Aggro Grünwald
Aggro Grünwald bzw. Die Stehkrägen war eine Rap-Gruppe aus Grünwald bei München, die nach eigenen Angaben ein Pendant zu dem Berliner „Hartz IV Rap“ darstellte. Ihr „Aggro“ steht daher nach eigenen Angaben nicht für „Aggressivität“, sondern ist ein Akronym für Aktien, Geld, Grundbesitz, Rendite und Opulenz.[7]
Aggro Grünwald / Die Stehkrägen | |
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Goldmann X, La Crosse, Yachtmeister und MC Erbgraf (2008) | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | München, Deutschland |
Genre(s) | Hip-Hop, Comedy |
Gründung | 2007 |
Auflösung | 2009 |
Gründungsmitglieder | |
Yachtmeister (Bastian T. Reufelsberg[1], eigentlich Arne Hörmann[2]) | |
MC Erbgraf (Constantin Kress zu Krassnstein-Seyn, eigentlich Philipp Walulis[2]) | |
Goldmann X (Friedrich X. Wankelsee,[3] eigentlich Tobias Klose)[4] | |
Bon.C (Benedict H. C. Sabesa-Loyduldt) | |
La Crosse (Ann-Sophie Keltenstein)[5] | |
DJ Bling Bling (Gordon Stefancic,[6] eigentlich Philipp Seidel)[4] |
Geschichte
Mit Stücken wie Eure Armut kotzt uns an sorgten die Mitglieder der Stehkrägen für bundesweite Aufregung. In mehreren Fernsehauftritten von Boulevardmagazinen wie Spiegel TV, Vera exklusiv des ORF und ProSiebens taff bis hin zu Kultursendungen wie 3sat-Kulturzeit polarisierten sie durch ihr extrem arrogantes Auftreten und Aussagen wie Hartz IV bitte nicht hier![8] Nach eigenen Angaben stammen alle Mitglieder aus dem Münchner Nobelvorort Grünwald und sind Kinder reicher Eltern. Dazu heißt es u. a. in den Lebensläufen auf der Homepage: „Den kulturell bewanderten Kosmopoliten ist es wichtig, fernab vom Mainstream auch die Golfplätze anderer Kulturen kennen zu lernen.“
Ihre erste Single Eure Armut kotzt uns an wurde kostenlos zum Download angeboten. Ihr 2008 erschienenes Album Aggro Grünwald wurde unter anderem in einer 401 Euro teuren Deluxe-Version angeboten, von der pro verkauftem Exemplar ein Euro an wohltätige Zwecke gehen sollten. Diese Luxusversion hatte sogar Abnehmer gefunden.[9]
Hintergrund
Durch die Auftritte und Aussagen polarisierte die Band und sorgte für heftige Reaktionen. Vor allem zu Beginn war ungewiss, ob es die Mitglieder wirklich ernst meinen würden. In keinem der vielen Interviews äußerten sie sich zu den Absichten, sondern zogen die Rolle der arroganten Unsympathen durch.[7] Allerdings ließ die Nähe der Band zum Münchner Sender M94,5 Zweifel aufkommen. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass es sich um ein Satire-Projekt von Münchner Studenten handelte.[5] Das Projekt wurde von den Mitgliedern der M94,5-Satiresendung selber finanziert.[10]
Diskografie
- 2007: Eure Armut kotzt uns an (Single)
- 2008: Aggro Grünwald (Album) (Upperclass Records/Finetunes)
Weblinks
- Offizielle Website (Memento vom 28. Februar 2009 im Internet Archive)
- Video-Kanal bei YouTube
Quellen
- Aggro Grünwald – Hintergrund (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) – walulis.de
- Tobias Kniebe: Snob-Alarm: Eure Armut kotzt uns an. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Juli 2007, abgerufen am 6. Januar 2017.
- Aggro Grünwald: Reich an Ironie. In: abendzeitung-muenchen.de, 20. Mai 2008, abgerufen am 5. Januar 2018
- Inga Catharina Thomas: TV-Satiriker mit Welpenblick und giftiger Zunge. In: welt.de. 23. September 2012, abgerufen am 5. Januar 2018.
- Julia Bähr: Zieht die Barbourjacken aus. In: FAZ. 13. Juli 2007, abgerufen am 5. Januar 2018.
- Curt Magazin München Nr. 52/2007 (PDF-Datei; 4,58 MB, S. 34)
- Wohlstands-HipHop – The Great Rap Swindle. In: taz.de. 4. Juli 2007, abgerufen am 5. Januar 2018.
- Medien-Berichte in 3Sat – Kulturzeit, ORF – Vera exklusiv, ProSieben taff und Spiegel TV. In: aggro grünwald. Youtube, 20. Januar 2012, abgerufen am 6. Januar 2016.
- Deutschlandreise (6): Oberschichten-Rap von „Aggro Grünwald“. In: SPIEGEL TV. 17. August 2008, abgerufen am 5. Januar 2018.
- Stehkragen-Infoseite. In: walulis.de. Archiviert vom Original am 12. Februar 2013; abgerufen am 17. August 2012.