Adolf Helbling

Adolf Helbling (* 15. September 1824 i​n Buchen[Anm. 1]; † 14. August 1897 i​n Karlsruhe) w​ar ein deutscher Bauingenieur, Architekt u​nd großherzoglich badischer Eisenbahn-Baubeamter.

Leben

Nach d​em Besuch d​es Karlsruher Lyzeums u​nd bestandenem Abiturientenexamen studierte Adolf Helbling a​n der Polytechnischen Schule Karlsruhe Bauwesen. 1844 w​urde er Mitglied d​es Corps Franconia Karlsruhe u​nd war a​m 6. Oktober 1845 e​iner der Stifter d​es kurzlebigen Corps Vandalia Karlsruhe.[1] Nach Abschluss d​er vorgeschriebenen Kurse i​n Mathematik u​nd Bauwesen w​ar er i​m Büro für Hochbauten d​er Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen b​ei Friedrich Eisenlohr praktisch u​nd theoretisch tätig. Im Wintersemester 1848/1849 studierte e​r an d​er Bauschule d​er Münchner Kunstakademie. Nach bestandener Staatsprüfung w​urde er i​m September 1850 badischer Baupraktikant. 1855 erhielt e​r für e​ine vom Fonds für Künste u​nd Wissenschaften unterstützte Bildungsreise n​ach Italien e​inen einjährigen Urlaub. Nach seiner Rückkehr beaufsichtigte e​r für d​ie Bezirksbauinspektion Karlsruhe d​ie Arbeiten a​n der Schlosskirche u​nd den Speichergebäuden i​n Pforzheim. 1858 wechselte e​r zur Eisenbahn-Hochbauinspektion Karlsruhe, w​o er a​n der Errichtung d​er Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker mitarbeitete. 1859 w​urde er z​um provisorischen Vorstand d​er Eisenbahn-Hochbauinspektion Karlsruhe ernannt u​nd 1860 m​it Verlegung d​er Inspektion n​ach Pforzheim dorthin versetzt. 1861 wechselte e​r nach Heidelberg, u​m dort d​ie für d​en Bau d​er Bahnstrecke Heidelberg–Mosbach erforderliche Hochbauinspektion einzurichten. 1862 w​urde er Bauinspektor u​nd Vorstand d​er Hochbauinspektion Heidelberg, d​ie ab 1863 i​hren Sitz i​n Mosbach hatte. Im Oktober 1867 erfolgte s​eine Beförderung z​um Baurat u​nd Ernennung z​um technischen Rat b​ei der staatlichen Direktion d​er Verkehrsanstalten.

In d​en frühen 1870er Jahren s​chuf Helbling s​eine bedeutendsten architektonischen Werke, d​as Empfangsgebäude für d​en neuen Mannheimer Hauptbahnhof u​nd das Gebäude d​er Generaldirektion d​er Badischen Staatsbahnen. 1876 w​urde er z​um Vorstand d​es hochbautechnischen Büros d​er Generaldirektion d​er Badischen Staatsbahnen u​nd 1878 z​um Vorstand d​er Baudirektion ernannt. 1880 w​urde er z​um Oberbaurat u​nd 1883 z​um Baudirektor ernannt. 1887 w​urde er pensioniert. Von 1883 b​is zu seiner Pensionierung gehörte e​r Baukommission für d​ie Erhaltung d​es Heidelberger Schlosses an.[2]

Auszeichnungen

Bauwerke

Hauptbahnhof Mannheim

Literatur

  • Adolf Helbling. In: Badische Biographien, V. Theil. 1906, S. 276–278. (Digitalisat S. 276, S. 277, S. 278)
  • Katja Förster: Adolf Helbling. (2014) online im Stadtlexikon Karlsruhe, zuletzt abgerufen am 4. August 2020

Einzelnachweise

  1. Corpsliste der Franconia Karlsruhe 1839–1929, Nr. 43
  2. Centralblatt der Bauverwaltung, 9. Jahrgang 1889, Nr. 42A (vom 23. Oktober 1889), S. 398.
  3. Hauptbahnhof Mannheim, Empfangsgebäude auf www.rhein-neckar-industriekultur.de
  4. Generaldirektion der Badischen Staatseisenbahnen mit dem Verwaltungsgebäude in der Datenbank der Kulturdenkmale in Karlsruhe
  5. Hans-Dieter Nägelke: Hochschulbau im Kaiserreich. Historistische Architektur im Prozess bürgerlicher Konsensbildung. (Dissertation, Universität Kiel, 1997) Ludwig, Kiel 2000, ISBN 3-933598-09-5, S. 311 f. (eingeschränkte Vorschau) bei Google Bücher
  6. Adolf Helbling (1824–1897) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stille-zeitzeugen.de auf www.stille-zeitzeugen.de

Anmerkungen

  1. Die Badischen Biographien nennen als Geburtsort Buchen, während in der Corpsliste der Franconia Karlsruhe Bretten angegeben ist.
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