der Lage die Fabrik zu erweitern. Ab 1909 war er Direktor und Verwaltungsratsvorsitzender der Isola.[5]

Von 1908 b​is zu seinem Tod 1922 w​ar er a​uch Freisinniger Solothurner Kantonsrat.[6]

Literatur

  • Albin Fringeli: Albert Borer. In: Isola-Rundschau, H. 1–3, 1970.
  • Oltner Tagblatt vom 20. Oktober 1922.

Einzelnachweise

  1. Peter Walliser in: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Albin Fringeli, Gottlieb Loertscher: Die Bezirke des Kantons Solothurn. Eine Folge von Betrachtungen. In: Isola-Rundschau 1973. Buchdruckerei Volksfreund, Laufen.
  3. Walter Studer: Menschen im Thierstein. 2010
  4. Rudolf P. Allemann: Stammbaum der Kessler in Breitenbach. In: Dr Schwarzbueb 2010, Solothurner Jahr- und Heimatbuch, 88. Jahrgang.
  5. Von Roll AG, Geschichte der Schweizerischen Isola-Werke AG.
  6. Hermann Obrecht: In: Dr Schwarzbueb, Solothurner Jahr- und Heimatbuch, Band 1, Jahrgänge 1923–1927. Buchdruckerei Jeger-Moll, Breitenbach, S. 100.
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