Aerolinee Itavia

Aerolinee Itavia w​ar eine italienische Fluggesellschaft m​it Sitz i​n Rom.

Douglas DC-3 I-TAVO der Itavia, 1964

Geschichte

Itavia w​urde 1958 i​n Rom a​ls Società d​i Navigazione Aerea Itavia gegründet u​nd nahm e​in Jahr danach v​om Flugplatz Rom-Urbe a​us den Flugbetrieb a​uf Inlandsstrecken auf. Im Jahr 1961 stellte m​an den Flugbetrieb vorübergehend ein, u​m 1962 u​nter der Bezeichnung Aerolinee Itavia wieder a​n den Start z​u gehen. Im Jahr 1965 w​urde der Betrieb a​us finanziellen Gründen abermals für einige Monate ausgesetzt.

Bis 1980 w​ar Itavia vorwiegend a​uf Inlandsstrecken m​it Flugzeugen v​om Typ Douglas DC-9 (Serie 10) tätig.

Nach d​em ominösen Flugzeugabsturz v​on Ustica a​m 27. Juni 1980 stellte d​ie Gesellschaft i​m Dezember desselben Jahres d​en Flugbetrieb ein, i​m Januar 1981 entzog d​as italienische Verkehrsministerium a​uch die entsprechende Lizenz.

Kurz n​ach dem Absturz d​er DC-9 w​urde mit Unterstützung d​er Alitalia d​ie Nachfolgegesellschaft Aermediterranea gegründet. Diese Gesellschaft g​ing 1994 i​n der Alitalia auf.

Flotte

Itavia betrieb u. a. folgende Flugzeugtypen:[1]

Zwischenfälle

Die 1974 verunglückte Fokker F28-1000 Fellowship I-TIDE der Itavia
Die 1980 verunglückte Douglas DC-9-15 I-TIGI der Itavia

Bei Itavia k​am es v​on 1960 b​is zum Betriebsende 1980 z​u 6 Totalschäden v​on Flugzeugen. Bei 4 d​avon kamen 138 Menschen u​ms Leben.[2] Vollständige Liste:

  • Am 30. März 1963 flog die Douglas DC-3 (Kennzeichen I-TAVI) bei schlechtem Wetter in den Berghang des Monte Vale Rotonote, 85 km südöstlich von Rom. Alle acht Personen an Bord wurden getötet, darunter der Mitgründer und Vizepräsident der Gesellschaft Guido Mancini.[4][5]
  • Am 4. November 1970 verunglückte eine Handley Page Herald (Kennzeichen I-TIVE) bei der Landung auf einem Trainingsflug am Flughafen Rom-Ciampino, als ein Triebwerk ausfiel. Die beiden Piloten, einzige Insassen der Maschine, überlebten den Unfall. Die schwer beschädigte Maschine wurde stillgelegt, zur Ersatzteilgewinnung benutzt und 1974 schließlich verschrottet.[6]
  • Am 1. Januar 1974 geriet die Fokker F28-1000 Fellowship I-TIDE beim Anflug auf den Flughafen Turin zu tief, streifte 3,7 km südlich davon Bäume sowie ein Gebäude und stürzte in Rückenlage ab. Von den 42 Personen an Bord wurden 38 getötet.[7]
  • Am Abend des 27. Juni 1980 stürzte eine Douglas DC-9-15 (I-TIGI) auf dem Itavia-Flug 870 nördlich der italienischen Insel Ustica auf dem Wege von Bologna nach Palermo aus zunächst ungeklärter Ursache ins Tyrrhenische Meer. Alle 81 Personen an Bord kamen ums Leben. Obwohl zahlreiche Hinweise für einen Abschuss der Maschine durch in der Nähe befindliche Kampfflugzeuge sprechen, konnte eine vollständige Aufklärung nie erreicht werden.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. jp airline fleets international 1967–1979
  2. Daten über die Fluggesellschaft Aerolinee Itavia im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. August 2018.
  3. Unfallbericht DH.114 Heron I-AOMU, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. Januar 2016.
  4. Unfallbericht DC-3 I-TAVI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  5. Giacomo Cavoli: Rieti, addio al driver Carlo Mancini: visse l'epopea negli anni ’50, vinse anche la Coppa Carotti. In: ilmessaggero.it. 9. Januar 2020, abgerufen am 22. April 2020 (italienisch).
  6. Unfallbericht HP Herald I-TIVE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  7. Unfallbericht F28-1000 I-TIDE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  8. Unfallbericht F28-1000 I-TIDA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  9. Unfallbericht DC-9-15 I-TIGI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. August 2018.
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